Hochhaus an der Weberwiese

Friedrichshain,
Marchlewskistraße 25.

Dia-Serie Hochhaus an der Weberwiese Das neungeschossige Haus war das erste Wohnhochhaus Ost-Berlins. Es ist benannt nach der Grünanlage, die früher als Bleichwiese für die Weber diente. Das von Hermann  Kontext: Henselmann, HermannHenselmann entworfene Gebäude war Auftakt und Modell für das Nationale Aufbauprogramm der DDR von 1951. Es ersetzte die Planungen, die 1949 Hans  Kontext: Scharoun, Hans BernhardScharoun für die  Kontext: Wohnzelle FriedrichshainWohnzelle Friedrichshain nach den Prinzipien der aufgelockerten, funktionalistischen Stadt vorgelegt hatte. Mit seiner Architektur setzte das Gebäude den Maßstab für die Bauten der  Kontext: StalinalleeStalinallee, noch bevor der Wettbewerb zur Stalinallee Ende Juli 1951 abgeschlossen war. Die Grundsteinlegung erfolgte am 01.09.1951, die Bauausführung 1951/52. Das Wohnhochhaus wurde auf rechteckigem Grundriss errichtet, vier kräftige, farblich von dem mit Keramikplatten verkleideten Baukörper abgesetzte Eckrisalite rahmen den Baukörper. Traufgesims mit hervorgehobenen Eckschmuck und ein penthouseartiges Staffelgeschoss schließen den Bau ab. Stilistisch knüpfte der Bau an die konservative Moderne der 1920er Jahre an und verbindet funktionalistische mit neoklassizistischen Elementen (Schinkelsches  Kontext: FeilnerhausFeilnerhaus). Anders als an den späteren Bauten der Karl-Marx-Allee ist am Hochhaus die Ornamentik sachlich zurückhaltend. Die Aufschrift am Haupteingang "Friede in unserem Lande/Friede in unserer Stadt/dass sie den gut behause/der sie gebauet hat" stammt von Bertolt Brecht (1898–1956). Der dem Hochhaus angegliederte Querriegel ordnet sich in Größe und Gestaltungsaufwand dem Hochhaus unter. Die beiden Wohnblöcke entlang der Marchlewski-/Fredersdorfer Straße 16/22, 24/30, 25, 25 A-C/Fredersdorfer Straße 13-15, 25/27 begrenzen das Areal nach Westen. Das H. und die Wohnblöcke stehen unter Denkmalschutz. Eine Gedenktafel informiert über die Baugeschichte des Hauses.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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