1900 |
Der katholische Geistliche Carl Sonnenschein erhält die Priesterweihe.
Sonnenschein wirkte seit Ende 1918 in Berlin und befaßte sich
vorwiegend mit sozialkaritativer Arbeit.
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1905 |
An der Photographischen Lehranstalt des 1866 in Berlin gegründeten
Lette-Vereins wird eine Abteilung für Mikrophotographie eingerichtet.
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1906 |
Die neugegründete »Motorluftschiff-Studiengesellschaft mbH« in
Berlin gewährt Ferdinand Graf von Zeppelin ein zinsloses Darlehen zum Bau
von Luftschiffen.
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1910 |
Die am 20. Oktober gegründete »Turn- und Sport-Vereinigung Berliner
Burschenschafter« hält in der Turnhalle des Königlich
Französischen Gymnasiums, Reichstagsufer 6 (Mitte), ihren ersten
Turnabend ab.
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1910 |
Die Sportplätze Westend am Spandauer Damm (Charlottenburg) werden der
Öffentlichkeit übergeben. Die Anlage umfaßte mehrere
Plätze, darunter einen Platz mit einer 500 m langen Laufbahn, einen
Wurfplatz und Springanlagen.
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1911 |
Der Verwaltungsrat des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Chemie
beschließt, Prof. Ernst Otto Beckmann als Direktor, Richard
Willstätter als dauerndes wissenschaftliches Mitglied und Prof. Otto Hahn
als wissenschaftliches Mitglied auf Zeit zu berufen.
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1913 |
In Berlin-Dahlem tagt die zweite Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-
Gesellschaft.
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1913 |
In Dahlem wird das Kaiser-Wilhelm-Institut für experimentelle Therapie, das
unter der Leitung von August von Wassermann und Carl Neuberg stand, in
Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht.
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1919 |
Die 5. Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die sich mit
institutionellen Konsequenzen aus der Staatsumwälzung nach der Revolution
befaßte, tritt in der Preußischen Staatsbibliothek (Mitte) zusammen.
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1919 |
In der Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft hält Max Planck
einen Vortrag über »Das Wesen des Lichts«.
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1920 |
Die Stadtverordnetenversammlung wählt erstmals den Magistrat für die
neue Stadtgemeinde Berlin. Die Wahl entsprach nicht den vom Preußischen
Landtag beschlossenen Vorschriften und wurde sieben Wochen später
wiederholt.
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1926 |
Der sozialdemokratische Stadtverordnete Ernst Reuter - ab Dezember
1948 Oberbürgermeister in den Berliner Westsektoren und ab 18. Januar
1951 bis 1953 erster Regierender Bürgermeister von Berlin - wird
zum Stadtrat gewählt.
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1926 |
Im Ufa-Theater am Kurfürstendamm hat der von Berthold Viertel inszenierte
Film »K 13513 - Die Abenteuer eines Zehnmarkscheins« Premiere.
Verfasser des Drehbuchs war der ungarische Schriftsteller, Regisseur und
Filmtheoretiker Béla Balázs.
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1929 |
Die Omnibuslinie A 40 »Weißensee, Buschallee - Falkenberg«
wird mit einer Streckenlänge von 6,75 km in Betrieb genommen.
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1930 |
In der Stadtverordnetenversammlung wird die Magistratsvorlage über die
städtische Beteiligung am Neubau der Mühlendammschleuse beraten.
Vorgesehen war u.a., das Ephraimsche Palais zu versetzen und das
Sparkassengebäude am Mühlendamm abzureißen.
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1930 |
Im Rahmen eines Abends des Bundes proletarischer Schriftsteller spricht der
Autor des Romans »Zement«, Fjodor W. Gladkow (Moskau), im Nollendorf-
Kasino, Kleiststraße 42 (Schöneberg), über
»Proletarisch-revolutionäre Literatur in der Sowjetunion«.
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1930 |
Vor dem Schöffengericht in Neukölln werden zwei Polizisten angeklagt,
weil sie »außerhalb der rechtmäßigen Ausübung ihres
Amtes« im angetrunkenen Zustand zwei Arbeiter schwer mißhandelt
hatten. Sie wurden zu neun bzw. vier Monaten Gefängnis verurteilt.
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1930 |
Ein Unterausschuß beschließt, der Stadtverordnetenversammlung zu
empfehlen, einen 200 m langen Spreetunnel für die künftige
Untergrundbahn Alexanderplatz - Leipziger Straße (Mitte) mit einem
Kostenaufwand von 3,2 Millionen Mark zu errichten.
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1930 |
Im Saalbau Friedrichshain wird von der KPD eine Kundgebung gegen den Faschismus
veranstaltet. Da die Polizei ab 19.30 Uhr niemanden mehr in den Saal
ließ, zogen mehrere tausend Teilnehmer zum Königstor.
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1930 |
Der Magistrat beschließt, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal vor der
Garnisonskirche (Friedrichstraße) in Spandau, ein Werk von Prof. Hans
Dornbach, an seinem Standort zu belassen. Er schloß sich damit dem
Beschluß der Deputation für Kunst- und Bildungswesen an.
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1930 |
Bei den Verhandlungen zwischen den Vertretern der Metallindustrie und der
Gewerkschaft wird eine Vereinbarung getroffen, die u.a. die Aufnahme der Arbeit
unter den alten Bedingungen vorsieht. Dieses Ergebnis wurde von den
130 000 Streikenden abgelehnt.
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1930 |
Im Saalbau Friedrichshain halten die Nationalsozialisten eine Versammlung ab.
Der KPD-Reichstagsabgeordnete Heinz Neumann sprach als Diskussionsredner.
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1935 |
Eine Anordnung für den Großhandel mit Schweinefleisch in Groß-
Berlin tritt in Kraft. Danach durften Schweine nur in Hälften verkauft
werden. Der Höchstpreis betrug 71 Pfennig je Pfund. Zuwiderhandlungen
wurden mit Strafen bis zu 10 000 RM geahndet.
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1935 |
Das im Bau befindliche Olympiadorf in Döberitz an der Stadtgrenze zu
Spandau wird von ca. 10 000 Berlinern besichtigt. Es enthielt
Unterkünfte und Trainingsstätten für 4 000 Sportler.
Selbst Störche und andere märkische Tiere wurden angesiedelt.
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1935 |
In der Volksbühne (Mitte) erlebt die Neuinszenierung des Dramas »Prinz
Friedrich von Homburg« von Heinrich von Kleist seine Berliner
Erstaufführung. In der Regie von Gerhart Scherler spielten u.a. Mathias
Wiemann, Annemarie Steinfieck und Trude Moos.
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1935 |
In Malchow werden auf ehemaligen Rieselfeldern 183 Siedlungswohnungen in
91 Doppelhäusern übergeben, in die vor allem kinderreiche
Familien einzogen.
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1936 |
Der Gau Groß-Berlin der NSDAP veranstaltet im Berliner Sportpalast
(Schöneberg) eine Kundgebung zum Thema »Über die Aufgaben des
Vierjahresplanes«. Redner auf der Veranstaltung waren der
Ministerpräsident Hermann Göring und Rudolf Heß.
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1939 |
SS-Reichsführer Heinrich Himmler erläßt in Berlin den
»Zeugungs-Befehl« an SS und Polizei. Er empfahl die Zeugung von
Kindern auch ohne Ehe vor dem Einrücken ins Feld.
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1940 |
Manfred von Ardenne und Dr. H. E. Hollmann reichen an Hermann Göring einen
Vorschlag zur Entwicklung und zum Bau eines Panorama-Radargerätes mit
rotierendem Zentimeter-Richtstrahler und Polarkoordinaten-Röhre zur
besseren Abwehr von Luftangriffen ein.
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1944 |
Das Spandauer Stadtzentrum wird durch einen britischen Luftangriff weitgehend
zerstört.
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1944 |
In Hoppegarten findet der letzte Renntag vor Ende des Zweiten Weltkriegs statt.
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1945 |
In der Marienkirche findet die erste große ökumenische Manifestation
nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Es sprachen Pastor Niemöller und Propst
Grüber, der anglikanische Bischof Bell und der russisch-orthodoxe
Erzbischof Alexander.
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1945 |
Hunderttausende Berliner, darunter mehr als 10 000 Bürger aus dem
Stadtbezirk Friedrichshain, beteiligen sich an diesem Wochenende freiwillig an
Enttrümmerungs- und Aufräumarbeiten.
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1945 |
Mit einer Feier in der Deutschen Staatsoper, Friedrichstraße (Mitte), wird
die Hochschule für Musik offiziell eröffnet. Oberbürgermeister
Dr. Arthur Werner forderte den Komponisten Paul Hindemith auf, als Leiter der
Hochschule nach Berlin zurückzukehren.
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1949 |
Der Rektor der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Edwin Redslob,
erhält vom amerikanischen Stadtkommandanten, General Maxwell D. Taylor,
250 000 Mark als erste Rate einer Spende von insgesamt einer Million
Mark.
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1954 |
Der Richtplan für die Wiederbebauung des stark zerstörten Bayerischen
Viertels in Schöneberg wird vom Abgeordnetenhaus gebilligt. Er sah die
Errichtung von 3 700 Neubauwohnungen sowie neue Trassenführungen
einiger Straßen vor.
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1959 |
Nach Zustimmung der Bezirksverordnetenversammlung von Tiergarten und
Charlottenburg beschließt der Senat eine Veränderung der Grenze
zwischen beiden Bezirken.
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1961 |
Das Kraftwerk Oberhavel am Papenberger Weg (Spandau) mit einer Kapazität
von 100 000 kW nimmt anstelle des alten Kraftwerks Spandau die
Stromerzeugung auf.
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1987 |
Im Reichstagsgebäude unterzeichnen Bundeskanzler Helmut Kohl und der
Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen die Gründungsvereinbarung
für das Deutsche Historische Museum in Berlin. Kohl enthüllte am
Spreebogen die Stiftungstafel für das Museum.
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1989 |
In der Erlöserkirche (Nöldnerstraße, Lichtenberg) findet erneut
eine Protestveranstaltung von Bürgerrechtsgruppen und Künstlern statt.
Die erste Veranstaltung der Gruppe »Friedenswerkstatt« wurde am 6.
Oktober 1989 durchgeführt.
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1990 |
Die Lufthansa nimmt ihren Liniendienst von und nach Berlin auf.
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1996 |
Senatorin Christine Bergmann (SPD) fordert die Anerkennung der Prostitution als
Beruf, um den Frauen die Aufnahme in das soziale Sicherungssystem zu
ermöglichen und sie unabhängig von Zuhältern zu machen.
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1996 |
Die in Berlin vorübergehend aufgestellte Freiheitsstatue, die goldene
»Lady Liberty«, wird abgebaut. Die etwa 20 m hohe Statue des
Künstlers John Powers stand seit dem 13. Mai auf einem Wachturm am
ehemaligen Checkpoint Charlie (Friedrichstraße, Mitte).
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1996 |
Die letzten Ikarus-Busse werden aus dem Linienbetrieb der Berliner
Verkehrsbetriebe genommen. Sie wurden durch moderne Niederflurbusse mit
Automatik-Getriebe ersetzt.
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1996 |
Die Verkehrsgemeinschaft Berlin-Brandenburg beschließt die Einführung
eines Zonentarifs. Die Zone A umfaßte das Zentrum, die Zone B begann
jenseits des S-Bahn-Rings, die Zone C erstreckte sich auf das Umland.
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1996 |
Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Eberhard Diepgen und Manfred
Stolpe, stimmen Verträgen für eine koordinierte Landesplanung zu.
Dabei ging es vor allem um ein abgestimmtes Vorgehen in der Siedlungs-,
Wirtschafts- und Verkehrspolitik.
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1997 |
Das Deutsche Historische Museum, für das ursprünglich im Spreebogen
schräg gegenüber vom Reichstagsgebäude (Tiergarten) ein Neubau
geplant war und das nach der Wiedervereinigung im Zeughaus (Mitte) seinen Sitz
nahm, feiert sein zehnjähriges Bestehen.
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1998 |
Mit großer Mehrheit wird die SPD-Abgeordnete Gabriele Schöttler von
dem SPD-Landesausschuß und der SPD-Fraktion als Arbeits- und
Frauensenatorin nominiert. Der frühere Jugendsenator Thomas Krüger
hatte seine Kandidatur zurückgezogen.
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1998 |
Die Kaufhalle Tip, eine ehemalige Konsum-Kaufhalle, die als Extra-Markt am 14.
Oktober geschlossen wurde, wird im Wohngebiet Allende 2 nach einem Umbau
wiedereröffnet. In der Umbauphase sicherte ein Bus-Shuttle die Versorgung
vom »Allende-Center«.
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1998 |
Der Autor Rolf Hochhuth unterzeichnet den Mietvertrag für das Berliner
Ensemble zwischen seiner Ilse-Holzapfel-Stiftung und dem Land Berlin. Der
künftige BE-Intendant Claus Peymann wollte Hochhuths Stück »Der
Stellvertreter« in den Spielplan aufnehmen.
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1998 |
Den Wappentieren im Köllnischen Park (Mitte) wird eine Sonderration Obst
und Süßes spendiert. Anlaß für die Extra-Fütterung
der Bären war der 761. Jahrestag der urkundlichen Ersterwähnung
Berlins (exakt: Cöllns an der Spree) am 28. Oktober 1237.
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1998 |
Vor dem Carstenn-Schloß am Hindenburgdamm 28 wird die vom accurat-
verlag herausgegebende Chronik »Liebling Lichterfelde« von der
Nachfahrin des Gründers der Villenkolonie Groß-Lichterfelde, Johanna
von Carstenn-Lichterfelde (85), mit Bäkewasser getauft.
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1999 |
Im Berliner Axel Springer Verlag (Kochstraße, Kreuzberg) werden in einer
Festveranstaltung die Leserpreise »Goldener Computer« der Zeitschrift
»Computer Bild« überreicht. Im Bereich Hardware erhielt die Firma
Medion den Preis (Aldi-PC).
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