Walser, Robert Otto

* 15.4.1878 Biel/Kanton Bern, Schweiz,
† 25.12.1956 Herisau/Aargau,
Schweiz, Schriftsteller.

Im Frühjahr 1905 nahm ihn sein Bruder, der Maler und Grafiker Karl  Kontext zu: Walser KarlWalser, in seiner Wohnung in der Kaiser-Friedrich-Straße Nr. 70 in Charlottenburg auf. Gefördert durch Bruno Cassirer (1872-1941) und andere lebte er hier als freier Schriftsteller. Er arbeitete an den Zeitschriften "Die Schaubühne" und "Die Neue Rundschau" mit. 1906 wurde sein Roman "Geschwister Tanner" veröffentlicht. 1907 verließ W. die gemeinsame Wohnung und zog in die Wilmersdorfer Straße 141. Ab 1912 bezog er eine Wohnung am Spandauer Damm 1. Seine letzte Berliner Wohnung war am Schöneberger Ufer 40. 1913 zog er in seinen Geburtsort zurück, wo er in den folgenden Jahren viele Prosastücke verfasste. 1921 ging er nach Bern. Psychisch erkrankt, wurde er 1933 in eine Heilanstalt eingewiesen und gab das Schreiben auf. In der Charlottenburger Wohnung seines Bruders schrieb W. den autobiographischen Roman "Gehülfen" (1907) und "Jakob von Gunten" (1909). W. hinterließ auch Berliner Stimmungsbilder, wie "Aschinger" und "Tiergarten". Eine Gedenktafel in der Kaiser-Friedrich-Straße 70 erinnert an W., den Zeitgenossen der Moderne.
Quel: Schriftsteller, Voß, Literatur, Overesch/Saal Weimar, Mächler

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon