Frankfurter Chaussee

Lichtenberg, Ortsteile Lichtenberg, Rummelsburg
Name ab um 1824
Name bis 20.9.1872
Namen
(früher/später)
Frankfurter Allee (1872-1950)
Stalinallee (1950-1961)
Frankfurter Allee (1961)
Straße auch in Friedrichshain-Kreuzberg (Friedrichshain)
Namens-
erläuterung
Frankfurt (Oder), kreisfreie Stadt im Bundesland Brandenburg. Aufgrund der günstigen Verkehrslage, gelegen am Oderübergang, bildete sich hier im 12. Jahrhundert eine Kaufmannssiedlung an der transkontinentalen Strecke zwischen Frankfurt am Main und dem damaligen polnischen Herrschaftszentrum Posen heraus. Sie erhielt im Juli 1253 vom askanischen Markgrafen Johann I. Stadtrecht. Ab 1386 ist ihre Mitgliedschaft in der Hanse beurkundet, der Frankfurt bis 1518 angehörte. Die Stadt entwickelte sich zu einer blühenden Handelsstadt, nachdem sie 1379 das königliche Privileg über die freie Oderschiffahrt erhalten hatte. Im Jahr 1506 bekam Frankfurt die erste Landesuniversität (Viadrina), die 1811 in die Breslauer Universität eingegliedert wurde. 1815 wurde Frankfurt Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks der Provinz Brandenburg. Von 1952 bis 1990 war Frankfurt (Oder) Bezirksstadt der DDR. Frankfurt ist Geburtsort des Dichters Heinrich von Kleist (1777–1811), an den Kleist-Museum, Kleist-Theater und die alljährlichen Kleist-Tage erinnern. Sehenswert sind das Rathaus mit Prunkgiebel im Stil der norddeutschen Backsteingotik (14. Jahrhundert), die St. Marienkirche (1253–1524), größte Hallenkirche der norddeutschen Backsteingotik, mit Kaiserpforten (um 1375) zu Ehren Karls IV. aus der Schule von Peter Parler sowie die Konzerthalle Carl Philipp Emanuel Bach in der ehemaligen Franziskaner-Klosterkirche. Seit 1991 besteht eine Europa-Universität, die den historischen Namen Viadrina trägt. Die Stadt ist 147,64 km˛ groß und hat 75 710 Einwohner (1998).
  Einem mittelalterlichen Handels-, Post- Heerweg folgend, wurde von Markgraf Albert Friedrich von Schwedt zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine vierreihige Lindenallee vom damaligen Frankfurter Tor zum Schloß Friedrichsfelde angelegt. Sie wurde vom Volksmund als Lindenallee oder Frankfurter Linden bezeichnet. Die Straße wurde 1801 bis 1803 zur Chaussee ausgebaut und daher zunächst als Frankfurter Chaussee bezeichnet. Während sie in ihrem damaligen Berliner Teil 1872 bzw. 1879/80 in Frankfurter Allee benannt wurde, geschah dies für den Abschnitt in Lichtenberg erst um 1920. (Der als Frankfurter Allee abgetrennte Teil trug ab 1950 den Namen Stalinallee, bis diese 1961 in Karl-Marx-Allee, Friedrichshain/Mitte, und Frankfurter Allee, Friedrichshain/Lichtenberg, benannt wurde.)
aktueller Name Frankfurter Allee


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