97   Dokumentiert Brunnen in Kreuzberg  Nächstes Blatt
Brunnen im Stadtbezirk Kreuzberg

Adalbertstraße/Waldemarstraße

Brunnenpavillon, 1988
Bernhard Strecker

In der Mitte eines viereckigen Pavillons (Granit), orientalische Formen europäisch variierend, steht ein niedriger Brunnenstock (Granit) mit einer Bronzeplastik als Wasserspeier und einem vorgelagerten kleinen Auffangbecken. Die Plastik ist demontiert, der Brunnen zur Zeit nicht mehr betriebsfähig.

Alte Jacobstraße
Garten des Berlin-Museums

Springbrunnen und Wasseranlage, 1989
Hans Kohloff, Henning Icken

Vor einer halbrunden und zur Seite abfallenden Betonwand (Mittelhöhe 3,5 m, Seitenhöhe 1,30 m) befindet sich ein rundes Bassin (roter Granit, Durchmesser 8 m) mit einer Mittelfontäne. Daneben durchquert - vom Berghang abgestuft - eine Wasserbahn (grauer Granit) den Garten in Längsrichtung.


Baruther Straße/Nostizstraße

Findlinge

Am Rand des Gehsteigs sind zwischen Bänken fünf Findlinge (Durchmesser 0,50 bis 0,80 m) um eine Fontäne gruppiert.

Carl-Herz-Ufer am Zollhaus

Quellstein

Ein behauener Findling (Durchmesser 2,30 m, Höhe 1 m) hat in seiner Mitte eine Mulde mit einer kleinen Fontäne. Das Wasser läuft nach drei Seiten über eingemeißelte Stufen in eine den Findling umgebende Pflastersteinrinne ab.

Carl-Herz-Ufer/Urbanhafen
Anlage vor dem Krankenhaus

Zwei Springbrunnen, 1970
Erich Wiesner

Zwei kreisrunde Edelstahlplatten (Durchmesser 4 m) ruhen in einer Rasenfläche. In ihrer Mitte sind Springstrahler installiert. Das Wasser läuft an den Seiten in kaum wahrnehmbare eingelassene Becken (Beton) ab. Um den Brunnen sind senkrecht stehende, runde Formen variierende Stahlkörper (Breite 0,40 m, Höhe von 1,60 bis 3 m) gruppiert.

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Chamissoplatz
Spielbereich

Spielplantsche, 1990
Merk & Sohn

In einem Granitbecken (5 x 5 m), diagonal abgesenkt (Tiefe von 0,10 bis 0,70 m), befindet sich ein begehbares Labyrinth. Das Wasser tritt am höchsten Punkt des Beckens aus und fließt am niedrigsten ab.

Chamissoplatz
Spielbereich

Schwengelpumpe, 1990 aufgestellt
Fa. Stenger Pumpen, Stuttgart

Zwischen Findlingen ist der Nachguß einer historischen Pumpe (Eisen, Höhe 2 m) aufgestellt. Das Wasser fließt in einem Stein-Sandbett bis zur nahen Sandspielanlage und versickert dort. Eine Pumpe gleicher Bauart steht auf dem Spielplatz in der Lindenstraße.

Cuvrystraße/Wrangelstraße

Narrenschiff, 1984
Claudia Ammann, Edouard Bannwart, Isolde Haug, Peter Herbrich, Silvia Kluge, Azade Köker, Bernd Münster, Robert Schmidt

An einen Spreekahn oder an ein Narrenschiff erinnernd, gestalteten sieben Künstler einzelne Segmente der Brunnenanlage (Länge etwa 35 m) unter der Verwendung sehr unterschiedlicher Materialien und formaler Gestaltungselemente. Dieses IBA-Projekt im Rahmen der Straßenumgestaltung ist unter Leitung des Architekten Edouard Bannwart - auch in Diskussionen mit Anwohnern - entwickelt worden. Die Anlage ist stillgelegt.

Feilnerstraße

Trinkbrunnen, um die Jahrhundertwende

Eine viereckige Brunnensäule (Muschelkalk, 0,85 x 0,85 m, Höhe ca. 3 m) trägt eine Kugel, auf der ein Adler sitzt. Vor der Säule, unter einem schmiedeeisernen Wasseraustrittsrohr, befindet sich ein rundes Auffangbecken und an der rechten Seite ein Pumpenschwengel. Der Brunnen wird nicht betrieben.

Fraenkelufer 38
Wohnhof

Holzbrunnen

Ein zum Trog gearbeiteter Baumstamm (Länge 3 m) fängt das Wasser auf, das aus einem Röhrchen in einem senkrecht stehenden Stamm (Höhe 2,50 m) tritt. Rechtwinklig dazu und in der Höhe versetzt ist ein zweiter Trog angeordnet. Das Wasser fließt von dem ersten in den zweiten und von dort als künstliches Bächlein in einen tiefer gelegenen Teich.

Friedrichstraße/Franz-Klühs-Straße

Kanne mit Tasse, 1991

Auf einem Granitwürfel (1,65 x 1,65 x 1,65 m), die Seiten mit unregelmäßiger Oberfläche, steht eine Kanne (Kunststein, Höhe ca. 2 m) mit Metallrohr und darunter - im Abstand von 1,80 m - eine Schale (Kunststein, Durchmesser 1,20 m) mit einer Tasse (Granit, Durchmesser 0,50 m, Höhe 0,80 m). Die Anlage war noch nicht in Betrieb. Der Wasserstrahl, unter dem man hinweggehen könnte, soll offenbar aus dem Rohr in die Tasse fallen und das Wasser von dort über Bodenlöcher in die Schale ablaufen.

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Grimmstraße/Urbanstraße

Wrangelbrunnen, 1877
Hugo Hagen

Anwohner des Pariser Platzes gaben 1863 diesen spätklassizistischen Schalenbrunnen in Auftrag. 1877 wurde er allerdings nicht auf dem Pariser Platz, sondern dem Kemperplatz aufgestellt und 1901 auf seinen heutigen Standort umgesetzt. Benannt ist er nach seinem vermutlichen Hauptstifter, Feldmarschall von Wrangel. Der Brunnenaufbau in dem runden Granitbecken (Durchmesser ca. 7 m) mißt 6,5 Meter. Die vier Hauptfiguren (Bronze, überlebensgroß) - sie lagern auf Granitpostamenten vor dem Brunnenstock unterhalb der großen Brunnenschale - verkörpern die damals weitgehend zu Preußen gehörenden Ströme Rhein, Elbe, Oder und Weichsel. Neben ihnen liegen Krüge als Wasserspeier. Unter die obere Brunnenschale sind in Gestalt von vier Knaben die Allegorien des Ackerbaus, des Handels, der Wehrkraft und der Künste gesetzt. Das Wasser tritt aus einem Pinienzapfen an der Spitze nach oben aus, läuft über den Rand der oberen Schale in die untere und von dort in das Becken ab. Der Wrangelbrunnen gilt als eine der bedeutendsten erhaltenen Anlagen des 19. Jahrhunderts in Berlin und - mit seinem Preußenprogramm - als Vorläufer des Neptunbrunnens (Reinhold Begas).

Hallesches Ufer
vor dem Postscheckamt

Großer Brunnen, 1971
Gottfried Grunow

Die Brunnenanlage (6 m x 4 m x 4 m) wird aus einem freistehenden Arrangement von 18 Bronzesäulen unterschiedlicher Größe und Gestalt (größte Höhe 3 m) gebildet, verbunden durch unregelmäßige flache Vierecke. Das Wasser tritt in hohen Fontänen aus den Säulen aus.

Lindenstraße/Franz-Klühs-Straße
Spielanlage

Schwengelpumpe
Fa. Stenger Pumpen, Stuttgart

Auf halber Höhe des künstlichen Spielberges steht ein Nachguß einer historischen Pumpe (Eisen, Höhe 2 m). Eine geschwungene Abflußrinne, gepflastert und mit Feldsteinen versehen, führt den Hang hinunter bis zu einem Sandspielplatz. Eine Pumpe gleichen Typs steht auf dem Chamissoplatz.

Marheinekeplatz

Fünf Wassertiegel, 1990
Paul Pfarr

Fünf nach unten verjüngte Gefäße (Bronze, oberer Durchmesser ca. 1,20 m, Höhe 1,85 m) sind zu beiden Seiten und an dem Ausgangspunkt einer steinernen Rinne auf kleinen Hügeln postiert. Am Ende der Rinne befindet sich ein eingelassenes rundes Becken (Durchmesser 2 m), umgeben von steinernen Bänken. Das Wasser ergießt sich aus den Tiegeln und läuft über die Rinne in das Becken ab.

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Mariannenplatz

Feuerwehrbrunnen, 1981
Kurt Mühlenhaupt

Die humorvolle Anlage zeigt in einem länglichen achteckigen Bassin (Granit, Länge 10 m) drei Feuerwehrmänner (Bronze, Höhe 2,20 m), auf Sockeln stehend. Sie tragen preußische Uniformen, Helme und große Nasen, damit »sie das Feuer frühzeitig riechen«. Der Hauptmann in der Mitte hat die rechte Hand kommandierend erhoben. Neben ihm befindet sich ein Hydrant, von dem Bronzeschläuche zu den beiden anderen Feuerwehrmännern führen, die daraus einen Wasserstrahl in die Mitte des Beckens richten.

Mehringplatz

Friedenssäule, 1843
Gottlieb Christian Cantian, Christian Daniel Rauch

Die Idee, den damaligen Belle-Alliance-Platz mit einem Friedensmonument zu versehen, kam von Friedrich Wilhelm III. Die Anlage sollte als Brunnen errichtet werden, weil gleichzeitig eine Kanalisation geplant war und man hoffte, durch das ständig fließende Wasser die lästigen Gerüche zu vertreiben. 1843 wurde die Friedenssäule eingeweiht, aber erst 1857 an das Wassernetz angeschlossen. In einem runden Becken (Granit, Durchmesser 11 m) steht auf einem mehrfach gestuften Sockel (Granit, Marmor) eine runde Säule (Granit) mit einer Viktoria an der Spitze (Gesamthöhe ca. 19 m). Das Monument erinnert an die Befreiungskriege und die folgende relativ lange Friedenszeit. Es ist aber gleichzeitig auch eine Huldigung an den König. Die Viktoria hält einen Olivenkranz in der rechten Hand und streckt diesen in Richtung auf das Berliner Schloß. Im Säulenkapitell sind zudem gekrönte Adler erkennbar, die heraldischen Zeichen des königlichen Preußens. Wasser tritt nach vier Seiten aus Löwenköpfen (Zink) aus, die im unteren Teil des Sockels angebracht sind.

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Oppelner Straße
Fußgängerbereich

Runder Brunnen

Ein aus Pflastersteinen gemauerter runder Sockel (Durchmesser 3,40 m, Höhe 0,55 m) ist in der Mitte mit einer Mulde und mit einer Düse versehen, aus der Wasser in feinen Bögen nach mehreren Seiten abgestrahlt wird.

Oranienplatz

Drachenbrunnen, 1989
Wiegand Wittig

Unregelmäßig behauene Granitblöcke umfassen ein rundes Becken (Durchmesser ca. 7 m). An gegenüberliegenden Seiten assoziieren große liegende Skulpturen einen Drachen. Aus diesen wird Wasser in feinen Strahlen von der einen Seite zur anderen gespien. Der Brunnen ist nicht in Betrieb.

Oranienstraße/Alexandrinenstraße

Möwenbrunnen
Paul Ohnesorge

Das ehemals große Bassin (ungleichmäßiges Viereck) ist bepflanzt. An seiner schmalen Stirnseite steht ein Sockel (Höhe 0,63 m) vor einer Mulde (Beton, Durchmesser 0,90 m) als Wasserauffangbecken. Über ihm erheben sich drei überlebensgroße fliegende Möwen (Breite 2 m, Höhe 1,40 m).

Reichenberger Straße
Anlage Altenwohnheim
Sommergarten der Senioren-Freizeitstätte

Kaffeekanne, 1978
Susanne Riee

In einem eingelassenen ovalen Becken (Keramik umfaßt, größter Durchmesser 2 m) stehen Kaffeekanne (farbige Keramikformsteine, Höhe 1,85 m) und Tasse (Höhe 0,34 m). Wasser fließt aus der Kanne in die Tasse und von dort in das Becken ab.

Reichenberger Straße 58
Anlage Altenwohnheim

Kleiner Brunnen

Eine unregelmäßig geformte und gestufte hohe Säule (Beton) steht in einer ovalen Schale (Beton, größter Durchmesser 2 m). Von ihr tröpfelt Stufe zu Stufe Wasser ab.

Stallschreiberstraße 10
Moritzplatz

Wasserplastik, 1981
Joseph H. Lonas

Ein vielschichtig strukturierter Bronzekörper (2,20 x 1,32 m, Höhe 1,58 m) steht in einem eingelassenen kleinen Becken. Wasser tritt aus dem oberen Teil der Plastik und rieselt an ihr ab.

Viktoriapark

Wasserfall, 1888-1893, 1913-1916
Herrmann Mächtig, Albert Brodersen

Unterhalb des Aussichtsplateaus wird ein kleiner künstlicher See aus einer seitlich liegenden Quelle gespeist. Von dort fließt und fällt das Wasser stufenweise in einem Bett aus Felssteinen und Findlingen den Berg hinab und mündet in einem großen Auffangbecken. Der Wasserfall schafft eine Sichtachse vom Bergplateau zur Großbeerenstraße.

(Redaktionsschluß: Juni 1993)

Aus: Eberhard Ugowski (Mitarbeit: I. Schroeder): Brunnen in Berlin. Gesamtverzeichnis - Katalog 1993, hrsg. vom Luisenstädtischen Bildungsverein, Berlin 1993

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 3/1996
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