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Kurt Wernicke
Neue Sichten - neue Erkenntnisse?

Zu neuen Publikationen über Wilhelm II.

1996 hat Nikolaus Sombart einen Essay (so vom Verfasser selbst bezeichnet; vom Verlag aber mit mancher Mühe dennoch aufgeblasen zu einer Monographie) zu »Wilhelm II., Sündenbock und Herr der Mitte« vorgelegt. Der Kultursoziologe Sombart, Sohn des durch sein Standardwerk »Der moderne Kapitalismus« berühmt gewordenen Nationalökonomen Werner Sombart (1863-1941), begibt sich bewußt in Frontstellung zu allen vor 1996 erschienenen geschichtswissenschaftlichen Untersuchungen, die sich von gesicherter Quellengrundlage her der Biographie des letzten deutschen Kaisers genähert haben. Explizit benennt er den Deutsch- Engländer John C. G. Röhl, einen ausgewiesenen Historiker, der nach etlichen Vorarbeiten (darunter einer 1982 gemeinsam mit Sombart publizierten, die die absolut gegensätzlichen Standpunkte markierte) 1993 die gültige Biographie Wilhelms II. mit einem fulminanten ersten, die Jugend des Protagonisten umfassenden Band eröffnete - auf deren Fortsetzung (Bd. 2 »Der Kaiser«, Bd. 3 »Der Exulant«) man seither begierig wartet.

Röhls erster Band ließ Sombart offensichtlich nicht ruhen. Er mußte seinen psychologisierenden Aspekt des Themas in einer selbständigen Publikation auf den Markt werfen! Sombarts zentrale These ist, daß die Deutschen hinsichtlich Wilhelms II. seit 1890 »einer qualifizierten Störung in der Beziehungsstruktur zu diesem Manne« (S. 13) unterliegen: Sie haben ihm nie verziehen, daß er Bismarck entlassen habe - den absoluten Übervater im Gegenwartsempfinden wie später im Gedächtnis der Deutschen, der alle Sehnsüchte nach dem starken Mann und dem Mehrer und Bewahrer des Deutschen Reichs auf sich zog. Das ständige Messen Wilhelms II. an dem »Eisernern Kanzler«, das sich seither - unabhängig von dem jeweils in Deutschland herrschenden Staatssystem - durch die deutsche Historiographie schleppe, sei zutiefst ungerecht, da ja gerade Bismarck der Schuldige an dem Geburtsfehler des Hohenzollern- Reiches gewesen sei: Produkt eines historischen Irrtums und eines Gewaltstreiches zu sein, das sein - natürlich gewaltsames - Ende deshalb als faktisch genetische Last stets mit sich herumschleppen mußte!
     Was Bismarck anbetrifft, so klingt das anklägerische Gehabe inzwischen obsolet, seit durch Ernst Engelberg 1985/1990 und Otto Pflanzer 1997/98 zwei jeweils zweibändige tiefgründige Biographien vorliegen, die den traditionellen »Übervater« durchaus kritisch und allseitig bewertend ausloten.
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Sombart scheint auch 1996 noch nicht über seinen 1982 gegen Röhl formulierten Standpunkt hinausgelangt zu sein, der in der damaligen bundesdeutschen staatsrechtlichen und historiographischen Literatur (bis hin zu den Journalen aus der Bundeszentrale für politische Bildung) im allgemeinen Konsens vorgeführt wurde: Das Bekenntnis zur Realität der auf lange, wenn nicht auf immer, angelegten deutschen Teilung als eine moralische Wiedergutmachung für den von Deutschland angerichteten Holocaust. Zur Konstruktion desVerfassungspatriotismus als Ersatz für Nationalbewußtsein (dem in der DDR das Konstrukt der eigenen sozialistischen Nation entsprach) gehörte quasi das Unbehagen an der ganzen deutschen Geschichte, zumindest aber an der seit 1870/71 (der Historikerstreit stellte dann eine Reaktion darauf dar). Daß die Entstehung des deutschen Nationalstaats, ungeachtet seiner Geburtsfehler, ein an sich positiv besetzter Fakt sein könne, kommt in solchen Überlegungen notwendigerweise nicht vor. Da das Leben aber zwischen 1982 und 1996 den Deutschen wieder ihren Nationalstaat beschert hat, ist dieser Sombartsche Ansatzpunkt in sich zusammengefallen. Der deutsche Nationalstaat, obgleich 1871 mit grundlegenden Fehlern behaftet ins Leben getreten, hat unter den härtesten - selbst und auch weltpolitisch verschuldeten - Belastungen durch die Zeiten doch seine Überlebenschancen bewahrt.
     Daß die Bismarck-Schöpfung von 1871 von ihrer Konstruktion her eigentlich unregierbar gewesen sei, wie Sombart als Grundthese verkündet, ist so absolut keineswegs zu akzeptieren. Schließlich bewies doch der aus dem Staatenbund hervorgepreßte Bundesstaat seine Lebens- und Entwicklungsfähigkeit trotz aller in der Verfassung festgeschriebenen Unzulänglichkeiten - eine unter Zeitdruck erzwungene Sturzgeburt ist (das haben die Deutschen erst 1990 wieder erfahren) eo ipso mit den Makeln der Unzulänglichkeit behaftet; das schafft Probleme, aber es stellt nicht mehr die Geburt an sich in Frage. Aus der angeblichen Unregierbarkeit leitet Sombart das besonders Pomphafte, die extreme Vielrednerei, die aufwendige Herumreiserei, die auch er als offensichtliche Ingredienzien des wilhelminischen Herrscherstils ausmacht, als reine Notwendigkeiten ab. Der Kaiser sei das einzige sichtbare Symbol der Reichseinheit gewesen. (Um das behaupten zu können, muß Sombart den Reichstag in seiner Bedeutung demontieren, und das tut er dann auch, so in unmittelbare Nähe zu den ultrakonservativen Verächtern der »Reichsschwatzbude« rückend.) Der Kaiser war daher zu auffälliger Präsenz und aufhorchen lassenden Aufschneidereien geradezu verpflichtet!
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Der Kaiser - der Herr der Mitte?

Ist Wilhelm II. also aus seinem lärmenden Getöse als Regierungsstil schon kein Vorwurf zu machen, so hält Kultursoziologe Sombart zusätzlich noch ein tiefgründiges Erklärungsmuster bereit: Wilhelms Sendungsbewußtsein kam aus einer »archaischen, archetypischen Tiefenschicht« (S. 87). Auf solchem Grund wird dann weiter philosophiert über die Nord-Süd- Achse im kaiserlichen Selbst (manifestiert in den Nordland- und Korfu-Reisen) und der dieser entsprechenden Ost-West- Achse, die - wer hätte es gedacht? - in seinem außenpolitischen Bemühen um den Ausgleich zwischen Rußland (Kontinentalmacht, Autokratie) und England (Seemacht, Demokratie) sichtbar wird, was Deutschland zum Land der Mitte, seinen Kaiser zum Herrn der Mitte macht.


»Wissen Se was, es muß endlich 'mal konstatiert werden: Ich finde't einfach 'ne Jemeinheit, wie die >Fliegenden Blätter< sich fortwährend über uns mokieren.«
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Daß bei einer solchen kulturphänomenologisch konstruierten Konstellation einer ganzen Epoche die kaiserliche Flottenbaupolitik wie eine Marginalie nur am Rande behandelt und dann bequemerweise dem »Zeitgeist« zugeschoben wird, verwundert nicht. Dieser »Zeitgeist« (aktiv tätig in diversen Verkörperungen durch zweifellos richtig gezeichnete intrigante Politiker, dogmatisierte Diplomaten, schmierige Journalisten und verachtenswerte Lobhudler) ist es auch, der Wilhelm II. zum Sündenbock für alle Mißhelligkeiten machte, die der Fehlkonstruktion von 1871 aufgrund ihres Geburtsfehlers zustießen (wobei die kultursoziologische Belehrung über den Sündenbock in den antiken Kulturkreisen peinlich oberlehrerhaft wirkt). Das System, Wilhelm II. für alles verantwortlich zu machen, was in seinem Kaiserreich von der politischen Linken bis zur extremen politischen Rechten am realen Zustand bemängelt bzw. bekrittelt wurde, zeichnet Sombart gar nicht schlecht nach - er fragt sich aber nicht, wie denn eine einzelne Person in die Position gelangen konnte, als Projektionsfläche für alle Unzufriedenheiten zu dienen. Lag das nicht doch an der Person? Dem Leser resümierend zu präsentieren, Wilhelm II. sei »ein wesentlich unpolitischer Mensch« (S. 227) gewesen, widerspricht allen Erkenntnissen der Geschichtswissenschaft, mag diese von Sombart auch als »System deutsch- nationaler Geschichtsorthodoxie« (S. 228) abqualifiziert werden. Einzelne Sombart- Aspekte sind dennoch nicht von der Hand zu weisen: Daß Bismarcks ätzender Schatten seit 1890 (auch nach des Altkanzlers Tod) permanent über dem Bild Wilhelms II. lag, daß die kaiserlichen Scharfmacherreden den Ansichten und Wünschen erheblich breiter Schichten des deutschen Volkes entsprachen, daß ein von Neid geprägter latenter England-Haß die deutsche Gesellschaft durchwaberte, daß die verlogenmuffige Sexualmoral den wirkungsvollen Resonanzboden für hinterhältige Verleumdungen abgab - dem allen kann zugestimmt werden. Aber diese Aspekte sind alle nicht neu, und sie reichen keineswegs aus, das permanente Säbelrasseln beim Einfordern des »Platzes an der Sonne« vergessen zu machen - ein Epitheton, um dessen Erwähnung sich Sombart drückt und das 1897 von jenem Staatssekretär des Äußeren Bernhard von Bülow amtlich in die Welt geworfen wurde, den der »Friedensfürst« Wilhelm drei Jahre später zum Reichskanzler berief.

Das Berliner Tempo: Schnell, laut und sehr fröhlich

Nicht sehr weit von der Sombartschen Position entfernt streitet Eberhard Straub in einer 1998 vorgelegten Publikation, in der er den Untergang der 1814/15 den Wiener Kongreß beherrschenden Dynastien Habsburg, Hohenzollern und Romanow am Beispiel der Biographien von Kaiser Franz Joseph, Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolaus II. nachzuzeichnen unternimmt.

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Mit Röhls erstem Biographie- Band im Rücken, kann der habilitierte Historiker Straub zunächst ausgiebig über Wilhelms Prägung durch die Bildungsambitionen von dessen Mutter »Vicky« unterrichten - im Prinzip eine Weiterführung der 1926 erschienenen Biographie aus der Feder von Emil Ludwig, in der Wilhelms ganze Persönlichkeit aus der körperlichen Behinderung durch den zunächst ganz-, dann teilgelähmten linken Arm erklärt wurde.
     Den Part, den 1926 bei Ludwig - nicht zu Unrecht - das körperliche Handicap für die Charakterbildung übernahm, nimmt 1998 bei Straub - ebenfalls nicht zu Unrecht - die resolut zu allem entschlossene Mutter, auch über ihre als Prinzenerzieher fungierenden Willensvollstrecker, ein. Nicht ohne Nachdenklichkeit liest der Berliner dann Straubs Charakteristik des letzten Hohenzollernkaisers als Sinnbild des gerade zu dessen Zeit sprichwörtlich werdenden Berliner Tempos, »schnell, laut und sehr fröhlich« (S. 228). Auch die Berliner liebten Uniformen, militärische Spektakel, seichte Musik, flache Possen, derbe Späße und sportliche Ertüchtigung. Nicht umsonst sagte man ihnen Großmäuligkeit, Besserwisserei, tiefgehende Überzeugung von der eigenen Wichtigkeit,
Hang zur Angeberei, aber auch Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen, schnelle Auffassungsgabe, Respekt vor der Technik und (zumindest beginnende) Vergottung alles Amerikanischen nach - typische Merkmale dessen, was auch unter »Wilhelminismus« subsumiert wird. So ist vielleicht ein besonders prägender Faktor in Wilhelms Charakterbildung bis dato wirklich vernachlässigt worden.
     Wie Sombart, so betont auch Straub die Rolle des kaiserlichen Reisefiebers für das Einschweißen des Reichsgedankens in die Bevölkerung - ganz von der Hand zu weisen ist ein solcher Aspekt nicht. Aber ein eminenter Nachteil solcherart Verbreitung des Reichsgedankens greift bei Straub überhaupt nicht. Die Akkumulation der Wahrnehmung des eigens für den Kaiserbesuch inszenierten dekorativen Scheins mußte doch Wilhelm II. allmählich das Verhältnis zur Wirklichkeit vergessen und ihn - die Crux aller besonders egomanischen Politiker - von den realen Verhältnissen abheben lassen. So war dem ins Kraut schießenden Byzantinismus ein wahrhaft günstiger Boden bereitet, und ein nahe an den Solipsismus streifender Charakter mußte notwendigerweise, je länger, je mehr, dieser Verführung erliegen.
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Straub ist durchaus im Recht, wenn er bei dem auf den Thron gelangten jungen Kaiser den glühenden Wunsch feststellt, ein sozialer Volkskaiser zu sein. Aber das Abheben von den Realitäten nahm Jahr für Jahr zu und bewirkte bald einen dialektischen Sprung hin zu jener Situation, in der die eigene Wahrnehmung eigentlich nur noch über Lobhudeleien erfolgte. Der letzte Knackpunkt auf diesem Wege mag der 10.Jahrestag der Thronbesteigung gewesen sein, als die kaiserliche Erfolgsstory semioffiziell zur Richtschnur vaterländischer Selbstbespiegelung wurde: Der (von Straub nicht zur Kenntnis genommene) offiziöse panegyrische Jubiläumsprachtband von Arthur Bremer »Am Hofe Kaiser Wilhelm II.« (1898) gießt den Byzantinismus in feste Formen und bewegt sich in der Nähe des gerade (1894) öffentlich zugänglich gewordenen Nietzsche- »Übermenschen«.
     Um so vernichtender war dann die in der Novemberkrise von 1908 (der »Daily Telegraph«- Affäre) plötzlich und schmerzhaft gewonnene Erkenntnis, daß seine politische Entourage ihn ohne Bedenken vor der öffentlichen Meinung fallen ließ, wenn er durch eine Eskapade seines - seit 1890 eingebildeten - »persönlichen Regiments« einmal ihren Intentionen zuwiderlief. Jenes Interview mit dem »Daily Telegraph« vom Oktober 1908 - in ihm hatte er der britischen Öffentlichkeit u. a. mitgeteilt, daß er als England- Freund in Deutschland nur zu einer Minderheit gehöre! - hatte die Briten verärgert, in Deutschland aber zu einem einhelligen Aufschrei von der Rechten bis zur Linken geführt:
Der Kaiser hatte durch eine gezielte Aktion eigenmächtig Aspekte der deutschen Außenpolitik ins Spiel gebracht, was nach der Reichsverfassung von 1871 nicht in sein darin klar definiertes Aufgabengebiet fiel - die Bestimmung der deutschen Außenpolitik lag jedenfalls ihrzufolge nicht beim Kaiser, sondern beim vom Kaiser ernannten Reichskanzler. Was die empörte Öffentlichkeit allerdings nicht wußte: Wilhelm II. hatte - durchaus verfassungsgemäß - seinen Text zur Kenntnisnahme und eventuellen Korrektur vorher an Bülow gesandt; durch Urlaubswirrwarr und Schlamperei war er jedoch Bülow möglicherweise nicht vor Augen gelangt, jedenfalls zurückgegeben und von weniger hohen Beamten abgezeichnet worden. Für die Beamten der Reichsregierung trug aber der Reichskanzler die Verantwortung, und der hätte sich zu der skandalösen Veröffentlichung bekennen müssen. Hingegen desavouierte er seinen Monarchen in aller Öffentlichkeit und wand sich in glatten Worten um seine eigene Verantwortung herum; daß er pro forma um seine Entlassung bat, war ein wohlkalkulierter Schachzug - er wußte sehr gut, daß angesichts der momentanen Empörung des gesamten politischen Spektrums über die vorgelegte Fehlleistung des »persönlichen Regiments« der Kaiser den Kanzler gar nicht entlassen konnte! Heraus kam jedenfalls, daß sich Wilhelm coram publico verpflichtete, sich in seinen politischen Äußerungen künftig zurückzuhalten - womit er endlich einer Eingabe von vier Fraktionsführern des Reichstags (darunter den beiden konservativen!) vom 31. Januar 1903 an den Reichskanzler entsprach, die Bülow aber dem Kaiser gar nicht erst übermittelt hatte!
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Immer nur von Schmeichlern umgeben und überzeugt, allseits verehrt zu sein, bekam Wilhelm in seinem Selbstbewußtsein in der »Novemberkrise« 1908 zweifellos einen gehörigen Knacks. So ist Straubs Betonung, daß der Kaiser, im Gegensatz zum öffentlichen - auch von ihm selbst gepflegten - Anschein, in Wirklichkeit gegenüber der Bürokratie in Staat und Diplomatie über wenig praktische Macht verfügte, sicherlich nicht aus der Luft gegriffen, und manchen Schritt - wie den provokativen Besuch in Tanger im März 1905 - tat er nur, weil die obskuren Drahtzieher der deutschen Außenpolitik es von ihm verlangten. Aber schließlich wagt auch Straub nicht, die bedeutendste Fehlentscheidung auf dem Weg des angeberischen Gehabes - die Flottenrüstung - inspirierenden Beamten zuzuschreiben: »Die deutsche Flotte ist tatsächlich sein Werk.« (S. 239) Aber die Motivation findet Straub dann unter Weglassung aller konkreten historischen Umfelder prompt in der mit demokratischen Weihen versehenen nationalen Flotten-Sehnsucht von 1848, und der Bleyle- Matrosenanzug als eine Art Kinderuniform im wilhelminischen Reich wird zum Beweisstück für die in den Massen verankerte Flottenbegeisterung erhoben. (Da der Rezensent in den dreißiger Jahren selbst einen solchen trug, weiß er allerdings, daß es abseits von Flottenmanie eher der aus der enormen Massenkonfektion resultierende niedrige Preis und die hohe Strapazierfähigkeit des Matrosenanzugs war, die ihn in den Rang des Jeans- Vorläufers katapultierten!) Die Kaiserliche Flotte, in der Tat eine über den Bundesstaaten stehende Reichsinstitution, als bürgerlich, Nationalbewußtsein stiftend, technisch vorwärtsweisend zu sehen, ist ein etwas einseitiger Aspekt. Er entspricht in etwa dem, in Hitlers Reichsautobahnen nur eine Meisterleistung auf dem Gebiet der Arbeitsbeschaffung zu würdigen. (Ganz so weit geht Straub nicht; aber Sombart ist sehr dicht an solcher Bewertung, wenn er (S. 130) die Flottenrüstung als grandioses Integrationsunternehmen feiert, »in dem Industrie, Wissenschaft, Technik und die öffentliche Meinung in einem großen Gemeinschaftswerk auf einen Nenner gebracht wurden«.) Wenn Straub auch als seriöser Historiker nicht an den schließlich desaströsen Folgen der Flottenrüstung in bezug auf das Verhältnis zu Großbritannien herumkommt, verniedlicht er die Konsequenzen wenigstens mit der Behauptung, die deutsche Flotte habe für sich (!) in London nie ein Ärgernis dargestellt - nur in Verbindung mit einer von Deutschland erzwungenen Allianz der europäischen Kontinentalmächte habe man dort in der wilhelminischen Flottenrüstung eine Bedrohung gesehen.
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Das mag in der ersten Marokkokrise (1905/06) noch halbwegs gestimmt haben - allerspätestens die Haldane-Mission nach Berlin (1912) bewies das Gegenteil; und es ist einfach unseriös, bei wichtigen Argumentationsketten so rigoros mit dem Hobel der einebnenden Vereinfachung über ganz unterschiedliche Zeiten und Konstellationen hinwegzugehen...
     Auch die Beteuerung, Wilhelms II. bramarbasierende Reden seien ihm von Redenschreibern ausgearbeitet worden, und des Kaisers Sprechen in freier Rede sei eine sorgsame Vertuschung der Tatsache gewesen, daß er den Text jeweils vorher auswendig gelernt habe, ist mit gesundem Mißtrauen aufzunehmen. Mag auch die berühmte »Handlanger«-Rede (1897) ein sorgsam kalkulierter Hieb gegen den verbittert frondierenden Bismarck gewesen sein - die Damaskus-Rede (1898) und die Hunnen-Rede (1900), die beide mit unendlicher Roheit außenpolitisches Porzellan zerschlugen (die »Hunnen« bekamen die Deutschen dann noch im Ersten Weltkrieg sehr wirksam um ihre Ohren geknallt!), sind mit Gewißheit extemporierenden Gefühlsausbrüchen zuzuschreiben - selbst wenn die von Wilhelm verinnerlichte »Forschheit« schon den Redekonzepten nicht gefehlt haben mochte.
     Dennoch kann beim Lesen von Straubs Buch manche zwingende Beweisführung nicht ohne weiteres ad acta gelegt werden. Von erheblichem Gewicht kommt so immerhin seine Überlegung daher,
daß der bei Wilhelm II. mit Abscheu festgestellte rüde Ton in Randbemerkungen und seine Ungezogenheiten in manchem internen Cercle nicht unbedingt aus dem Rahmen fielen, der die auf zeitgenössischen monarchischen Höhen nicht unüblichen Verhaltensweisen einfaßte. Daß sich die Belehrung des Publikums über solcherart geübten Stil nicht an Edward VII. von Großbritannien oder Leopold II. von Belgien festmachte, hat seine überzeugend einfache Ursache eben in der frühen, ab 1919 sich vollziehenden Öffnung der deutschen Archive - während die Archive anderer Staaten noch für Jahrzehnte geschlossen blieben. (Dasselbe erleben wir jetzt, wo die Zugänglichkeit der MfS-Archive den Blick auf die üblichen Schweinereien von Geheimdiensten sehr bequem auf einen einzigen derselben fokussiert.)
     Daß Wilhelm II. trotz seiner guten Auffassungsgabe nicht die immense Bedeutung der seit Beginn seiner Regierungszeit entstandenen, mächtig in die Breite gewachsenen und zunehmend öffentliche Pressionen ausübenden Interessenverbände zu verarbeiten vermochte, kann wohl gleichfalls nicht bestritten werden. Ein wichtiges Moment hebt Straub bei aller Nähe zu Sombart im Hinblick auf die Darstellung Wilhelms II. als friedliebendes Opfer von Zeitgeist, Massensehnsüchten und sich überschneidenden Interessen schließlich entscheidend ab:
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Während letzterer der Einfachheit halber den Juli 1914 schlichtweg übergeht, macht Straub um die von Wilhelm aus eigener Machtvollkommenheit am 5. Juli 1914 der österreichischen Diplomatie ausgestellte Blankovollmacht zum resoluten Vorgehen gegen Serbien keinen Bogen - wenn er sich auch einer treffenden Bewertung enthält. Das unterscheidet immerhin den Historiker vom Kultursoziologen.

Interesse an Technik und Kulturpessimismus

Noch subtiler vermag sich der Politikwissenschaftler der Einbettung einer Persönlichkeit in ihre Zeit zu nähern. Christian Graf von Krockow hat bereits eine gut lesbare Biographie Friedrichs des Großen und eine interessante Doppelbiographie von Friedrich und seinem Bruder Heinrich (beides 1996) vorgelegt.

Beide Veröffentlichungen stellen keine neuen Quellen vor, gehen aber sehr solide mit dem bis dato Bekannten um. Mit entsprechenden Erwartungen nähert man sich seiner 1999 erschienenen Biographie Wilhelms II. - und wird nicht enttäuscht. Krockow behandelt seinen Protagonisten naheliegend als echten Repräsentanten der nach ihm benannten Epoche.
     Diese charakterisiert er zutreffend als ambivalent: Im Hinblick auf Wirtschaft, Wissenschaft und Technik eine Erfolgsstory (vergleichbar mit der der asiatischen »Tigerstaaten« in den von uns erlebten achtziger Jahren), in der Kunst im Ringen zwischen Altem und Neuem durchaus den Aufbruch zu neuen Ufern markierend, aber im allgemeinen Lebensgefühl von Kulturpessimismus, der Last des Epigonentums und der dumpfen Angst vor Bedrohungen aller Art gekennzeichnet.

Medaille zur Eröffnung des Bodemuseums mit dem Porträt des Kaisers, 1904
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   82   Probleme/Projekte/Prozesse Neue Publikationen zu Wilhelm II.  Voriges BlattNächstes Blatt
In Deutschland - zumindest in den Kreisen, die die Nationalbewegung 1840 bis 1870 getragen hatten, also im Bildungs- und Besitzbürgertum, dem liberalen Adel und großen Teilen des gewerblichen Kleinbürgertums - kam nach 1871 allmählich das Gefühl auf, daß die Väter und Großväter alles Große, das der Zeitgeist forderte, schon getan hatten. Dieses Gefühl des Unbefriedigten wurde folgerichtig kompensiert durch einen Stil des Überschwangs, der sich nachhaltig in Gepränge, Dekor, protzigem Auftreten und theatralischer Schaustellung äußerte. (Autoren wie Nietzsche und Lagarde, selbst so inferiore Typen wie Langbehn, Autor von »Rembrandt als Erzieher« (1890), stießen mit ihren auf die Kritik an der Situation gerichteten und ins »Große« zielenden Schriften genau in diese Stimmung und bedienten die latenten Sehnsüchte.) Wilhelm II., ohnehin durch seine (von Sombart und Straub unisono ausgesparte) Erziehungsetappe als Gardeoffizier in solcher Richtung vorgeprägt, paßte genau in diesen Trend - z.B. mit dem auf die Spitze getriebenen Schwulst seiner Reden, der ganz charakteristisch für die Zeit war.
     Gleicherweise in die Zeit paßte allerdings auch Wilhelms Interesse an der Technik und ihren Möglichkeiten - der die Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft (heute Max-Planck- Gesellschaft) ihr Entstehen verdankt. Außerhalb der Technik war das Lebensgefühl des Kulturpessimismus jedoch auf hochkomplizierte Zusammenhänge nicht eingerichtet.
Es verlangte Übersichtlichkeit und einfache Einteilung in Gut und Böse. Der Übergang von der Bismarckschen »Interessenpolitik« zur wilhelminischen »Weltpolitik« war einfach zu begreifen und fand entsprechenden Widerhall. Der Kaiser war mit seinem Auftreten geradezu der prädestinierte Repräsentant für das zu überspielende Inferioritätsgefühl, das in Deutschland möglicherweise Tradition hat. (Vgl. z. B. Franz Joseph Strauß mit seiner in den sechziger Jahren geäußerten Klage, die Bundesrepublik sei wirtschaftlich ein Riese, politisch aber ein Zwerg; oder den unbezähmbaren Drang, sich verfassungswidrig am NATO-Krieg gegen Jugoslawien zu beteiligen ...) Zur »Weltpolitik« gehörte fast naturnotwendig die Flottenrüstung, von Krockow in dem Kapitel »Das Riesenspielzeug« gut verdichtet und übersichtlich in ihrer überflüssigen Monstrosität dargestellt - spätestens ab Februar 1912 (Haldane-Mission!) mußte ein nüchtern urteilender deutscher Politiker wissen, daß man bei einer europäischen Auseinandersetzung Großbritannien auf der anderen Seite finden würde. Wenn Wilhelm II. seine gewaltige (und gewaltig teure) Kriegsflotte wirklich nur im Frieden vorzuführen gedachte, dann hat seine Marotte, seinem Großvater als dem Schöpfer der modernen preußischen Armee (so sah er ihn wenigstens) in den Geschichtsbüchern als der Schöpfer der modernen deutschen Flotte würdig an die Seite treten zu können,
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   83   Probleme/Projekte/Prozesse Neue Publikationen zu Wilhelm II.  Voriges BlattNächstes Blatt
die deutsche Außenpolitik in unnötige Zwänge gestoßen und - im Verein mit dem absolut illusionären Schlieffen-Plan, den der große Manöver-Stratege Wilhelm als sakrosankt behandelte - das deutsche Volk in den Ersten Weltkrieg getrieben.
     Der persönliche Versuch, trotz der Flottenrüstung London seines guten Willens zur Freundschaft zu versichern, war schon in der »Daily-Telegraph«- Affäre gescheitert. Als bei dieser Gelegenheit die Wogen der Empörung von ganz links bis ganz rechts über Wilhelm II. und sein - angeblich, denn der Kaiser war an der Veröffentlichung seines Interviews in dieser Form unschuldig! - angemaßtes »persönliches Regiment« zusammenschlugen, stellte sich der Linksliberale Friedrich Naumann vor ihn: »Dieser Kaiser, über den ihr euch aufregt, ist euer Spiegelbild!« (S. 201) Dabei mußte Naumann noch jene Scharfmacher außer acht lassen, die die erste Marokko-Krise, den unappetitlich in Szene gesetzten Eulenburg-Skandal und nun die »Daily-Telegraph«- Affäre dazu benutzten, den Kaiser als »Weichei« anzuprangern.
     Auch insofern ist Wilhelm das echte Spiegelbild seiner Epoche, als man sich doch gelegentlich noch der Diskrepanz zwischen frech-fordernden Reden und dem Spielraum bis zur Erfüllung der Anmaßungen bewußt wurde.
Beim Kriegsausbruch im Sommer 1914 spielte diese Diskrepanz - das beschreibt Krockow knapp, aber treffend (S. 230 f.) - infolge ihrer hochmütigen Negierung durch den preußisch- deutschen Generalstab eine tragische Rolle: Der Generalstab holte einfach den Schlieffen-Plan hervor und konfrontierte den Reichskanzler mit dessen politischen Folgen, also mit der Notwendigkeit der Kriegserklärung an Frankreich und des völkerrechtswidrigen Überfalls auf Belgien. Der Kaiser, der als Herr über Krieg und Frieden nach der Verfassung das Bindeglied zwischen politischer und militärischer Führung sein sollte, versagte kläglich und überließ dem Generalstab die unheilvolle Initiative.
     Man mag Wilhelm II. zubilligen, daß er vielleicht angesichts des wie ein Gewitter hereinbrechenden großen Krieges von Schrecken erfaßt war und lieber den Konflikt mit Rußland vermieden hätte. Seine naiven Briefe an den »lieben Vetter George« in Windsor und den »lieben Nikki« in Zarskoje Selo weisen in ihrer abgehobenen Einbildung, im Zeitalter der Parlamente und der bürgerlichen Interessen monarchische Solidarität gegen die »serbischen Fürstenmörder« beschwören zu können, auf seine Angst vor dem »großen« Krieg hin - sie beweisen aber zugleich einen total von Realitäten abgehobenen Sinn und den Versuch, andere verantwortlich zu machen.
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   84   Probleme/Projekte/Prozesse Neue Publikationen zu Wilhelm II.  Voriges BlattNächstes Blatt
Nur - das Versagen in dem Moment, wo er als der so oft von ihm selbst beschworene Oberste Kriegsherr sich als »Friedenskaiser« hätte bewähren und beim Generalstab die aus dessen Planungen entstehende Automatik hätte blockieren müssen, setzt ihn vor der Weltgeschichte nun einmal auf die Anklagebank. Daß er dann im Kriegsverlauf vor der Welt und schließlich auch vor dem eigenen Volk bewußt als Sündenbock herausgeputzt wurde, entspricht dem auch heute (vielleicht mehr denn je) verbreiteten Bedürfnis, mittels Abgrenzung und Personalisierung eigene Schuld abzuwälzen. Was sich in dieser Hinsicht in und nach dem Ersten Weltkrieg abspielte, weist bereits in unsere Gegenwart. Diese ist gut gekennzeichnet durch eine Passage im dritten Band der Kissinger-Memoiren, wo der einstige US-Außenminister den Eindruck notiert, nach dem Sieg der richtigen Seite im Kalten Krieg schienen zu viele der Sieger darauf versessen zu sein, »die Außenpolitik als permanenten Kreuzzug für apokalyptische Siege gegen alle Regimes zu führen, die unsere Gefühle verletzen«. Die Deutschen probten 1918 mit ihrer wütenden Abkehr vom Kaiser zum erstenmal im 20. Jahrhundert den Verdrängungsprozeß, den sie 1945 auf die »Hitlerbande« und 1989 auf die »Politbürokratie« zuschnitten.
     Zehn Jahre nach Friedrich Naumanns deutlicher Verknüpfung von deutscher Geisteshaltung und Kaiser Wilhelm II. hat Walther Rathenau 1919 auf gleicher Wellenlänge, nun aber mit der Erfahrung eines Weltkrieges im Hinterkopf,
in seiner Schrift »Der Kaiser - eine Betrachtung« der ganzen europäischen Epoche vor 1914 ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt und den Protagonisten seiner Abhandlung in dieses unschöne Ambiente hineingestellt: »Dies Volk in dieser Zeit, bewußt und unbewußt, hat ihn so gewollt und nicht anders gewollt ...« Krockow zitiert diese Passage übrigens nicht - er will sich durch seine weitaus kritischere Einstellung gegenüber Wilhelm II. doch von Straub abheben, wenngleich er natürlich als Mensch der Jahrtausendwende das 20. Jahrhundert zu verarbeiten hat, in dem Mainstreams und Massenpsychosen ihre Rolle auch im Zusammenhang mit politischen Figuren gespielt haben.

Dilettanten gehorchen besser als Fachleute

Im Vorfeld des 300. Jahrestages der Errichtung des Königreichs Preußen hat Heinz Ohff, ein langjähriger (1961-1987) Feuilletonredakteur des Berliner »Tagesspiegel«, einen unterhaltsamen und vergnüglich zu lesenden Sammelband »Preußens Könige« auf den 1999er Buchmarkt gebracht. Darin kommt natürlich auch Wilhelm II. vor, dem der Verfasser vorrangig seinen lächerlichen Pomp und seine aus Selbstüberschätzung resultierende Großmäuligkeit ankreidet. Er geht so weit, das von Intriganten schon vor 1914 hinter vorgehaltener Hand verbreitete Gerücht von einer Störung des kaiserlichen Zentralnervensystems aufzugreifen. Die Umschichtung des Personals, die nach dem

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Sturz Bismarcks einige Bereiche der preußischen Staatsverwaltung betraf, ist für Ohff nur eine Folge der wohl selbst in einem langen Leben erfahrenen Tatsache, daß Dilettanten besser gehorchen als Fachleute - zumal bei den häufigen Kurswechseln Wilhelms. So einfach ist es aber bei genauerem Hinsehen mitnichten, denn auch unter den von Wilhelm berufenen preußischen Ministern und Reichsstaatssekretären gab es hervorragende Fachleute - schließlich war selbst Tirpitz einer! Die Abqualifizierung von Wilhelms Flucht in die Niederlande kommt sehr nahe an die ultrakonservative, dann von den Nazis mit Behagen aufgenommene Schelte heran. Die über Jahrzehnte eingenommene heroische Pose sei - das habe der November 1918 ja deutlich bewiesen - nur gespielt gewesen. Ja, das haben Posen im allgemeinen so an sich! Ansonsten verführt die flotte Schreibe den Autor zu massenhaften Ungenauigkeiten, die ein Lektor hätte leicht korrigieren können. Die gravierendste ist wohl die Verlegung der Ausrufung der Deutschen Republik durch Philipp Scheidemann vom Fenster der Bibliothek im Reichstagsgebäude auf einen Balkon des Berliner Stadtschlosses (S. 354). Wer aber keinen exakten Geschichtsunterricht erwartet, sondern im feuilletonistischen Plauderton über die preußischen Könige, ihre Stärken und ihre Schwächen, manchmal auch über ihre Leistungen belehrt werden will, der greife zu Ohffs Buch. Nikolaus Sombart, Wilhelm II., Sündenbock und Herr der Mitte, Berlin, Volk und Welt 1996

Eberhard Straub, Drei letzte Kaiser. Der Untergang der großen europäischen Dynastien, Berlin, Siedler 1998

Christian Graf von Krockow, Kaiser Wilhelm II. und seine Zeit. Biographie einer Epoche, Berlin, Siedler 1999

Heinz Ohff, Preußens Könige, München/ Zürich 1999

Bildquelle: Archiv Helmut Caspar; Franz Conring, Das deutsche Militär in der Karikatur, Stuttgart 1907

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 4/2000
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