Berlin am 31. März
  
1413 Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg bestätigt als Landeshauptmann die Rechte und Freiheiten der Stadt Köpenick.
1562 Der Kurfürstlich Brandenburgische Mathematiker und Hofastronom Jakob Cuno, genannt Conon, beendet seine Berliner Witterungsaufzeichnungen.
1583 Die Spree führt in Berlin und der Mark Brandenburg Hochwasser.
 
1722 König Friedrich Wilhelm I. weiht in Spandau eine Gewehrfabrik ein.
1727 In der königlich preußischen Feuerordnung werden neue Festlegungen zum Umgang mit Licht sowie den Feuerlöschdienst getroffen. Tabak durfte bei Androhung von Strafen weder im Stall noch im Bett geraucht werden. Die Ordnung trat am 2. April in Kraft.
1745 Auf königlichen »Special-Befehl« wird die »Holtz- und Forst- Ordnung der Königl. Residentzien Berlin« bekanntgegeben.
1750 Das Singspiel »Phaeton« wird in der Königlichen Hofoper Unter den Linden (Mitte) anläßlich des Geburtstages der Königinmutter Sophie Dorothea erstaufgeführt.
1770 Durch das »Königl. Preuß. General-Post-Amt« ergeht ein »Reglement für die Brief-Träger in den Residentzen Berlin«, das u.a. das zweimalige Briefaustragen pro Tag und das Tragen des Königlichen Post-Schildes auf der Brust verordnete.
1776 Karl Gottlob von Nüßler, Geheimer Justizrat und Landrat des Niederbarnimschen Kreises, Erb- und Reichsherr der Rittergüter Weißensee, Weichsdorf, Neu-Gersdorf und Maxdorf, stirbt auf seinem Gute Weißensee.
1787 Die Gemeinde Stralau erhält eine Fischereiordnung.
1798 Der Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso (Louis Charles Adélaide de Chamisso) wird zum Fähnrich beim Regiment von Götze in Berlin ernannt.
1805 Oberkonsistorialrat Hecker führt Gottfried August Ludwig Hanstein, den Mitbegründer der Luisenstiftung, als Propst der St.-Petri-Kirche ein.
1830 Otto Eduard Leopold von Bismarck, der am 1. April 1815 in Schönhausen (Altmark) geboren wurde, wird in der Dreifaltigkeitskirche konfirmiert.
1832 Eine Kabinettsorder »bezüglich der Einrichtung einer Parochie für Alt- und Neu-Moabit sowie das Pulvermühlenterrain« grenzt die neue Parochie Moabit mit 709 Seelen endgültig ab.
1833 Durch eine Allerhöchste Kabinettsorder wird eine Sektion für Musik an der Akademie der Künste zu Berlin errichtet. Der Komponist Karl Friedrich Rungenhagen wurde zum Mitglied des akademischen Senats und Lehrer der damit verbundenen Musikschule ernannt.
1840 Der Luisenstädtische Wohltätigkeitsverein feiert im Beisein von Oberbürgermeister Krausnick sein 15jähriges Stiftungsfest. Der Verein widmete sich dem Armenwesen und sorgte dafür, daß 4 000 arme Kinder in zwei Sonntagsschulen unterrichtet wurden.
1842 Magnus Friedrich von Bassewitz wird anläßlich seines Rücktritts vom Amt des Oberpräsidenten von Brandenburg zum Ehrenbürger von Berlin ernannt.
1848 Der Volksverein, die dritte politische Partei, wird gegründet. Die Bildung politischer Parteien hatte am 23. März im Berliner »Hotel de Russie« ihren Anfang genommen.
1850 Adolph Ferdinand Wenceslaus Brix beendet seine Tätigkeit als Lehrer am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1853 Otto Nikolaus Witt wird in St. Petersburg geboren. Der Chemiker war ab 1885 an der Technischen Hochschule in Charlottenburg tätig.
1860 Isidor Traube wird in Hildesheim geboren. Traube studierte und promovierte in Berlin und habilitierte sich 1891 an der Technischen Hochschule zu Berlin. Der Chemiker arbeitete auf dem Gebiet der Elektrochemie und der Kolloidchemie.
1865 Der Chemiker Hermann Wilhelm Vogel beendet seine Tätigkeit am Mineralogischen Museum der Berliner Universität, in dem er seit April 1860 tätig war.
1868 Karl Friedrich Bonhoeffer wird in Neresheim (Württemberg) geboren. Der in Berlin tätige Psychiater und Neurologe beschrieb die nach ihm benannten Symptome des Muskelzuckens (Bonhoeffersche Zeichen). Sein Hauptwerk »Die Erbkrankheiten« erschien 1936.
1871 Die Berliner Tageszeitung »Die Zukunft« stellt ihr Erscheinen ein.
1877 Louis Meyer wird in Berlin geboren. Meyer besuchte von 1900 bis 1902 die Königliche Gärtnerlehranstalt Wildpark (bei Potsdam) und war nach einer Studienreise durch Bayern im Herbst 1903 als Garteningenieur bei der Berliner Stadtsynode tätig.
1879 Es wird begonnen, die Grundstücke der neuen Stadtteile im Norden, Westen und Süden der Stadt in annähernd vollständiger Zahl an die zentrale Wasserversorgung anzuschließen.
1879 Das Deutsche Gewerbemuseum in Berlin wird in »Kunstgewerbemuseum« umbenannt.
1880 Unter dem Vorsitz des Rektors der Technischen Hochschule beginnt die mehrtägige Versammlung von Delegierten aller deutschen Hochschulen im Gebäude der früheren Gewerbeakademie in der Klosterstraße (Mitte).
1882 Die Verteilungsrohrleitungen der Betriebe der Berliner Wasserwerke haben eine Länge von 525 165,5 m.
1883 Die Zahl der Geisteskranken in Berlin, die der städtischen Irrenpflege anheimfallen, beträgt 1 637.
1885 Der Historiker Franz Leopold von Ranke wird Berliner Ehrenbürger.
1886 Im St.-Gertrauden-Hospital befinden sich 144 Hospitaliten, die neben der Wohnung monatlich 18 Mark, ein jährliches Holzgeld von 36 Mark, bei Krankheit unentgeltliche ärztliche Behandlung und Medikamente erhalten.
1888 An das Berliner Wasserleitungsnetz sind 19 775 Grundstücke angeschlossen.
1889 Prof. Hermann Settegast, Professor für Tierzucht und landwirtschaftliche Betriebslehre an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, deren Rektor er zweimal war (1883 - 1885 und 1887 - 1889), tritt in den Ruhestand.
1891 Auf der Spree am Kupfergraben geht das erste Torpedoboot in Berlin vor Anker. Das Boot kam aus Potsdam und durfte am ersten Tag von den Berlinern besichtigt werden.
1891 Otto Liebing wird geboren. Der Ruderer der Berliner Ruder-Gesellschaft gewann bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 die Bronzemedaille im Achter. Er war Deutscher Meister im Vierer ohne Steuermann 1911, im Achter 1912 und im »Zweier ohne« 1920.
1891 Eine Gedenktafel für E. T. A. Hoffmann und das Relief seines Porträts werden am Haus Taubenstraße 31 (Mitte) angebracht. Der Dichter hatte in dem Haus vom 1. Juni 1815 bis zu seinem Tod am 25. Juni 1822 gewohnt.
1891 Sämtliche Berliner Grünkramhändler-Vereine, Milchpächter sowie Kohlen- und Obsthändler wenden sich mit einer Petition an den Magistrat und an das Polizeipräsidium. Sie verlangten, daß der Straßen-Hausierhandel verboten wird.
1893 Die zu reinigende Straßenfläche in Berlin beträgt 8 436 599 mư, wovon 5 053 573 mư Fahrdämme und 3 383 026 mư Bürgersteige sind.
1893 Die Länge der Verteilungsrohrleitungen der Betriebe der Berliner Wasserwerke beträgt 768 689,5 m.
1899 Leo Borchard wird in Moskau als Sohn deutscher Eltern geboren. Der Dirigent war unter Otto Klemperer zunächst Korrepetitor an der Krolloper und gab 1933 sein erstes Konzert mit dem Berliner Philharmonischen Orchester.
1900 Der Berliner Verleger Paul Parey stirbt in seiner Vaterstadt. In seinem Verlag erschien ab 1892 die für die Geschichte Preußens grundlegende Quellenedition »Acta Borusica. Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert«.
1900 Das Berliner Gewerkschaftshaus am Engelufer 15 (Engeldamm 64-66, Mitte) wird eröffnet.
1902 Die Operette »Lysistrata« von Paul Lincke wird im Apollo-Theater in der Friedrichstraße uraufgeführt.
1917 Der Nobelpreisträger Emil von Behring stirbt in Marburg, wo er die Behringwerke gegründet und 1913 einen Impfstoff zur aktiven Immunisierung gegen Diphtherie entwickelt hatte. Seine ersten Erfolge bei der Diphtheriebekämpfung erzielte Behring in Berlin.
1919 Die Zeitung »Die Republik« veröffentlicht eine Zuschrift über die Lage der ausländischen Studenten an der Berliner Universität.
1920 Im Finanzbericht wird das Vermögen des Vereins Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt mit 1,3 Millionen Mark angegeben, wovon 800 000 Mark Rückstellungen für den Grunderwerb in Adlershof und Warnemünde waren.
1920 Der Ballistiker Carl Cranz wird zum ordentlichen Professor an der Technischenn Hochschule zu Berlin ernannt. Sein ballistisches Laboratorium war als Institut für technische Physik an die Hochschule angegliedert worden.
1922 Der Physiker Prof. Emil Gabriel Warburg scheidet aus seinem Amt als Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin aus.
1923 Der Haselhorster Friedhof wird für Bestattungen geschlossen.
1924 Die Straßenbahnlinie 82 »Dönhoffplatz - Treptow, Platz am Spreetunnel« wird mit einer Streckenlänge von 7,8 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 95 »Schöneberg, Belziger Straße - Köpenick, Hirtestraße« wird mit einer Streckenlänge von 21,6 km in Betrieb genommen.
1924 Die im Jahre 1918 in Neukölln eingerichtete Handwagenvermietungsstelle bleibt auch nach der Eingemeindung erhalten. Sie verfügte über einen Bestand von 29 zweirädrigen und fünf vierrädrigen Wagen.
1924 Die Straßenbahnlinie 36 »Schönholz - Neukölln, Hermannstraße/Ecke Kranoldstraße« wird mit einer Streckenlänge von 14,2 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 45 »Pankow, Mendelstraße - Steglitz, Birkenbuschstraße/Ecke Siemensstraße« wird mit einer Streckenlänge von 21,6 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 53 »Charlottenburg, Reichskanzlerplatz - Lichtenberg, Gudrunstraße« wird mit einer Streckenlänge von 20,2 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 21 »Britz, Rathaus - Augustenburger Platz (Wedding)« wird mit einer Streckenlänge von 14,4 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 63 »Gotzkowskystraße/Ecke Turmstraße (Tiergarten) - Britz, Rathaus« wird mit einer Streckenlänge von 24,3 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 35 »Seestraße/Ecke Togostraße (Wedding) - Tempelhof, Kaiserin-Augusta-Straße« wird mit einer Streckenlänge von 15,9 km in Betrieb genommen.
1924 171 000 Kleingartenpächter verfügen einer amtlichen Erhebung zufolge im Berliner Stadtgebiet über Anlagen von insgesamt 6 239 Hektar. Das entsprach der Fläche von Alt-Berlin.
1925 Die Max-Eyth-Schule, die 1921 an die Beuth-Schule verlegt worden war, wird aus dem Verband der Beuth-Schule wieder herausgenommen und in ein eigenes Gebäude in der Naglerstraße 3 (Friedrichshain) verlegt.
1926 Der 1892 zum Professor und 1911 zum Geheimen Regierungsrat ernannte Alexander Herzfeld tritt in den Ruhestand. Der als »erste Autorität« geltende Wissenschaftler leitete das »Institut für Zuckerindustrie« in der Amrumer Straße 32 (Wedding) über 40 Jahre.
1927 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet das erste Große Militär-Konzert statt. Es wirkten neun Reichswehrkapellen, 300 Musiker und Spielleute mit. Die Leitung hatte Armeemusikinspizient Professor Oscar Hackenberger.
1927 Die Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof wird neu organisiert. Sie bestand aus dem Vorstand mit acht Bereichen und elf Abteilungen (neu: statische, aerodynamische, Prüf- und Stoffabteilung und die Abteilung für Funkwesen und Elektrotechnik).
1928 Seit dem 1. April 1927 hat die Baupolizei 17 177 Genehmigungen für das Anbringen von Reklame- und Ankündigungselementen aller Art erteilt, darunter zunehmend für mehr Leuchtreklame.
1928 Das Parteiverbot der Berliner NSDAP wird aufgehoben.
1929 Carl Friedrich Walther Mathesius, Inhaber des Lehrstuhls für Eisenhüttenkunde an der Technischen Hochschule zu Berlin, wird emeritiert.
1929 Prof. Kurt Schmaltz beendet seine Tätigkeit als Leiter der Zentral-Seminar- Bibliothek der Handels-Hochschule Berlin.
1930 Der Reichsverband der Deutschen Presse weiht sein neues prunkvolles Heim in der Tiergartenstraße (Tiergarten) mit einem Festessen ein.
1930 Am Deutschen Künstlertheater gelangt das Stück des irischen Dramatikers Eugene O'Neill »The Emperor Jones« in englischer Sprache zur Aufführung. Die Hauptrolle spielte Paul Robeson, Regisseur James Light agierte als Handelsvertreter Henry Smithers.
1931 Das »Gesetz über die vorläufige Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts der Hauptstadt Berlin« tritt in Kraft. Es erweiterte die Befugnisse des Oberbürgermeisters als »Führer« der Verwaltung.
1932 Prof. Carl Volk, Direktor der Ingenieurschule Beuth, scheidet nach 23jähriger Tätigkeit aus dem aktiven Dienst aus und tritt vorzeitig in den Ruhestand.
1933 Der Direktor der Beuth-Schule, Studiendirektor Otto Stolzenberg, wird entlassen.
1933 Ein »Vorläufiges Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich« schließt die kommunistischen Abgeordneten aus allen Parlamenten, so auch aus der Berliner Stadtverordneten- und den Bezirksversammlungen, aus.
1933 Vor den Gebäuden des Landgerichts I und des Amtsgerichts Mitte in der Neuen Friedrich- und Grunerstraße am Alexanderplatz erscheinen Abteilungen der SA. Sie forderten ultimativ die Entfernung aller jüdischen Richter, Anwälte und Beamten.
1934 Die »Vossische Zeitung« aus dem Hause Ullstein, die älteste Zeitung Berlins, erscheint mit ihrer letzten Ausgabe und stellt damit ihr Erscheinen ein. Damit endete die mehr als 300jährige Geschichte dieser Zeitung.
1934 Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Faserstoffchemie in Dahlem wird geschlossen. Die Räume wurden vom Kaiser-Wilhelm-Institut für Silikatforschung übernommen.
1934 Rudolf Hoecker, seit 1930 Direktor der Berliner Universitätsbibliothek, wird vom Dienst beurlaubt und später entlassen.
1935 Oberpräsident Eberhard Kube eröffnet in Nowawes (Babelsberg) die erste »Braune Messe - Deutsche Woche«. Dabei kündigte er der »größten Arbeiterstadt im Kreise Teltow« an, daß sie in Kürze einen deutschen Namen erhalten werde.
1935 Arthur Binz beendet seine Tätigkeit als Direktor des Chemischen Instituts der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. Sein Nachfolger wurde Percy Brigl.
1936 Carl Schau beendet seine Tätigkeit als Direktor des Städtischen Gewerbesaals, der in die Beuth-Schule im Wedding übernommen wurde.
1936 In Berlin werden neue Richtlinien der Reichsfilmkammer erlassen. Sie zielten auf volle Auslastung der Atelier-Kapazität, vor allem in Babelsberg.
1936 Carl Kronacher, Direktor des Instituts für Tierzüchtung und Haustiergenetik der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, wird emeritiert.
1936 Der Spielfilm »Engel mit kleinen Fehlern« von Carl Boese wird im Ufa- Palast am Kurfürstendamm uraufgeführt. Hauptrollen verkörperten u.a. Adele Sandrock und Grethe Weiser.
1936 Der Pachtvertrag zwischen Paula Busch und der Staatlichen Grundstücksverwaltung für das Zirkusgebäude in der Burgstraße (Mitte) läuft ab. Das marode Gebäude mußte einem Spreeuferweg von der Jannowitzbrücke bis zum Park Monbijou weichen.
1939 Die Preußische Geologische Landesanstalt in Berlin hört auf, in ihrer bisherigen Form zu existieren. Sie wurde 1940 mit den anderen Geologischen Landesämtern zum »Reichsamt für Bodenforschung« vereinigt.
1943 Anläßlich seines 75. Geburtstages, fünf Tage vor der Verhaftung seines Sohnes Dietrich, wird dem Neurologen Karl Friedrich Bonhoeffer, verbunden mit einem persönlichen Schreiben Hitlers, die »Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft« verliehen.
1943 Die letzte Ausgabe der Tageszeitung »Brauerei« der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin erscheint. Die deutschen Brauereizeitschriften wurden zu einer Kriegsgemeinschaftsausgabe vereinigt.
1946 In den zwölf Bezirken der Westsektoren von Berlin findet für die SPD- Mitglieder eine Urabstimmung zur Vereinigung mit der KPD statt. 82,2 % waren gegen die sofortige Vereinigung. 62 % befürworteten eine Zusammenarbeit bei Wahrung der Selbständigkeit.
1949 Auf Beschluß der Deutschen Wirtschaftskommission der Sowjetischen Besatzungszone erhält die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Adlershof (Treptow) ein größeres Gelände für die Errichtung von zahlreichen Instituten für die Grundlagenforschung.
1953 Der Verein für die Geschichte Berlins veranstaltet in der Eichen-Galerie des Charlottenburger Schlosses eine Trauerfeier für ihr Mitglied Mario Krammer.
1954 In der weitgehend wiederaufgebauten St.-Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz (Mitte) wird der erste Gottesdienst abgehalten. Im behelfsmäßig hergerichteten Innenraum des Gotteshauses war bereits im Oktober 1953 ein erstes Pontifikalamt gefeiert worden.
1956 Die Forschungsstelle für die Geschichte der Kulturpflanzen der Max-Planck- Gesellschaft in Berlin wird anläßlich der Emeritierung ihrer Leiterin, Elisabeth Schiemann, geschlossen.
1958 Der Magistrat ernennt den bisherigen stellvertretenden Chefarchitekten Erhardt Gißke zum Stadtbaudirektor in Ost-Berlin.
1958 Baudirektor Charles Bouché, Direktor der Ingenieurschule Beuth (am Zeppelinplatz, Weddig), wird pensioniert.
1966 Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin gibt bekannt, daß die Klasse für Chemie, Geologie und Biologie einmütig empfohlen hat, die Mitgliedschaft des korrespondierenden Mitglieds Robert Havemann zu beenden.
1970 In Berlin wird vor Anbruch der Morgendämmerung der Komet »Bennett 1969-I« erstmals nach seinem Übertritt zum Nordhimmel mit bloßem Auge beobachtet.
1988 Eine Vereinbarung über einen Gebietsaustausch zwischen West-Berlin und Ost- Berlin wird unterzeichnet. Danach wechselten mehr als 180 unbewohnte Hektar den Besitzer, darunter auch das sogenannte Lenné-Dreieck, das nun wieder zum Bezirk Tiergarten gehörte.
1993 Nach umfassender Rekonstruktion wird das Stadtbad Mitte in der Gartenstraße (Mitte) acht Jahre nach seiner Schließung wiedereröffnet.
1993 Der ehemalige Senator für Wissenschaft und Kunst, Werner Stein, Stadtältester von Berlin, stirbt im Alter von 79 Jahren in Berlin. Der SPD-Politiker hatte das Senatorenamt von 1964 bis 1975 inne und war von 1955 bis 1975 Mitglied des Abgeordnetenhauses.
1996 Die Jungsozialisten bestätigen auf einer Delegiertenkonferenz ihren Landesvorsitzenden Matthias Linnekugel im Amt. Der Rechtsreferendar aus Wilmersdorf wurde, ebenso wie der neue Landesvorstand, für zwei Jahre gewählt.
1996 Im Martin-Gropius-Bau werden wegen des großen Ansturms auf die Afrika- Ausstellung zeitweilig die Türen geschlossen. Wer heraus wollte, wurde über verschachtelte Wege durch den Notausgang geleitet. Besucher beschwerten sich deswegen bei der Polizei.
1996 Die jüdische Gemeinde Adass Jisroel legt beim Bundesverwaltungsgericht Revision gegen ein Urteil des Berliner Oberverwaltungsgerichts vom 22. Februar ein. Die Gemeinde wollte erneut die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts erreichen.
1997 Im Martin-Gropius-Bau (Kreuzberg) geht eine Retrospektive der Künstler Edward und Nancy Reddin Kienholz zu Ende. Die Ausstellung, in der Werke des Surrealismus und der Pop-art gezeigt wurden, besuchten seit Anfang Februar rund 70 000 Kunstliebhaber.
1997 Trotz kühler Temperaturen zieht es Zehntausende Berliner während der Osterfeiertage ins Grüne. Im Zoo und im Tierpark wurden bis zum Ostermontag 30 000 Besucher gezählt. 3 000 Ausflügler wählten den Dampfer für einen bequemen Osterausflug.
1997 Am Ostermarsch, der sich in diesem Jahr gegen Sozialabbau, Fremdenhaß und Rechtstendenzen richtet, beteiligen sich in Berlin über 600 Teilnehmer. Der Zug führte am Mittag vom Brandenburger Tor zum Lustgarten (Mitte), wo die Abschlußkundgebung stattfand.
1997 Die Berliner Stadtmission beginnt auf dem Dampfer »Moby Dick« mit ihren fünf geplanten Schiffsgottesdiensten. An der fröhlichen Meßfeier beteiligte sich auch eine Gruppe aus Zaire.
1998 Das Bezirksamt Prenzlauer Berg genehmigt den Bau eines Multiplexkinos in dem denkmalgeschützten Gebäude der Schultheiss-(Kultur-) Brauerei. Das Kino sollte über 1 800 Sitzplätze in acht Sälen verfügen.
1998 Das Statistische Landesamt teilt mit, daß die Berliner Wirtschaft 1997 wieder leicht zugelegt hat. Die positive Wende betraf ausschließlich den Westteil (1,3 %). Im Ostteil setzte sich der Rückgang der Wirtschaftsleistung mit minus 1,8 % verstärkt fort.
1999 Der Vertrag für die Privatisierung der Berliner Flughafen-Holding BBF wird in Berlin unterzeichnet. Damit war der Weg frei zum Bau des ersten rein privat betriebenen deutschen Flughafens in Berlin-Schönefeld.
2000 Der neu gestaltete Mathilde-Jacob-Platz vor dem Rathaus Tiergarten an der Turmstraße wird vom Bürgermeister Jörn Jensen (Bündnis90/Grüne) den Bürgern übergeben. Der nach Mathilde Jacob (1873-1943) benannte Platz wurde für rund 430 000 Mark umgestaltet.
2000 Im Pankower Rathaus an der Breite Straße wird dem 100jährigen Ortschronisten von Pankow, Rudolf Dörrier, das Bundesverdienstkreuz verliehen. Dörrier hatte ab 1965 das Ortsarchiv wieder neu aufgebaut und das Heimatmuseum in der Heynstraße eingerichtet.

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