Brunnenviertel

Wedding (Gesundbrunnen),
ist durch Bernauer Straße und S-Bahn bzw.

Ackerstraße und ehemaligen  Kontext: Güterbahnhof Eberswalder Straße/Bernauer Straße Güterbahnhof Eberswalder Straße begrenzt. Rückgrat des Areals ist die Brunnenstraße als städtische Verbindung zwischen  Kontext: Spandauer Vorstadt Spandauer Vorstadt und Gesundbrunnen. Die Bebauung der Flächen entlang der Brunnenstraße setzte nach 1870 auf der Grundlage des Hobrecht-Plans ein. Es entstand die den Wedding charakterisierende dichte Mietskasernenbebauung mit ihren katastrophalen Wohnverhältnissen. Zum Ende des II. Weltkriegs waren 30 % der Wohnungen zerstört bzw. beschädigt. Auf einigen Grundstücken an der Brunnenstraße entstanden in den Nachkriegsjahren bis 1963 bereits 1 500 neue Wohnungen nach dem Leitbild der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“, vorwiegend in fünfgeschossiger Randbebauung und als Punkthäuser. 1963 wurde mit dem ersten Stadterneuerungsprogramm für Berlin eine bis dahin nicht gekannte flächenmäßige Sanierung eingeleitet. Das Gebiet um die Brunnenstraße – etwa 186 ha mit ca. 14 700 Wohnungen, 40 000 Einwohnern und 1 750 Betrieben – wurde zum größten Sanierungsvorhaben der Bundesrepublik. Der Schwerpunkt der Stadterneuerung lag in der durchgreifenden Sanierung der Bausubstanz durch Abriß und Neubau. Mit der Flächensanierung verbunden war die Zerstörung traditioneller Arbeits-, Wohn- und Lebensverhältnisse. Ein Teil der alten Fürsorgeeinrichtungen wie die  Kontext: Schrippenkirche Schrippenkirche,  Kontext: Meyers Hof Meyers Hof und die Thomashöfe als Symbole der Weddinger Mietskasernenstadt und Teile der Wohngebäude an der Versöhnungs-Privatstraße verschwanden. Nach der Phase des Erwerbs und Freimachung der Flächen begann nach 1972 der eigentliche Zeitraum der Neubebauung bis Mitte der achtziger Jahre.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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