Stiftung des Berlinischen Gymnasiums "Zum Grauen Kloster"

Inschrift:

Darstellung des Gebäudes im Flachrelief über der Inschrift

1271 /
BAUBEGINN DES FRANZISKANERKLOSTERS /
IN BERLIN /
1539 /
REFORMATION IM KURFÜRSTENTUM BRANDENBURG /
1574 /
STIFTUNG DES BERLINISCHEN GYMNASIUMS /
ZUM GRAUEN KLOSTER /
IN DEN GEBÄUDEN DES FRANZISKANER-ORDENS /
1945 /
ZERSTÖRUNG DER SCHULGEBÄUDE /
1949 /
GRÜNDUNG DES EVANGELISCHEN GYMNASIUMS /
IN BERLIN <WEST> /
1958 /
ENDE DES BERLINISCHEN GYMNASIUMS /
ZUM GRAUEN KLOSTER IN BERLIN <OST> /
1962 /
NEUBEGINN ALS EVANGELISCHES /
GYMNASIUM ZUM GRAUEN KLOSTER /
STIFTUNG BERLINISCHES GYMNASIUM ZUM GRAUEN KLOSTER

Technische Details: Messingtafel, 150 cm x 200 cm

Standort:
Salzbrunner Straße 41-47/Ecke Hohenzollerndamm
Ortsteil Schmargendorf
Verkehrsanbindung Bus 115 bis Salzbrunner Straße

Stiftung des Berlinischen Gymnasiums "Zum Grauen Kloster" Die Tafel erinnert an den ehemaligen Standort des ältesten Berliner Gymnasiums in der Klosterstraße 74 in Berlins Mitte. Dort befand sich seit dem 12. Jahrhundert das Franziskaner-Kloster mit seinen einzelnen Gebäudeteilen. In ihm starb am 4.1.1571 der letzte Mönch. Der brandenburgische Kurfürst Johann Georg (1525-1598), der am 9.1.1571 seinem Vater auf den Thron gefolgt war, trug sich mit dem Gedanken, das Kloster als Schulgebäude einzurichten. Die Stadtväter von Cölln erhielten am 24.2.1574 die kurfürstliche Order, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Am 13.7.1574 öffnete das "Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster" seine Pforten. Die "Chronik der Cölner Stadtschreiber" berichtete unter diesem Datum von dem Ereignis. Sie erzählte ferner, am gleichen Tag der erste Rektor der Magister Jacobus Bergemann (1527-1595) und sein Lehrerkollegium offiziell eingesetzt wurden. 1767 wurden das Berlinische und das Cöllnische Gymnasium vereinigt. Zu den Absolventen dieser berühmten Anstalt gehörten in den folgenden Jahrhunderten Berühmtheiten wie J. G. Schadow (1764-1850), Bismarck, K. F. Schinkel u. a. m. Zu Beginn des Jahres 1945 wurde der Gebäudekomplex durch Bomben zerstört. Die Schule wurde 1958 geschlossen. 1962 übernahm das Evangelische Gymnasium Namen und Tradition der Schule.

Einweihung 31.5.1989
Künstler Harald Haacke
Initiator Stiftung "Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster"
Spender Stiftung "Berlinisches Gymnasium Zum Grauen Kloster"

Bemerkungen:
Die Tafel zeigt über der Inschrift im Flachrelief eine Ansicht der alten Schule mit der Kirche. In der Klosterstraße in Mitte erinnert eine Gedenktafel an das Franziskaner-Kloster.

Literaturhinweise
Berliner Morgenpost vom 1.6.1989
Die Chronik der Cölner Stadtschreiber von 1542-1605. In: Schriften des Vereins für die Geschichte der Stadt Berlin. Heft I, Berlin 1865
Diterich, Martin: Berlinische Kloster- und Schulhistorie. Eingeleitet und mit einem Personenregister versehen von Peter P. Rohrlach. Neudruck des 1732 in Berlin erschienenen Werkes von Martin Diterich: Berlinische/Closter= und Schul=Historie. In: Berlinische Historiographie im 18. Jahrhundert, Band 2, Helmut Scherer Verlag GmbH, Berlin 1997
Jäger, Gabriele: Wilmersdorfer Portraits, a. a. O.
Kieling, Uwe: Baumeister und Bauten, a. a. O.
Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, 1994, a. a. O.
Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin. Im Bereich Dokumentation und Publikation, Leitung Horst Vysek, bearbeitet von Horst Büttner, Joachim Fait, Helmut Spielmann, Heinrich Trost. Gesamtredaktion Heinrich Trost. Hrsg. v. Institut für Denkmalpflege der DDR. Bd. I und II, Berlin 1984 und 1987
http://www.berlin.de/switch/Land/BAs/Wilmersdorf/09lex/
gedenktafeln/index


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