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1. September
1412 König Sigismund befiehlt den Ratsleuten und der Bürgerschaft zu Berlin, Stadt und Schloß Köpenick an den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg auszuliefern.
1879 Mit der Inbetriebnahme des Rangierbahnhofs Rummelsburg kommen erstmalig geneigte Ablauf- und Verteilergleise zur Anwendung.
1941 In Berlin tritt eine Polizeiverordnung in Kraft, wonach Juden ständig einen »Judenstern« zu tragen haben.
1951 Durch die Zusammenlegung der von Max Reinhardt 1905 gegründeten Schauspielschule des Deutschen Theaters und der Schauspielklasse des DEFA- Nachwuchsstudios entsteht die Staatliche Schauspielschule (Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«).
     
2. September

1736 Friedrich Wilhelm I. befiehlt, »daß hinführo kein Prediger ohne Sr. Königl. Mayst. allergnädigste Permission (Erlaubnis) aus denen Residentzien verreysen soll«.
1850 In Berlin beginnen erstmals Wahlen zur Stadtverordneten- Versammlung nach dem Dreiklassenwahlrecht, die zu einer konservativen Kommunalvertretung führen. Wahlberechtigt waren
Bürger mit wenigstens 300 Talern Jahreseinkommen, das waren fünf Prozent der Einwohner (21 000).
1935 Erich Engels Film »Pygmalion« nach der Komödie von George Bernard Shaw hat im Capitol am Zoo (Charlottenburg) Uraufführung. Die Hauptrollen spielten Gustaf Gründgens und Jenny Jugo.
     
3. September

1410 Der märkische Raubritter Dietrich von Quitzow raubt das vor den Toren Berlins und Cöllns weidende Vieh. Bei den damit verbundenen Auseinandersetzungen gerieten 16 Berliner in Gefangenschaft.
1797 Franz Krüger wird in Radegast (Anhalt-Dessau) geboren. Der Maler, der als Autodidakt begann, kam in Berlin mit dem Beinamen Pferde-Krüger zu Ansehen. Er wurde Hofmaler, Professor und Mitglied der Akademie der Künste.
1891 Die Berliner Schlächter-Innung lehnt auf ihrer Monatsversammlung jede Beteiligung an einer geplanten Fleischerei-Ausstellung für Berlin ab.
1927 Die erste Piscator-Bühne wird mit der Inszenierung der Revue »Hoppla, wir leben!« von Ernst Toller in der Regie von Erwin Piscator im Theater am Nollendorfplatz (Schöneberg) eröffnet.
1930 Der See-Elefant Roland, im Auftrag von Karl Hagenbeck im Frühjahr 1930 im Eismeer bei Süd-Georgien gefangen, wird vom Lehrter Güterbahnhof in den Zoo transportiert. Er war 4,5 Meter lang und wog 33,6 Zentner.
1945 An der Friedrich- Wilhelms- Universität (Humboldt- Universität zu Berlin) beginnen die ersten »Vorkurse für Studienanfänger«. Sie dienten der Vorbereitung zur Wiederaufnahme des Vorlesungsbetriebs.
     
4. September

1680 Der Doktor der Theologie Jacques Abbadie wird im Dom von Hofprediger Bergius zum Geistlichen der Berliner Französischen Gemeinde geweiht.
1849 Durch eine Verfügung des Berliner Magistrats werden dem Archivar Ernst Fidicin »die bei der Verwaltung der Kommission für die Volksbibliotheken vorkommenden allgemeinen Bibliothekar- sowie die Expeditionsgeschäfte« übertragen.
1940 Das Mühlengrundstück der Stechanschen Mühle in Britz, das Mühlenmeister Karl Albert August Stechan im Oktober 1874 übernommen hatte, geht für 48 000 Mark an die Firma Friedrich Hauck & Co. in Tempelhof über.
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5. September
1778 Mit Rundschreiben werden alle »Justitz-Collegia« zur »Anschaffung der von der Academie (der Wissenschaften) herausgegebenen Continuationen des Mylii« (unter der Leitung von Christian O. Mylius veröffentlichte preußische Gesetzessammlung) ermahnt.
1832 Der Arzt Johann Gottfried Langermann stirbt in Berlin. Zu seinem Lebensende war Langermann Chef des gesamten preußischen Medizinalwesens.
1919 Nach viermonatigen Umbauarbeiten werden im Berliner Sportpalast (Schöneberg) die »Sport- Palast- Lichtspiele« eröffnet. »Das größte Kino der Welt« mit über 3 000 Plätzen schloß nach zwei Jahren und wich Mitte November 1921 wieder dem Sportpalast.
     
6. September

1750 Der nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff und Friedrich II. durch Johann Boumann d. Ä. am Lustgarten (Mitte) errichtete Neubau des Berliner Doms wird in Anwesenheit des Königs eingeweiht.
1829 Luise Schulz (verheiratete Luise Northmann) wird in Potsdam geboren. Die Blindgeborene gehörte zu den Berliner Originalen und wurde als Harfenjule bekannt.
1905 2 000 Fleischer aus ganz Deutschland fordern auf einer Veranstaltung in Berlin die Öffnung der Grenzen für den Import von Schlachtvieh zur Behebung des Fleischmangels.
1933 Der Dahlemer Pfarrer Martin Niemöller und der Berliner Studentenpfarrer Dietrich Bonhoeffer gründen den Pfarrernotbund, der sich zu einem Zentrum des antifaschistischen Widerstands entwickelte.
     
7. September

1748 In Ergänzung des Königlichen Befehls vom 16. Juli über das Pupillenkollegium (Vormundschaftsgericht) ergeht eine Deklaration, die den Begriff des »Eximiertentums« (Personenkreis, der von bestimmten Diensten, Steuern usw. befreit war) definiert.
1909 Der Amerikaner Orville Wright führt während der Berliner Flugwochen seinen Doppeldecker auf dem Flugplatz Tempelhof vor.
1913 Die »Frankfurter Zeitung«, die sich auf Untersuchungen des Hygienischen Instituts der Universität Berlin stützt, weist in einem Bericht auf die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch die Auspuffgase von Kraftfahrzeugen hin.
1935 In Berlin gibt es 225 Schweinemästereien. Damit war die Stadt in der Lage, den größten Teil ihres Bedarfs an Schweinefleisch, rund 60 000 Stück, selbst zu produzieren. Ein Großteil des Futters kam aus Hotels und Großküchen.
     
8. September

1800 Die Kaufmannsgilden richten innerhalb Berlins einen Fußbotendienst für Briefe ein. Die Zustellung eines Briefes kostete den Absender sechs, den Empfänger drei Pfennig. 13 Boten beförderten die Post zum Hauptbüro in der Klosterstraße und von dort weiter.
1841 In einer Kabinettsorder gibt Friedrich Wilhelm IV. Anweisungen zur Einrichtung eines zoologischen Gartens im Tiergarten. Der Tag gilt als Gründungsdatum. Direktor wurde Prof. Martin Carl Hinrich Lichtenstein. Die Eröffnung des Zoos folgte am 1. August 1844.
     
9. September

1665 Die Brüder Christoph und Peter Hendreich bieten in einem aus Danzig an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm gerichteten Schreiben an, für die Bücher der Kurfürstlichen und Königlichen Barockbibliothek einen alphabetischen und »Standkatalog« aufzustellen.
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1807 Der Propst der St. Petrikirche, Gottfried August Ludwig Hanstein, weiht die Luisenstiftung mit einer Rede auf dem Nikolaikirchhof ein.
1907 Oberstleutnant a. D. Baron Adalbert von Arnim wird zum ersten Vorsitzenden des »Berliner Freibäder-Vereins« gewählt. Zweck des Vereins waren »Pflege und Schutz des Freibadwesens in Einklang mit den zuständigen Behörden«.
1945 Der Botanische Garten in Steglitz wird wiedereröffnet.
     
10. September

1465 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn befiehlt den Ratsherren von Berlin und Cölln, von der zu Martini fälligen Landbede (Steuer) seinem Rat, dem Grafen Gotfried von Holoch, 32 Schock Groschen märkischer Währung auszuzahlen.
1888 Kaiser Wilhelm II. nimmt auf dem Tempelhofer Feld die jährliche Parade des III. Armeekorps ab.
1921 Der Vorsitzende der Berliner Gastwirte-Innung, Gustav Lücke, ruft seine Kollegen sowie die Brauereien und Großlieferanten der Gastronomie dazu auf, für in finanzielle Not geratene Studenten Freitische einzurichten.
1923 Das Unternehmen »Berliner Straßenbahnen« wird als kommunaler Regiebetrieb aufgelöst und von der neugegründeten »Berliner Straßenbahn- Betriebs-
G.m.b.H.« übernommen. Der am Vortag ruhende Straßenbahnbetrieb wurde mit 31 Linien wieder aufgenommen.
     
11. September

1873 Durch einen Erlaß des preußischen Kulturministers Adalbert Falk werden die ersten Mittel »zur Gründung eines technologischen Laboratoriums und für die technologische Sammlung der hiesigen Universität« (Friedrich- Wilhelms- Universität) bewilligt.
1916 Mit der Eingliederung der Bergakademie in die Technische Hochschule Berlin (Charlottenburg) wird Georg Franke zum ordentlichen Professsor für Bergbauwissenschaften und zum Leiter des Laboratoriums für Aufbereitung und Brikettierung ernannt.
1935 Das Änderungsgesetz zum Reichswahlgesetz teilt Groß-Berlin in zwei Wahlkreise: Berlin-West und Berlin-Ost. Bisher gehörte Groß-Berlin zu drei Wahlkreisen. Teile von Berlin waren mit den Wahlkreisen Potsdam 1 und 2 verbunden.
     
12. September

1747 Die auf Anregung des französischen Predigers Loriol d'Anières gegründete Armenschule (Ecole de Charité) für bedürftige Kinder der Französisch-
Reformierten Gemeinde wird in der Jägerstraße (Mitte) eröffnet; zwölf Kinder fanden zunächst Aufnahme.
1891 Robert Lüthge (bekannt unter dem Namen Bobby E. Lüthge) wird in Gleiwitz geboren. Er war Schriftleiter der Zeitschrift »Bühne und Film«, Mitbegründer des »Film-Kurier«, Mitarbeiter am »Roland von Berlin« sowie Bühnen- und Filmautor.
1935 Zirkus Busch gibt seine letzte Vorstellung am Präsidentenufer nahe dem S-Bahnhof Börse (Hackescher Markt, Mitte). Das Gebäude gehörte dem Fiskus und sollte nach 40 Jahren Existenz abgerissen werden.
1949 Die vier Stadtkommandanten beschließen die gegenseitige Anerkennung der Postwertzeichen der westlichen Sektoren und des sowjetischen Besatzungsgebiets.
     
13. September

1713 Das Edikt vom 1. Juni 1709 »wegen des Brücken- und Deichsel-Zolles in Berlin« wird erneuert und soll nunmehr auch auf das Neue oder Dorotheenstädtische Tor Anwendung finden.
1848 König Friedrich Wilhelm IV. ernennt Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel zum Oberkommandierenden aller Truppen in den Marken und damit auch für Berlin.
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   123   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1885 Der Berliner Astronom Wilhelm Foerster unterbreitet dem preußischen Kultusministerium konzeptionelle Gedanken zur Reorganisation des wissenschaftlichen Vermessungswesens in Preußen.
1945 Die Alliierte Kommandantur erläßt eine Anordnung, nach der alle Personen, die sich am 30. September in Berlin befinden (mit Ausnahme von Durchreisenden) eine Lebensmittelkarte erhalten. Wer am 1. Oktober oder später ankam, hatte keinen Anspruch.
     
14. September

1811 Das Landeskulturedikt, an dem Georg Friedrich Häse, Landwirt und Ehrenmitglied der Märkisch- Ökonomischen Gesellschaft zu Potsdam, mitwirkte, wird erlassen.
1921 Aufgrund einer Festlegung des Magistrats werden in allen Bezirksämtern – sofern noch nicht vorhanden – Vermessungsämter geschaffen.
1958 Die im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1957 installierte Seilbahn zwischen Bahnhof Zoo und Schloß Bellevue (Tiergarten) stellt ihren Betrieb ein und wird abgebaut.
1997 Im Berliner Zoo (Charlottenburg) wird das Flußpferdhaus eröffnet. Die Anlage, die 32 Millionen Mark kostete, gilt als modernste der Welt.
15. September
1679 Eine »Verordnung, daß die Bürger und eximierte in Berlin sich der publicierten Gassen-Ordnung nicht ferner entziehen, sondern derselben gehorsamst nachleben sollen«, wird erlassen.
1737 Anna Helena Manitius, Gattin des Geheimen Finanzrates Adolph Gebhard Manitius, verkauft das Rixdorfer Schulzengericht, dessen Ackerfläche die Grundlage für die Errichtung der Siedlung Böhmisch- Rixdorf bildete.
1889 Auf Anregung des Berliner Trabervereins wird im noch unbebauten Westend eine zweite Trabrennbahn eröffnet. Die erste war in Weißensee in Betrieb genommen worden.
1935 Im Funkturm- Restaurant (Charlottenburg), dessen Außenverkleidung beim Brand vom 19. August in den Ausstellungshallen in Mitleidenschaft gezogen wurde, beginnen Wiederherstellungs- arbeiten.
     
16. September

1577 Der Rat zu Berlin erteilt den dortigen Brauern Gilderechte und bestätigt die von ihnen entworfenen Statuten.
1736 Der Physiker und Mechaniker Gabriel Daniel Fahrenheit, der in den Jahren 1712/13 an der Berliner Akademie Studien über
die Eigenschaften unterschiedlicher Glassorten für die Temperaturmessung anstellte, stirbt in Den Haag.
1800 Eine »Verordnung, wie künftig bey Vollziehung von Todesurteiln in den hiesigen Residenzien verfahren werden soll«, wird erlassen. Danach sollte die Exekution »in den langen Tagen früh um Sechs Uhr, in den kürzern aber, um 7 oder 8 Uhr vorgenommen werden«.
1918 Albert Einstein formuliert im ersten Jahresbericht des Kaiser- Wilhelm- Instituts für Physik, daß das Institut zur ausschließlichen Aufgabe die Förderung rein wissenschaftlicher, theoretischer und experimenteller Forschungen auf dem Gebiete der Physik habe.
     
17. September

1783 Die Kriegs- und Domänen-Kammern in Preußen werden angewiesen, »daß keine fremde Graupen, Grütze und Nudeln weiter eingeführt und der etwaige Überfluß, den die Provinzien davon haben, nach den Residenzien Berlin und Potsdam gebracht werden soll«.
1834 Der preußische Staatsmann Kaspar Friedrich von Schuckmann stirbt in Berlin. Er war seit 1814 preußischer Innenminister.
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   124   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1929 In einer Polizeiverordnung wird festgelegt, daß die Eigentümer und Pächter der einer Mückenplage ausgesetzten Grundstücke verpflichtet sind, vom 15. Dezember 1929 bis 31. März 1930 wirksame Maßnahmen zur Vernichtung der Stechmücken zu ergreifen.
1939 Botschafter Graf von der Schulenburg berichtet aus Moskau nach Berlin, daß er um 2.00 Uhr nachts von Stalin empfangen wurde und dieser ihm erklärte, daß die Rote Armee um 6.00 Uhr die Sowjetgrenze auf der ganzen Linie nach Polen überschreiten wird.
     
18. September

1822 Laut einem Reglement geht die Medizinal- und Sanitätsverwaltung Preußens und Berlins in die Zuständigkeit des Königlichen Polizeipräsidiums über.
1930 Die Direktion der Scala lädt die Presse zum 1. Fernseh und Sprechversuch ein. Die Sendeapparate waren in der Friedrichstraße, die Aufnahmeapparate in der Scala aufgestellt und durch Kabel verbunden. Die Entwicklung war von John L. Baird (Schottland).


1955 Ein auf dem Gelände des »Gumbinner Grunds« (Anton-Saefkow- Straße/Kniprodestraße, Prenzlauer Berg) angelegter Volkspark wird der Öffentlichkeit übergeben und erhält den Namen des 1944 hingerichteten Widerstandskämpfers Anton Saefkow.
     
19. September

1779 Prinz August von Preußen, Sohn von Prinz Ferdinand, einem Bruder Friedrichs II., wird in Friedrichsfelde geboren.
1807 Aus Berlin bestätigt Johann Gottlieb Fichte gegenüber dem Geheimen Kabinettsrat Karl Friedrich von Beyme schriftlich die Annahme der angetragenen Gutachtertätigkeit für eine neue Universität in Berlin und das von ihm darüber erwartete Stillschweigen.
1921 Die 20 km lange Automobil-, Verkehrs- und Übungsstraße (AVUS) in Berlin-Grunewald, zwischen Charlottenburg und Nikolassee, wird eröffnet. Sie hatte am Nord- und am Südende je eine überhöhte Kurve, so daß sich ein Rundkurs ergab.
1935 Der Berliner Zirkus Busch beginnt seine Saison in einem Riesen-Zeltbau am neuen Spielort auf dem Exerzierplatz Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg).

20. September
1476 Kurfürst Albrecht Achilles beauftragt seinen Sohn, Markgraf Johann, den Streit des Propstes zu Berlin mit dem Bischof von Brandenburg beizulegen.
1806 König Friedrich Wilhelm III. verläßt Berlin, um sich, begleitet von der Königin Luise, zur Armee zu begeben. Am 26. September gab er mit der Aufforderung an Napoleon, die rechtsrheinischen Gebiete zu räumen, den Auftakt zum Vierten Koalitionskrieg.
1935 Berlins Oberbürgermeister Heinrich Sahm stiftet einen Musikpreis der Stadt Berlin. Er war mit 5 000 Mark dotiert und sollte alljährlich zur Eröffnung der Berliner Kunstwochen verliehen werden.
1945 Das erste Teilergebnis einer amtlichen Feststellung der Kriegsschäden wird vorgelegt. Danach waren in den Bezirken des britischen Sektors (Tiergarten, Wilmersdorf, Charlottenburg, Spandau) 25 278 Gebäude registriert; etwa 35 Prozent waren unbeschädigt.
     
21. September

1734 Die Berliner Astronomenfamilie Kirch beobachtet »gegen Mittag einige helle Zirkelstücke« (Kreisstücke) um die Sonne.
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   125   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1893 Die Komödie »Der Biberpelz« von Gerhart Hauptmann wird im Deutschen Theater, Schumannstraße (Mitte), unter Direktor Adolph L'Arronge uraufgeführt.
1923 In Berlin kommt inflationsbedingt erstmals eine Geldnote über eine Milliarde Mark in Umlauf.
1935 Bei einer Großrazzia der Berliner Polizei werden 9 635 Verkehrssünder unter den Radfahrern festgestellt. Es wurden 1 773 Strafanzeigen gestellt und 3 928 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen.
1952 Die Vereinigung der Freunde der Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche tritt zum erstenmal mit einem Konzert an die Öffentlichkeit. Das Konzert wurde vom Berliner Lehrergesangverein in der Ruine der Kirche zugunsten ihres Wiederaufbaus veranstaltet.
     
22. September

1751 König Friedrich II. beauftragt mit einer Kabinettsorder den Kommandanten von Berlin, Generalleutnant Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke, einen Plan zur Ansiedlung von Saison- Bauarbeitern vor dem Hamburger Tor vorzulegen (Kolonie Neu-Voigtland).
1820 Es wird bekanntgegeben, daß das Hamburger und das Schlesische Tor ab 1. Oktober für die Einfuhr von Mühlenerzeug
nissen, Brot, Schlachtvieh und Fleisch geschlossen werden. Bei Zuwiderhandlungen wurden Strafen angedroht.
1884 Edwin Redslob wird in Weimar (Thüringen) geboren. Der Historiker war einer der Gründer der Freien Universität Berlin und vom Wintersemester 1949/50 bis einschließlich Sommersemester 1950 deren Rektor.
1933 Das Reichskabinett verabschiedet das Reichskulturkammer- Gesetz. Danach wurden Reichskammern für Schrifttum, Presse, Rundfunk, Theater, Musik und bildende Kunst geschaffen. Sämtliche Künstler und Publizisten sollten der Reichskulturkammer unterstehen.
1956 Der Magistrat stellt Mittel für die Wiederaufstellung der Quadriga auf dem Brandenburger Tor und die Umgestaltung der Neuen Wache Unter den Linden (Mitte) zur Verfügung.
     
23. September

1448 Vor dem Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn und seinen Räten zu Spandau erscheinen (zur Sühne für den Berliner Unwillen von 1442) an diesem und weiteren Tagen Bürger von Berlin und Cölln, übergeben alle ihre Lehen und unterwerfen sich dem Kurfürsten.
1840 Benno Jaffé wird in Posen geboren. Der Chemiker gründete 1867 in Charlottenburg eine Fabrik zur Herstellung von Glycerin.
1927 Nach knapp zweijähriger Bauzeit liefert das Großkraftwerk »Georg Klingenberg« den ersten Strom an das öffentliche Netz.
1948 Die Zulassungsprüfungen für das Studium an der Freien Universität Berlin beginnen vor Prüfungskommissionen, die sich aus je einem Vertreter der Fakultät, der Studentenschaft und des öffentlichen Lebens zusammensetzen.
     
24. September

1724 Die »Vossische Zeitung« berichtet über die Heilkünste des »Kgl. Preuß. Rates Eysen-Barth« (in anderen Quellen Johann Andreas Eysenbarth oder Eisenbart), der zur Zeit in der Spandauer Straße bei Herrn Melchern logiert und dort Patienten erwartet.
1880 Der Berliner Kommunallehrerverein (gegründet 1849) und der Berliner Bezirksverband des Deutschen Lehrervereins (gegründet 1871) schließen sich zum »Berliner Lehrerverein« zusammen, dem im ersten Geschäftsjahr 500 Mitglieder angehörten.
1929 Berlins Oberbürgermeister Gustav Böß wird zum Ehrenbürger von New York ernannt.
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1954 Im Stadtbezirk Treptow wird das 200jährige Bestehen des Ortsteils Adlershof gefeiert.
     
26. September

1413 Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg befreit Köpenick aus dem Pfandbesitz des Rates zu Berlin und Cölln.
1857 Der neue Kirchensaal der Berliner böhmischen Brüdergemeinde in der Wilhelmstraße 136 (Kreuzberg) wird eingeweiht. König Friedrich Wilhelm IV. und Königin Elisabeth wohnten der Zeremonie bei.
1929 Die Textilgroßhändler Leo und Willy Sklarek werden verhaftet, weil im Ergebnis von Buchprüfungen Betrügereien in Millionenhöhe aufgedeckt wurden.
1941 Die Stadt Berlin enteignet das Grundstück Pestalozzistraße 14/15 (Charlottenburg) mit der dort 1911 in einem Hinterhof erbauten Synagoge, nachdem die Jüdische Gemeinde vorher die hebräischen Embleme und Tafeln beseitigen mußte.
     
27. September

1778 Karl Friedrich Rungenhagen wird in Berlin geboren. Der Komponist war Mitglied der Akademie der Künste und galt als moderner Vertreter der Kirchenkomposition im A-capella-Gesang. Er war Direktor der Berliner Singakademie.
1792 Ernst Eiselen wird in Berlin geboren. Er war Mitarbeiter von »Turnvater« Jahn auf dem Turnplatz in der Hasenheide, Fecht- und Turnlehrer an der Berliner Universität und gründete eine »Anstalt für Leibesübungen« in der Dorotheenstraße (Mitte).
1872 Für die 168,75 Kilometer lange Strecke der Berlin-Dresdener Bahn wird die sächsische Konzession erteilt.
1945 Nach Plänen der Reichsbahn soll der Anhalter Bahnhof (Kreuzberg) als erster Fernbahnhof wieder hergerichtet und vor allem die Eingangshalle zum Askanischen Platz wieder geöffnet werden. Der Potsdamer Bahnhof sollte hingegen nicht wieder aufgebaut werden.
     
28. September

1717 In Preußen wird die Schulpflicht für Kinder vom fünften bis zum zwölften Lebensjahr eingeführt. In der Folgezeit entstanden in Berlin zahlreiche Volksschulen, in denen Lesen, Schreiben, Rechnen und Religion gelehrt wurden.
1900 Die Neukölln- Mittenwalder Eisenbahn- Gesellschaft feiert ihre Streckeneröffnung. Der fahrplanmäßige Betrieb der Kleinbahn zwischen Hermannstraße und Mittenwalde über Britz, Buckow, Rudow, Schönefeld, Groß Kienitz und Brusendorf begann am Folgetag.
1963 Etwa 2 400 Milchkühe stehen in Westberliner Ställen. Mit einem Jahresmilchertrag von 4 974 Litern pro Tier waren sie internationale Spitze.
     
25. September

1752 Die Regierung von Stettin sowie die Konsistorien von Stettin und Köslin werden durch königliches Reskript angewiesen, künftig vorzugsweise »Leute aus der Berlinischen Real-Schule« in den pommerschen Amtsdörfern als Küster und Schulmeister anzunehmen.
1840 Anläßlich der 4. Säkularfeier zur Erfindung der Buchdruckerkunst wird mit Kgl. Genehmigung die »Gutenberg- Stiftung« ins Leben gerufen, aus der bedürftige Buchdrucker und Schriftgießer mit 20 Jahren Berufsausübung eine Unterstützung erhalten sollten.
1867 Der Gärtner Louis Mathieu – Nachfahre einer unter Ludwig XIV. aus Frankreich vertriebenen Familie – stirbt in Berlin. Er war Mitglied des Vorstandes der Gärtnerlehranstalt und entwarf Pläne zur Einrichtung des Humboldthains und des Friedrichshains.
1921 2 000 Berliner Taxifahrer treten in den Streik, nachdem der Magistrat beschlossen hatte, die Tarife für Taxen um das Zehnfache und für Pferdedroschken um das Siebenfache zu erhöhen.
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1924 Im Berliner Sportpalast findet bis zum 7.10. die »Erste Berliner Herbst-Messe >Mode und Heim<« statt. Nachmittags gab es Teestunde mit Konzert und Modenschau, jeden Abend Kabarett. Auch Sondervorführungen für Hundedressuren und Jiu-Jitsu wurden geboten.
1956 Die Reichsbahn schließt den Berliner Außenring durch Inbetriebnahme der Strecke Golm – Saarmund.
     
29. September

1539 Der Johanniter- Ordensmeister Veit von Thünnen gestattet den Ratsherren zu Berlin und Cölln, den Hegesee bei Teltow, welchen sie vom Johanniterorden zu Lehen trugen, an Christoph von Beeren erblich zu verkaufen.
1789 Peter Josef Lenné wird in Bonn geboren. Von dem Gartengestalter und Landschaftsarchitekten sind über 360 gärtnerische Anlagen bekannt, in Berlin u. a. der Tiergarten, die Parks für die Schlösser Charlottenburg und Schönhausen.
1802 König Friedrich Wilhelm III. unterzeichnet das »Reglement für die Zeugdruckereien in Berlin, zur genauern Bestimmung des Verhältnisses der Besitzer solcher Druckereien und der Drucker und ihrer gegenseitigen Rechte und Verbindlichkeiten«.
1871 Die Kolonie Charlottenau wird nach Zehlendorf eingemeindet.
1903 Im Neuen Theater Berlin findet die Premiere von Oscar Wildes Schauspiel »Salome« unter der Regie von Max Reinhardt statt. Die Titelrolle war zunächst mit Gertrud Eysoldt besetzt, wurde später aber von Tilla Durieux mit großem Erfolg gespielt.
1945 Auf Beschluß der Alliierten Kommandantur wird die Lebensmittelration für Kinder zwischen neun und 14 Jahren von 1 388 auf 1 550 Kalorien pro Tag erhöht. Im britischen Sektor erfolgte die Austeilung in Form einer Mittagsmahlzeit in den Schulen.
     
30. September

1319 Herzog Rudolph von Sachsen und Markgräfin Agnes von Brandenburg verleihen der Stadt Spandau besondere Rechte bezüglich der Rechtspflege, des Erwerbes und Besitzes von Lehngütern, der Ausfuhr von Getreide, der Münze und des Gewerbebetriebes.
1847 Die »Concessionierte Berliner Omnibus- Compagnie« zeigt in der »Vossischen Zeitung« die Eröffnung ihrer zweiten Berliner Pferdebuslinie Alexanderplatz – Schöneberg an. Die Wagen dieser Linie waren rot gestrichen, daher hatte sie den Namen »Rote Linie«.
1926 Der Berliner Jurist und Mitarbeiter im Reichsfinanzministerium Emil Schilling meldet die »Steuerungsvorrichtung für Rechenmaschinen o. dgl.« zum Patent an.
1961 Der nach dem Brand vom 19. Mai 1958 neu erbaute Müggelturm wird eingeweiht. 126 Stufen führten zum Aussichtsgeschoß des aus Beton und Glas errichteten Gebäudes. Offiziell eröffnet wurde der Müggelturm in der Silvesternacht 1961.
1991 Der evangelische Bischof Gottfried Forck wird mit einem feierlichen Gottesdienst in der Marienkirche am Alexanderplatz (Mitte) in den Ruhestand verabschiedet. Er stand seit 1981 an der Spitze der Ost-Region der Berlin- Brandenburgischen Kirche.
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