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Harry Nehls
Ein Künstler der leisen Töne

Der Bildhauer Otto Drengwitz

Eine Künstlermonografie über den aus Ostpreußen stammenden Bildhauer Otto Drengwitz (1906-1997) liegt bislang nicht vor, und Selbstzeugnisse des Künstlers über seine in Berlin entstandenen Werke sind rar. In seinem größtenteils noch ungeordneten Nachlass findet sich lediglich die bescheidene Notiz aus dem Jahre 1986: »Meine Arbeiten beziehen sich in der Aussage auf realistische und abstrakte Darstellungen, wobei das Bemühen um klare Formgebung zum Ausdruck kommt.« Den Nachlass von Otto Drengwitz verwaltet heute mit viel Liebe, Engagement und Sachverstand die als freie Schriftstellerin in Berlin-Wilmersdorf lebende Nichte des Künstlers, Frau Hella Leuchert-Altena, der an dieser Stelle für ihre Unterstützung herzlich gedankt sei. Er enthält zahlreiche Dokumente ( u. a. Familienstammbuch, Bescheinigungen über die Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, Heimkehrerbescheinigung, Künstlerkorrespondenzen, Briefe der Mutter an ihren Sohn von 1952 bis 1963, handgeschriebener Lebenslauf und


Der Bildhauer Otto Drengwitz, um 1975

künstlerischer Werdegang vom 16. Oktober 1952, Werkverträge), die nicht nur die wichtigsten Mosaiksteinchen für eine noch zu schreibende, fundierte Künstlerbiografie bilden, sondern zugleich ein interessantes und spannendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte widerspiegeln.

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Herkunft und Werdegang

Otto Ewald Drengwitz wurde am 19. April 1906 in Georgenburg, Kreis Insterburg/ Ostpreußen, als Sohn des Gestütswärters Friedrich August Drengwitz (14. Januar 1873 - 16. April 1939) und seiner Frau Johanna Emma, geb. Kammer (19. November 1870 - 6. März 1964), geboren. Ein Blick in die gute Stube des elterlichen Hauses in Georgenburg hat der zwei Jahre ältere Bruder Erich Drengwitz (1904-1981) 1928 in einer Bleistiftzeichnung festgehalten. Mit sechs Jahren wurde Otto Drengwitz in die Volksschule seines Geburtsortes eingeschult. Anschließend besuchte er die Knabenmittelschule im benachbarten Insterburg, einer Stadt, die vor allem von der Möbel- und Holzverarbeitung lebte. Hier absolvierte er von 1923 bis 1926 bei dem Bildhauermeister Alfred Jorende eine Lehre als Holzbildhauer.
     Nach abgelegter Gesellenprüfung bei der Handwerkskammer in Gumbinnen ging der künstlerisch Begabte nach Königsberg an die 1845 gegründete Kunstakademie. Von 1926 bis 1930 besuchte er die von Stanislaus Cauer (1867-1943) geleitete Bildhauerklasse, zu dessen Meisterschüler er 1930 ernannt wurde. Aus dieser Zeit stammen die ersten selbstständigen bildhauerischen Arbeiten: ein Kinderkopf (Gips, 1926), ein Porträtkopf des Cauer-Meisterschülers Walter Hempel (Gips, 1927) und ein weiterer Porträtkopf des Malers Johannes Schulz (Gips, 1928).

Alle drei Frühwerke waren 1928 in der Königsberger Kunstakademie ausgestellt. 1930 ließ sich Otto Drengwitz als freischaffender Bildhauer in Insterburg nieder, wo er ein eigenes Atelier an der Angerapp besaß. Hier entstanden unter anderem die meisterhaften Figuren »Stillende Mutter« (1932) und der »Sämann« (1937). Zweifellos waren die Insterburger Jahre die produktivsten und glücklichsten seines Lebens. Auch hatte sich zu jener Zeit in Insterburg ein Kreis junger Künstler (Kurt Bischoff, Erich Drengwitz, Hans Lasko, Joe Westerhoff) etabliert, zu dem Otto Drengwitz enge freundschaftliche Kontakte unterhielt. Ein jähes Ende der sich deutlich abzeichnenden erfolgversprechenden Bildhauerkarriere von Otto Drengwitz brachte der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Nur drei Tage vor seinem 33. Geburtstag starb sein Vater, und im August 1939 wurde er zum Wehrdienst einberufen. Mitten im Krieg, am 23. Dezember 1942, heiratete er die in Berlin-Charlottenburg lebende Herta Rückert. Drei Jahre später, am 30. April 1945, geriet der mittlerweile 39-jährige Obergefreite Drengwitz in Hildesheim in englische Kriegsgefangenschaft.

Neuanfang in Berlin

Am 31. Mai 1948 wurde Otto Drengwitz aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrte nach Deutschland zurück. Zunächst begab er sich zu seiner Frau nach Berlin-Charlottenburg in die Knesebeckstr. 29.

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Doch hatte inzwischen seinen Platz ein anderer Mann eingenommen, und so wurde die Ehe am 30. August 1948 unter Vertretung des berühmten Anwalts und Strafverteitigers Paul Ronge (1901-1965) vor dem Landgericht Berlin geschieden. Ein Schicksal, das auch anderen Kriegsheimkehrern widerfuhr. Unweigerlich fühlt man sich an Borchardts »Draußen vor der Tür« erinnert. Über das Deutsche Rote Kreuz hatte Otto Drengwitz erfahren, dass es seine Mutter und seine Schwester auf ihrer Flucht nach Woltersdorf bei Berlin-Erkner, Fangschleusenstraße 19, verschlagen hatte. Hier fand er für zwei Jahre Unterkunft.
     Nach einem kurzen Intermezzo in Berlin-Tempelhof, Germaniagarten 18, zog er 1950 in die Wohnung seiner neuen Lebensgefährtin Käthe Schulze, geb. Munzer (15. Februar 1908 - 30. März 1998) in der Weserstraße 150 in Berlin-Neukölln, mit der er bis an sein Lebensende zusammenlebte.
     Erst 1956 konnte er sich im zweiten Hinterhof des Mietshauses in der Körtestraße 28 in Berlin-Kreuzberg wieder ein bescheidenes kleines Bildhaueratelier mit Ofenheizung und ohne elektrisches Licht einrichten. Laut Quittung vom 16. August 1956 betrug die Monatsmiete damals 15 DM; 1992 waren es 155 DM.

Der Bildhauer bei der Arbeit, 1956

 
Dass der künstlerische Neuanfang äußerst schwierig war, bezeugt auch ein Brief der Mutter aus Woltersdorf vom 16. April 1952 zum 46. Geburtstag ihres Sohnes, in dem es unter anderem heißt: »Nimm also zunächst meine herzinnige Gratulation entgegen, verbunden mit dem Wunsche, daß dieses neue Lebensjahr Dir neuen Mut, auch neue Kraft schenken möchte, Deine Wünsche auch beruflicherseits erfüllt zu sehen. Ich weiß sehr wohl, was Dich bewegt, manchmal mißgestimmt zu sein, weil Du Berufssorgen hast.

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Du mußt Geduld haben, es wird schon besser werden und sei vor allen Dingen froh, daß Du gesund bist und eine Frau hast, welche an allen Deinen Sorgen mitempfindet und mithilft.«
     Streng genommen hatte der Neuanfang schon in englischer Kriegsgefangenschaft begonnen, wo Drengwitz um 1947 aus dem Aluminiumblech zweier Feldflaschen zwei weibliche Porträtmasken formte.


Frauenmasken, Treibarbeiten, Aluminium, um 1947

Die Nichte kann sich noch gut daran erinnern, wie ihr »Onkel Otto« bei seiner Ankunft in Woltersdorf die Masken aus seinem einzigen Gepäckstück, einem Seesack, hervorholte. Festgelötet an dünnen Drähten und gesockelt, nehmen sie heute in ihrer Wohnung einen gebührenden Platz ein.

Auftragsarbeiten nach dem Krieg

An die bildhauerisch erfolgreiche Zeit in Insterburg konnte Otto Drengwitz nach zehnjähriger Schaffenspause nicht mehr anknüpfen. Der Krieg hatte alles radikal verändert: Kriegsteilnahme, Gefangenschaft, Zerstörung des Ateliers und Ehescheidung bedeuteten zweifellos eine gravierende Zäsur in seiner Biografie. Die Kunstrichtung im Stile eines Stanislaus Cauer, der im weiteren Sinne noch der Berliner Bildhauerschule zuzurechnen ist, war nicht mehr gefragt. Vor freier künstlerischer Arbeit und der Suche nach neuen Ausdrucksformen stand zunächst der notwendige Aufbau einer neuen Existenz.
     Nur mühsam konnte sich Drengwitz mit gelegentlichen Auftragsarbeiten über Wasser halten. Am Anfang steht seine drei Monate währende Mitarbeit im Jahr 1949 an einem der Kenotaphreliefs für das (von 1946 bis 1949 von dem Architekten J. B. Belopolski, dem Bildhauer E. W. Wutschetitisch, dem Maler A. A. Gorpenko und der Ingenieurin S. S. Walerius entworfene) Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow -

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dem nach Helmut Börsch-Supan »gewichtigsten Zeugnis stalinistischer Kunst in Berlin«. Sie darf keinesfalls als prostalinistisches Credo des Künstlers interpretiert werden. Denn hier war ein bildhauerischer Entwurf von Wutschetitsch bereits vorgegeben, den Drengwitz ohne eigenschöpferisches Dazutun nur in Stein umzusetzen hatte. Er selbst sagte einmal zu derlei Auftragsarbeiten: »Ich nahm alles, was kam.« Seine Beteiligung am Ehrenmal bezeugt eine eidesstattliche Erklärung des Bildhauers Kurt Schwarz vom 5. März 1982, die im Künstlernachlass Drengwitz aufbewahrt wird: »Ich, Kurt Schwarz, Bildhauer, Maler und Grafiker, Mitglied des Verbandes bildender Künstler der DDR, wohnhaft in der Hauptstadt der DDR - 1110 Berlin, Stubnitzstr. 17, bestätige hiermit an Eides statt, dass mein Kollege Otto Drengwitz, Bildhauer, wohnhaft 1000 Berlin-West, Weserstr. 150, mit mir am Sarkophag (sic!) 3 rechts, des Treptower Ehrenmals, in Jura-Marmor als Steinbildhauer von Januar 1949 bis April 1949 gearbeitet hat.«
     Obwohl sich im Œuvre von Drengwitz keine politischen Themen ausmachen lassen, muss er deshalb kein apolitischer Mensch gewesen sein. Trotz des Verlustes seiner ostpreußischen Heimat und vor allen Dingen seines Bildhauerateliers in Insterburg, ließ er sich zu keiner Zeit vor den ideologischen Karren einer tendenziösen Heimatvertriebenen-Politik spannen.

»Meine Mutter 86 Jahre«, Bronzerelief, 1956

 
In seinem künstlerischen Schaffen spielte das Thema »Verlust der Heimat« denn auch nur eine untergeordnete Rolle. Zumindest enthält der Nachlass nur wenige Grafiken (Ostpreußische Dünenlandschaft, 1956; Ansicht der Ordensburg in Georgenburg, undatiert; Ansicht von Insterburg, undatiert; Weidende Pferde in ostpreußischer Landschaft, undatiert), die Bezug auf seine ostpreußische Heimat nehmen.

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Frauenkopf, Bronze, 1974

     Weitere Auftragsarbeiten waren die Anfertigung von Bühnenmöbeln für die Aufführung des »Rosenkavalier« an der Deutschen Staatsoper (1950), künstlerisch gestaltete Hinweisschilder für Parkanlagen in Neukölln (Hasenheide), Wedding (Rehberge) und Spandau (Zitadelle) sowie Grabkreuze für Friedhöfe in Neukölln, Tempelhof und Zehlendorf. Daneben stehen auch anspruchsvollere Auftragsarbeiten, wie z. B. die in Bronze gegossenen Porträtbüsten der prominenten Rixdorfer Stadtväter Hermann Boddin (1844-1907),

Hermann Weigand (1854-1921) und Emil Fischer (1865-1932), alle drei aufbewahrt im Heimatmuseum Neukölln in der Ganghoferstraße, sowie die bronzene Gedenktafel mit dem Bildnis des Bildhauers Ernst Moritz Geyger (1861-1941) an dessen Geburtshaus am Neuköllner Karl-Marx-Platz 16 und zwei Porträtköpfe von Ludwig van Beethoven und Albert Schweitzer.

Eigenschöpferische Werke

Über die lebensnotwendigen festen Aufträge, die ihm zumeist der Berliner Senat im Rahmen der »Künstler-Nothilfe« gab, vernachlässigte Otto Drengwitz nicht die freie, eigenschöpferische Arbeit. Den Auftakt bilden das noch etwas konventionell, aber sehr ausdrucksstark gestaltete, 1956 entstandene Bronzerelief mit dem Bildnis seiner Mutter und mehrere figürliche Reliefs in Eichenholz, darunter der »Rosselenker«. Erstmals 1962 und 1963, und dann regelmäßig von 1970 bis 1992 ist er Jahr für Jahr mit einer Arbeit auf der Freien Berliner Kunstausstellung in den Messehallen am Funkturm vertreten. Das stilistische Spektrum seiner bildhauerischen und grafischen Werke reicht vom Impressionismus und Expressionismus über die Neue Sachlichkeit bis hin zum Abstrakten, wobei Einflüsse von Bildhauern und Malern wie Stanislaus Cauer, seinem einstigen Lehrer, Ernst Barlach, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz und Henry Moore bzw. Paul Gauguin und Franz Marc unübersehbar sind.

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In spielerischer Weise experimentiert er mit den verschiedenen Stilrichtungen der Moderne, immer auf der Suche nach neuen eigenen Ausdrucksformen. Das zentrale Thema von Drengwitz' Plastiken ist der Mensch, insbesondere das Bild der Frau (Schreitende, Stehende, Sitzende, Hockende, Tanzende). Insofern darf man Otto Drengwitz unter die Humanisten einreihen. Manchen seiner aus Gips bestehenden Figuren, Köpfen und Reliefbildnissen, allesamt Gipsmodelle für einen Bronzeguss, sieht man die Herkunft von der Holzbildhauerei deutlich an, zumal Haare und Gewänder »geschnitzt« zu sein scheinen.
     Ein weiteres Charakteristikum der Drengwitz-Skulpturen - es sind ausschließlich Einzelfiguren - ist deren Kontur. Immer sind es klare, schwungvoll abgerundete Formen und Linien, die er für die Darstellung der menschlichen Gestalt verwendet. Seine abstrakten Arbeiten wie »Zweiklang« (1978), »Arabeske« (1980), »Variation zur Acht« (1983) und »Windrose« (1986) sind ausgesprochene Spätwerke. Sämtliche Bronzen wurden bei Füssel in Berlin, einem Noack-Schüler, gegossen. Otto Drengwitz blieb bis ins hohe Alter künstlerisch aktiv, weil er nach eigener Aussage einfach nicht von der Bildhauerei loskam. Erst 1992, also mit 86 Jahren, gibt er sein Atelier in Kreuzberg auf. Fünf Jahre später, am 18. Januar 1997, starb der Künstler; beigesetzt wurde er auf dem Friedhof Ruhleben an der Charlottenburger Chaussee.

Werkzeichnungen, um 1970

     Abgesehen von der am Neuköllner Geburtshaus Ernst Moritz Geygers angebrachten Gedenktafel findet man im Stadtbild Berlins keine Skulptur von Otto Drengwitz. Manche seiner Arbeiten verkaufte er an Bekannte, anderes wiederum wie der schöne Frauenkopf aus Bronze, der 1974 in der Freien Berliner Kunstausstellung zu sehen war, schmückt heute als Leihgabe die Kanzlei eines Rechtsanwalts in Berlin-Wilmersdorf.

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Otto Drengwitz 1991, Karikatur von Ennio Curcetti, genannt »Henri«

     Im Gegensatz zu seinem Bruder Erich Drengwitz, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayreuth und Düsseldorf einen Namen als Maler und Grafiker schuf, oder zu seinem guten Freund, dem Charlottenburger Bildhauer Hans Bautz (1908-1986), dessen beliebte Tierplastiken, wie z. B. die drei spielenden Bronze-Delfine am Hohenzollernplatz, in vielen Bezirken zu sehen sind, blieb Otto Drengwitz der große künstlerische Erfolg zu Lebzeiten versagt. Möglich, dass er, der den lauten Kunstrummel scheute und dessen Werke nie in den »Schickeria-Galerien« Berlins zu finden waren, auf den großen künstlerischen Durchbruch oder Erfolg keinen allzu großen Wert legte. Vermutlich haben diejenigen Recht, die ihn einen »Künstler der Stille« nannten. In seiner ostpreußischen Bescheidenheit hatte Otto Drengwitz, der 30 Jahre dem Berufsverband Bildender Künstler angehörte und nur ein einziges Mal ins Ausland (1963 nach Italien) verreist war, den Anschluss an die Künstlerszene verpasst.

An guten und aufrichtigen Künstlerfreundschaften hat es nicht gemangelt. Erwähnt seien nur die Maler Joe Westerhoff, Adalbert Jaschinsky (1905-1989), Martin Buske, Ehrenfried Viola und der Karikaturist Ennio Curcetti genannt »Henri«, der 1991 eine treffliche Karikatur des Künstlers schuf, sowie die Bildhauer Hans Bautz und Katharina Szelinski-Singer (geb. 1918). Otto Drengwitz blieb letztlich ein Einzelgänger, der sich den vorherrschenden Kunstströmungen versagte und sein Abseits vermutlich als produktive Nische empfand.
     Ein erster, zaghafter Versuch, das Werk des Bildhauers Otto Drengwitz zu würdigen, war die postume Ausstellung vom 20. März bis 11. April 1999 in der Galerie des Deutschlandhauses in der Stresemannstraße. Was bisher fehlt ist die Präsentation und kunsthistorische Aufarbeitung des Gesamtwerkes.
     Auch wenn Otto Drengwitz nie viel Aufsehen von seiner Person und seinen Werken gemacht hat: ein bisschen mehr Beachtung hat der ehemalige Meisterschüler von Stanislaus Cauer verdient.

Bildquellen:
Archiv Hella Leuchert-Altena,
Fotos: Margot Noske, Harry Nehls

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 4/2001
www.berlinische-monatsschrift.de