Wissenschaftlich-humanitäres Komitee

Praxis Magnus Hirschfeld (ehem.)
Charlottenburg,
Otto-Suhr-Allee 127 (damals Berliner Straße 89 bzw. 104).

In dem 1893/94 gebauten Wohnhaus richtete 1896 der Sexualforscher Magnus  Kontext zu: Hirschfeld MagnusHirschfeld eine Arztpraxis ein und gründete dort zusammen mit dem Leipziger Verleger Max Spohr (1850-1905) am 15.5.1897 das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee, die erste Trägerorganisation der Homosexuellenbewegung in Deutschland. Das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee reichte eine Petition an den Reichstag zur Abschaffung des § 175 Strafgesetzbuch ein, die am 13.1.1898 beraten und schließlich verworfen wurde. Es gab ab 1899 bis 1923 das "Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen unter besonderer Berücksichtigung der Homosexualität" heraus, als Mitgliederzeitschrift erschienen von 1902 bis 1907 die "Monatsberichte". Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, die Ruine 1954 abgetragen und das Gelände 1955 mit einem Wohnhaus bebaut. An dem Neubau sollte eine Gedenktafel angebracht werden, die aber nach langwierigen Auseinandersetzungen mit den Eigentümern des Hauses Nr. 93 dem Schwulen Museum als Dauerleihgabe übergeben wurde. Eine Gedenkstele auf dem Bürgersteig vor dem Haus Nr. 93 und eine Gedenktafel Spreeuferweg/In den Zelten 8-10 (Mitte) erinnern an das Institut und H.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Charlottenburg ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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