Kollwitz, Käthe, geb. Schmidt

* 8.7.1867 Königsberg/Ostpreußen,
† 22.4.1945 Moritzburg bei Dresden,
Grafikerin, Bildhauerin.

Dia-Serie Kollwitz, Käthe, geb. Schmidt K. kam 1884 zum ersten Mal nach Berlin und studierte hier 1885/86 Kunst. Später setzte sie ihr Studium in München fort. Bis 1891 arbeitete sie in Königsberg und siedelte dann mit ihrem Ehemann, dem Arzt Karl Kollwitz (1863-1940), nach Berlin um. Hier begann sie mit grafischen Arbeiten, in denen sie sich vor allem um die Darstellung des Menschen in seiner natürlichen, sozialen Umgebung beschäftigte. 1903, nachdem sie "Die Weber" von Gerhart  Kontext zu: Hauptmann GerhartHauptmann gesehen hatte, begann sie den Zyklus "Der Weberaufstand". Nach ihren Reisen nach Paris und Florenz entstand 1908 der Zyklus "Der Bauernkrieg". Der Soldatentod ihres Sohnes Peter 1914 bewegte Kollwitz dazu, Motive des Leidens zu wählen und sich mit ihrer Kunst gegen den Krieg zu engagieren. 1919 wurde sie als erste Frau Mitglied der Akademie der Künste. 1928 wurde K. zur Professorin für Grafik berufen und leitete die Meisterklasse. Am 29.5.1929 wurde sie in den Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen. Ende 1933 erhielt K. Verbot, ihre Arbeiten zu verbreiten und wurde aus dem Atelier verdrängt. Aus Protest gegen das NS-Regime legte sie ihre Mitgliedschaft der Akademie der Künste nieder. Sie wohnte und arbeitete in der Weißenburger Straße 25 (Prenzlauer Berg, heute Pankow), wo ihr Mann bis zu seinem Tode 1940 als Armenarzt praktizierte. Im November 1943 wurde ihr Atelier und ihre Wohnung durch einen Bombenangriff zerstört und sie verließ Berlin. Nach einem Aufenthalt in Nordhausen zog K. nach Moritzburg bei Dresden, wo sie am 22.4.1945 starb. Das  Kontext zu: Kaethe Kollwitz MuseumKäthe-Kollwitz-Museum in der Fasanenstraße 24 wurde im Mai 1986 eröffnet. Es besitzt etwa 100 Druck-Grafiken, 70 Zeichnungen und 15 Originalplakate sowie das gesamte erhaltene plastische Werk von K. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Städtischen Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße (Lichtenberg). Ein Denkmal, der Kollwitzplatz, die Kollwitzstraße und die Käthe-Kollwitz-Oberschule (Pankow) sowie die Käthe-Kollwitz-Grundschule (Tempelhof-Schöneberg) erinnern an K.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Thieme/Becker, Revolution und Realismus ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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