Mitte (Dorotheenstadt),
vom Kupfergraben über die Friedrichstraße zur Ebertstraße.
1822 wurden die Letzte Straße der Dorotheenstadt und die Straßen Hinter dem Observatorium und Am Bauhof zur D. Sie trägt seit dem 25. 4. 1822 den Namen der Kurfürstin Dorothea. Von 1951 bis 1995 hieß die Straße Clara-Zetkin-Straße. Die Numerierung der Häuser wurde mehrfach geändert. An Christoph Wilhelm Hufeland, der von 1804 bis 1836 in einem Vorgängerbau des denkmalgeschützten Wohnhauses (Nr. 16) von 1901 wohnte, erinnert hier eine Gedenktafel. Weitere prominente Bewohner der Straße waren Wilhelm Bornemann (Nr. 31), Friedrich Engels, Emil Fischer, Enrique Gil y Carrasco (Gedenktafel Nr. 39), Andreas Sigismund Marggraf (Nr. 10), Arthur Schopenhauer und Kurt Tucholsky. Gedenktafeln erinnern an Philipp Schaeffer (Nr. 68), Emil Du Bois-Reymond (Nr. 9496); Robert Koch (Nr. 96) und August Boeckh (am August-Boeckh-Haus Nr. 65). In der Straße befinden sich eine Reihe denkmalgeschützter Gebäude: Das Dienstgebäude für die Verwaltung der direkten Steuern (Nr. 1) entstand 18791882. Für die Handelskammer Berlin errichteten Cremer & Wolffenstein (Wilhelm Cremer und Richard Wolffenstein) 1903/04 das Gebäude Nr. 26, heute von der Humboldt-Universität genutzt. 18711874 entstand in der D. ein Gebäude für die Universitätsbibliothek (Nr. 28), die dann 1922 einen Neubau (Nr. 27) bezog. Konrad Nonn errichtete 19351937 den Erweiterungsbau des Preußischen Ministeriums des Innern (Nr. 93), ein Gebäude, das später als Ministerium der Justiz der DDR genutzt wurde. In der Straße befinden sich naturwissenschaftliche und medizinische Institute der Universität (Nr. 94/96). Wie diese stehen unter Denkmalschutz das Geschäftshaus D. 35, das Hotel Splendid (Nr. 37), die Botschaft Rumäniens (Nr. 62/66), das von Franz Schwechten 1895 erbaute Wohn- und Geschäftshaus Nr. 90 und das Haus Sommer (Nr. 105). Das Postscheckamt (Nr. 84) bildet mit dem Hotel Prinz Heinrich (Nr. 82) ein denkmalgeschütztes Ensemble, das in den Komplex des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung einbezogen wurde. Zu dem Denkmalbereich Unter den Linden/Dorotheenstadt zählen zudem die Mietshäuser Nr. 41 (1871) und Nr. 43 (1886) sowie die Botschaftsgebäude Nr. 85/91 (1973/74) und Nr. 97 (um 1975). Im Krieg zerstört wurden die Dorotheenstädtische Kirche, der Sitz der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und das 1712 von Andreas Schlüter erbaute Landhaus Kamecke (Grundstück Nr. 74), das seit 1779 als Logenhaus genutzt worden war.