Kontext: Coppi, HansCoppi, Hans
Kontext: Coppi, HildeCoppi, Hilde (eigtl. Hilda), geb. Rake


Inschrift auf einer großen Metalltafel, hinter einer Büste von H. Coppi:

Hans Coppi wurde am 25. Januar 1916 in Berlin geboren. Er gehörte seit seiner frühesten Jugend der sozialistischen Bewegung an. Schon mit knapp 17 Jahren wurde er von der faschistischen Justiz wegen seiner Betätigung für die illegale Kommunistische Partei zum ersten Male verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis 1934 nahm er erneut Verbindung zu seinen früheren Kampfgefährten auf. Mit großer Energie erwarb sich Hans Coppi ein umfassendes Wissen und qualifizierte sich vom Hilfsarbeiter in einem Metallbetrieb zum Techniker. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Hilde Coppi kämpfte er in der Widerstandsorganisation Schulze-Boysen/Harnack für die Beendigung des Hitlerkrieges. Im September 1942 wurde er von der Gestapo mit vielen seiner Kampfgenossen, unter denen sich auch seine Frau befand, wiederum verhaftet und als einer der aktivsten Kämpfer der Widerstandsgruppe zum Tode verurteilt. Wenige Wochen nach der Geburt seines Sohnes Hans, die am 27. November 1942 im Zuchthaus erfolgte, wurde Hans Coppi am 22. Dezember 1942 hingerichtet. Im Herbst 1943 traf auch Hilde Coppi das gleiche Schicksal. Sein Sohn wurde bei den Großeltern Robert und Frieda Coppi aufgezogen. Er besuchte diese Schule bis 1955. Frau Frieda Coppi nahm lange Jahre hindurch regen Anteil an der schulischen Arbeit. Der Name Hans Coppi wurde dieser Schule anlässlich des 10. Jahrestages der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik auf Grund der guten politisch-pädagogischen Arbeit und der beispielgebenden Tätigkeit in den Pioniergruppen verliehen. Die Pionierfreundschaft trägt den Namen Hans Coppi seit 1950.

Technische Details: Metalltafel

Ehemaliger Standort:
Römerweg 30–32 *
Ortsteil Karlshorst
Besondere Ortsangabe: einst in der Hans-und-Hilde-Coppi-Oberschule

Einweihung Oktober 1950

Bemerkungen:
In Reinickendorf, Insel Scharfenberg, und in der Seidelstraße 23 (Ortsteil Tegel), sind Tafeln für Hans Coppi und seine Ehefrau Hilde angebracht.

Literaturhinweise
Maur, Hans: Gedenkstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Lichtenberg, a. a. O.
Gedenk- und Erinnerungsstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Lichtenberg. Erarbeitet von Prof. Karl-Ludwig Schulze-Iburg und Dr. Hans Maur. Herausgegeben von der Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der Kreisleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Berlin-Lichtenberg, o. J. (1973)
Gestapo-Berichte über den antifaschistischen Widerstandskampf der KPD Bd. 1 (1933-1939), Bd. 2 (1939-1943). Ausgewählt, eingeleitet und bearbeitet von Margot Pikarski und Elke Warning. In: Schriftenreihe Geschichte, Berlin 1989
Scheel, Heinrich: Vor den Schranken des Reichskriegsgerichts. Mein Weg in den Widerstand. edition q, Berlin 1993
Griebel, Regina/Coburger, Marlies/Scheel, Heinrich: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Foto-Dokumentation. Herausgegeben in Verbindung mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Berlin 1992
Ehrenbuch der Opfer von Berlin-Plötzensee, a. a. O.


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