Dressel, Heinrich Wilhelm

* 16.6.1845 Rom,
† 17.7.1920 Teisendorf/Oberbayern,
Historiker, Numismatiker.

D. kam als Schüler nach Berlin und legte 1868 seine Reifeprüfung ab, studierte 1868/69 Geschichte in Berlin und wurde 1874 an der Universität Göttingen promoviert. Theodor  Kontext zu: Mommsen TheodorMommsen gewann D. zur Mitarbeit am so genannten "Corpus Inscriptionum Latinarum" (CIL). D. bereiste von 1874 bis 1878 Italien und sammelte Material für die Bände 9 und 10 des CIL. Ab 1878 arbeitete er in Rom hauptsächlich an den Inschriften auf Kleingeräten, die unter dem Titel "Instrumentum domesticum" als Band 15 des CIL 1891 und 1899 veröffentlicht wurden. 1877 wurde er Mitglied des Archäologischen Instituts und erhielt 1878 eine Professur in Rom. 1885 wurde D. an die Antiken-Abteilung des Berliner Münzkabinetts berufen und 1888 deren Direktor. Er erweiterte die Abteilung durch den Ankauf von Sammlungen u. a. von Friedrich Imhoof (1838-1920) sowie von fünf der berühmten Goldmedaillen aus dem Fund von Aboukir und begründete damit den Weltruf des Berliner Münzkabinetts. Erstmals setzte er numismatische Erkenntnisse für die topographische Forschung in Rom ein. 1902 wurde er Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften und mit der Herausgabe des Corpus der antiken Münzen betraut. Um 1900 wohnte D. Knesebeckstraße 3 und um 1910 Kronenstraße 16 (Mitte).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, DBE ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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