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1. Juli
1868 Die Allgemeine Berliner Omnibus- Aktien- Gesellschaft (ABOAG) nimmt mit 257 Omnibussen und 1 089 Pferden den Betrieb auf.
1877 Das Reichspatentgesetz tritt in Kraft, nachdem zahlreiche Eingaben des unter Vorsitz von Werner Siemens 1874 gegründeten Deutschen Patentschutzvereins an den Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck gemacht worden waren.
1893 Der Ingenieur Georg Knorr kauft die Bremsenfabrik des Berlin- Amerikaners Jesse Fairfield Carpenters in der Köpenicker Straße 3 und 195, in der er seit 1884 als Oberingenieur angestellt war.
1908 Die Städtische Straßenbahn Berlin, der erste stadteigene Straßenbahnbetrieb, eröffnet die Linien Landsberger Allee/Elbinger Straße (Friedrichshain) – Weddingplatz und Landsberger Allee – Stettiner Bahnhof (Mitte).
1945 Trotz umfangreicher Bombenschäden und Demontagen existieren noch 6 294 Betriebe im Stadtbezirk Friedrichshain.
1953 Die Berliner Kaiser- Wilhelm- Institute, die nach dem Kriege in der Stiftung »Deutsche Forschungshochschule« zusammengefaßt waren, werden unter Auflösung dieser Stiftung in die Max-Planck- Gesellschaft überführt.

2. Juli
1846 Der im Dezember 1841 gegründete »Verein für wissenschaftliche Vorträge« bietet dem Berliner Magistrat eine Summe von 4 000 Talern aus den Mitteln des Vereins zur Gründung von vier Volksbibliotheken an.
1862 Charlottenburg stimmt dem gemeinsamen »Bebauungsplan von den Umgebungen Berlins und Charlottenburgs« (Hobrechtplan) zu. Der Plan wurde am 2. August in Kraft gesetzt.
1952 Auf dem U-Bahnhof Wittenbergplatz enthüllt der britische Stadtkommandant, Generalmajor Cyril Frederick Charles Coleman, ein Stationsschild der Londoner Verkehrsbetriebe, das diese der BVG zum 50jährigen Bestehen der Berliner U-Bahn geschenkt hatten.
1969 Im Zoologischen Garten zu Berlin tagt bis zum 5. Juli der »Verband Deutscher Zoodirektoren«. Zum Präsidenten des Verbandes war der Direktor des Zoologischen Garten zu Berlin, Heinz-Georg Klös, 1968 gewählt worden.

3. Juli
993 Kaiser Otto II. schenkt seiner Tante, der Äbtissin Mathilde von Quedlinburg, die Orte Potztupimi (Potsdam) und Geliti (Geltow) mit allem Zubehör, d. h. mit Menschen, Häusern und Ländereien.
1828 Christian Friedrich Bötzow verkauft die im Frühjahr 1826 erworbenen sieben königlichen Windmühlen auf dem Windmühlenberg nördlich der Berliner Akzisemauer an Carl August Wilhelm Prillwitz.
1875 Die Pferdebahnlinie, die von der Dorotheenstraße über den Großen Stern bis zum Zoologischen Garten führt, wird eröffnet. Für 2 1/2 Silbergroschen wurden die Fahrgäste zum Zoo befördert.
1945 Im großen Sendesaal des Berliner Rundfunks in der Masurenallee erläutern die beiden Schriftsteller Johannes R. Becher und Bernhard Kellermann vor 1 500 Berlinern das Programm des zukünftigen »Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands«.
1946 Nach zweijähriger Pause wird die Trabrennbahn in Berlin- Mariendorf wiedereröffnet.
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1985 In Würdigung von medizinischen Leistungen auf dem Gebiet der Gynäkologie wird erstmals der Helmut-Kraatz- Preis der Humboldt- Universität zu Berlin verliehen. Helmut Kraatz war langjähriger Direktor der Universitäts- Frauenklinik.

4. Juli
1693 Kurfürst Friedrich III. ordnet mit einem Edikt die einheitliche Ausfertigung der Innungsbriefe in den Residenzstädten an.
1714 König Friedrich Wilhelm I. bestätigt dem Besitzer des Freihauses in der Stralauer Straße 50 (Mitte), Erhard Müller, seine Freiheiten (Steuerfreiheit). Er hatte das Haus am 26. Juli 1704 von Johanna E. Lemken, verehelichte Siepmann, gekauft.
1882 Die erste größere Edison- Anlage (25 kW) wird im Union-Klub und in der Ressource von 1794 in der Schadow- und Dorotheenstraße mit Glüh- und Bogenlampen in Betrieb gesetzt. Die Anlage wurde 1884 durch Anschluß des Berliner Aquariums erweitert.
1912 Der Meteorologe Gustav Hellmann hält seine Antrittsrede als ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.

5. Juli
1740 König Friedrich II. verbietet die gewaltsame Werbung für das preußische Militär in seiner Residenzstadt Berlin.
1927 Der Verein für Raumschifffahrt unter Vorsitz von Johannes Winkler wird in Breslau gegründet. Der Verein gründete und betrieb u. a. den Raketenflugplatz in Berlin- Reinickendorf.
1933 Der Magistrat regt den Bau einer Großmarkthalle am Bahnhof Beusselstraße (Tiergarten) an. Sie sollte vor allem dem Gemüse-, Obst- und Fischhandel Platz bieten.
1967 Der langjährige Oberbürgermeister von Ost-Berlin, Friedrich Ebert, wird anläßlich seines Ausscheidens aus dem Amt zum Ehrenbürger ernannt. In die Gesamtberliner Ehrenbürgerliste von 1992 wurde er nicht übernommen.

6. Juli
1785 Israel Marcus, der jüdische Besitzer (seit 1771) der Seidenmanufaktur in Berlin, erhält ein Königliches Generalprivileg, das ihn christlichen Kaufleuten gleichstellt.

1879 Durch eine Verfügung des Generalpostmeisters Heinrich Stephan werden die Geheime Oberhofbuchdruckerei und die Preußische Staatsdruckerei unter dem neuen Namen Direktion der Reichsdruckerei vereinigt.
1890 Zur Eröffnung des 10. Deutschen Bundesschießens bewegt sich ein Festzug mit mehreren hundert Schützen und vielen Ehrengästen von der Straße Unter den Linden zum Festplatz gegenüber dem Pankower Mühlenweg durch die reich geschmückte Schönhauser Allee.

7. Juli
1834 Martin Goldschmidt wird in Berlin geboren. Goldschmidt gründete zusammen mit Richard Meyer in Berlin eine chemische Fabrik, in der Oxalsäure und Kaliumnitrit produziert wurden.
1889 Die Berliner Arbeiterschaft erweist dem beliebten sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten und Präsidenten des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins Wilhelm Hasenclever die letzte Ehre. 15 000 Menschen zogen zum Friedhof der Freireligiösen Gemeinde.
1891 Eines der ältesten Häuser in der Leipziger Straße (Mitte) wird abgebrochen. Es war das Haus Nr. 131, in dem sich Jahrzehnte zuvor eines der bekanntesten Antiquariate Berlins, das von Pribil, befand.

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1952 An der Technischen Universität Berlin wird die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit den Abteilungen Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaftslehre gegründet.

8. Juli
1860 Das »Communal- Blatt der Haupt- und Residenz- Stadt Berlin« meldet, daß im Marienbad in der Bendlerstraße (Stauffenbergstraße, Tiergarten) eine Molken- Trinkanstalt für Ziegenmolke der Gebrüder Mauser errichtet wurde, die sich wachsenden Zuspruchs erfreut.
1891 Die Berliner Bäckergesellen treten auf einer Versammlung im Varieté- Theater am Alexanderplatz (Mitte) für eine Verminderung der täglichen Arbeitszeit auf zwölf Stunden und die Wiedereinführung der Sonntagsruhe ein.
1930 Im Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet der Deutsche Fleischer- Verband einen Festabend anläßlich des 50. Deutschen Fleischer- Verbandstages. Rund 6 000 Gäste nahmen am Festabend teil, u. a. zahlreiche Delegierte aus Österreich, der Schweiz und den USA.

1947 Der Wörther Platz und die Weißenburger Straße (Prenzlauer Berg) werden im Rahmen einer kleinen Feier aus Anlaß des 80. Geburtstages der Graphikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz in Kollwitzplatz und Kollwitzstraße umbenannt.

9. Juli
1705 Bürgermeister, Syndicus und Räte der Stadt Cölln bestätigen dem Christoph Brügweller auf Antrag seiner Mutter Maria Schuemann, Witwe des Hans Brügweller, die »Ehelichkeit« (eheliche Geburt). Dieses Zeugnis benötigte dieser für die Aufnahme eines Handwerks.
1875 Durch Gesetz wird der Kauf der Nordbahn (Berlin- Neubrandenburg- Stralsund) durch die preußische Regierung abgeschlossen.
1926 Die Schöneberger Untergrundbahn geht in den Besitz der Gesellschaft für Elektrische Hoch- und Untergrundbahnen- AG über.
1934 Der am 28. Februar 1933 aus seiner Wohnung in Berlin verschleppte Schriftsteller Erich Mühsam wird im KZ Oranienburg ermordet.

10. Juli
1846 Die Minister Eichhorn und Flottwell melden dem König: »Der Zoologische Garten ist bereits jetzt eine schöne, Ew. Kgl. Majestät Residenz zur Zierde gereichende Anlage geworden, welche sich nicht nur der Teilnahme der Bewohner Berlins erfreut ...«
1899 Der Allgemeine Deutsche Automobil- Club wird in Berlin gegründet.
1916 In der ehemaligen Markthalle XIII in der Tresckowstraße (ab 31. Januar 1952 Knaackstraße) nimmt die erste Großküche der neugegründeten städtischen Volksspeisung den Betrieb auf. Die Küche hatte eine Leistungsfähigkeit von 36 000 Litern Mittagessen.
1945 Als vorläufig letzte Partei wird die LDP zusammen mit der CDU von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) lizenziert.

11. Juli
1896 Die Königliche Akademie der Künste zu Berlin feiert das Jubiläum ihres 200jährigen Bestehens. Der achtzigjährige Adolph Menzel widmete ihr aus diesem Anlaß eine allegorische Zeichnung.

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1926 Bei einem Autorennen auf der Avus bei Regenwetter schleudert der Wagen des Fahrers Adolf Rosenberger in das Zeitnehmerhäuschen und erschlägt zwei dort arbeitende Studenten.
1931 In der Deutschen Bauausstellung wird der Öffentlichkeit ein Modell des Olympiastadions vorgestellt.
1946 Der Deutsche Gemeindetag wird in Anwendung des Gesetzes Nr. 2 des Alliierten Kontrollrates zu einer nationalsozialistischen Organisation erklärt und aufgelöst. Das im britischen Sektor im Bezirk Charlottenburg gelegene Vermögen des Verbandes wurde beschlagnahmt.

12. Juli
1347 Markgraf Ludwig der Ältere genehmigt die von seinem Hauptmann Friedrich von Lochen und den Landständen vorgelegte Münzordnung.
1715 Die Stadt- und Parochialkirche in Charlottenburg, die spätere Luisenkirche, wird eingeweiht. Sie wurde nach Plänen von Philipp Gerlach errichtet.
1773 Johann Joachim Quantz, Flötenvirtuose am Berliner Hof, stirbt in Potsdam.
1887 Die am 23. Mai aus der 1883 gegründeten Deutschen Edison- Gesellschaft hervorgegangene Allgemeine Elektricitäts- Gesellschaft (AEG) wird ins Handelsregister eingetragen.

13. Juli
1356 Der Rat zu Berlin bezeugt die Abtretung eines Hauses, das dem Heiliggeisthospital gehört hatte, an Andreas von Rosenfelde.
1787 Für die Armen- Anstalten in Berlin wird ein Reglement erlassen.
1831 Der Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet wird zum Extraordinarius ernannt und an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität fest angestellt.
1921 Beim Preußischen Landtag konstituiert sich ein Ausschuß zur Beratung der Probleme, die aus der Bildung der Stadtgemeinde (Groß-) Berlin resultieren.
1935 Der Komponist Richard Strauss tritt als Präsident der Reichsmusikkammer und Vorsitzender des Berufsstandes der Deutschen Komponisten zurück. Sein Nachfolger als Präsident wurde Generalmusikdirektor Peter Raabe.
1945 In der Aula der Schule in der Dunckerstraße 65/66 (Prenzlauer Berg) findet die erste gemeinsame Konferenz von 400 Funktionären der KPD und der SPD in einem Berliner Verwaltungsbezirk statt. Es sprach Waldemar Schmidt.
14. Juli
1508 Kurfürst Joachim I. Nestor und Markgraf Albrecht überlassen dem Marstaller Hans Raner und seiner Ehefrau auf Lebenszeit »unser Haus gegenüber unserer Harnischkammer auf der Ecke beim Dominikanerkloster« zu Cölln.
1834 Durch das »Regulativ über das Geschäftsverfahren für den Magistrat in Berlin« wird der Oberbürgermeister zum unmittelbaren Vorgesetzten aller Magistratsmitglieder und Kommunalbeamten bestimmt.
1893 Der Ingenieur Rudolf Diesel reist von Berlin nach Augsburg, um in der dortigen Maschinenfabrik die Entwicklung und den Bau seines neuen Wärmekraftmotors zu leiten.
1949 Der Ostberliner Magistrat beschließt, in den im Krieg am stärksten zerstörten Bezirken Mitte, Friedrichshain und Prenzlauer Berg vorrangig Schulen aufzubauen, um die Schulraumnot zu überwinden.

15. Juli
1327 Markgraf Ludwig der Ältere überweist Berlin und Cölln die dem Pfarrer Heinrich zu Neustadt- Eberswalde zustehende Pacht in den Dörfern Lindenberg, Schmedestorf und Sommerfelde. Der Pfarrer hatte im Rechtsstreit mit den Städten Berlin und Cölln gelegen.

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1875 Nach dem Einigungskongreß des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Gotha bilden Sozialdemokraten den Sozialistischen Arbeiterwahlverein für Berlin, der im Oktober bereits 1 000 Mitglieder zählte.
1882 Eine Studiengesellschaft, die sogenannte Gelegenheits- Gesellschaft, wird mit 225 000 Mark Kapital zur Einführung der Glühlicht- Beleuchtung von Edison gegründet. Unter Rathenaus Leitung wurden private elektrische Lichtanlagen (1 bis 5 kW) eingerichtet.

16. Juli
1711 Der Apotheker Conrad Pauli setzt den König davon in Kenntnis, daß er die Spandauer Garnison- Apotheke von deren Gründer Johann Kühne abgekauft hat, und bittet um Übertragung des Privilegs auf sich und seine Erben.
1742 Friedrich II. gewährt im Königlichen Schloß dem Kaiserlich- Russischen Gesandten, Graf von Czernichew, eine Privataudienz.
1923 In der alten Dorfkapelle in Dahlem findet die Trauerfeier für den verstorbenen Chemiker Ernst Otto Beckmann statt. Die Trauerrede hielt Reinhold Seeberg, der ein Bild des vielseitigen Forschers und erfolgreichen Lehrers zeichnete.

17. Juli
1365 Die Gebrüder Gerhardt und Matthias Valk erkennen die Zollfreiheit der durch Saarmund gehenden Kaufmannswaren der Städte Berlin und Cölln an.
1871 Die am 15. September 1851 in Betrieb genommene ebenerdige Verbindungsbahn zwischen den Berliner Fernbahnhöfen wird stillgelegt. Nur das Teilstück vom Frankfurter Bahnhof (heute Ostbahnhof, Friedrichshain) zu den Gasanstalten an der Gitschiner Straße blieb erhalten.
1938 Die Physikerin Lise Meitner reist mit Hilfe von Freunden illegal aus Deutschland nach Holland aus. Die Physikerin lebte und arbeitete seit 1907 in Berlin. Ab 1918 war sie Leiterin der Physikabteilung des Kaiser-Wilhelm- Instituts für Chemie.
1954 Erstmals tagt die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten in West-Berlin. Auf dieser 2. Bundesversammlung in der Ostpreußenhalle am Funkturm (Charlottenburg) wurde Theodor Heuss für weitere fünf Jahre zum Bundespräsidenten gewählt.
18. Juli
1857 Im Teltower Kreisblatt Nr. 55 steht die Mitteilung, daß Wilhelm Cohn beabsichtigt, auf seinem auf der Charlottenburger Feldmark an den sogenannten Martiniken- Enden gelegenen Grundstück eine Fabrik zur Bereitung von Knochenmehl zu errichten.
1907 Der Direktor des Berliner Aquariums Unter den Linden (Mitte), Otto Hermes, teilt dem preußischen Finanzminister mit, daß das Grundstück Unter den Linden 68 von der Baubank-Union erworben wurde und das Aquarium in zwei Jahren dem geplanten Bürohaus weichen müsse.
1947 Von den Studentenvertretern der Berliner Hoch- und Fachschulen wird das Studentenhilfswerk e. V. gegründet.

19. Juli
1901 Die Elektrizitätswerk Wannsee A. G. wird gegründet. Alle Aktien und Konzessionsrechte wurden 1913 von der Stadt Potsdam übernommen. Die Leitung wurde der Gesellschaft Städtische Elektrizitätswerke und Straßenbahnen Potsdam übertragen.

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1953 An der Hinrichtungsstätte im Hof des ehemaligen Oberkommandos der Wehrmacht (Stauffenbergstraße, Tiergarten) enthüllt der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter ein Denkmal von Richard Scheibe zu Ehren der Opfer des 20. Juli 1944.
1965 Im wiedereröffneten Prater in der Kastanienallee (Prenzlauer Berg) wird das Volksstück »Madame Gräbert« von Alfred Dreifuss uraufgeführt.

20. Juli
1658 Mit dem Bestallungsbrief für Johann Raue, dem ersten Bibliothekar der Kurfürstlichen Bibliothek, der späteren Staatsbibliothek zu Berlin, wird eine Art »Benutzerordnung« für die Bibliothek festgelegt.
1825 Karl Christian Eduard Hiersemenzel wird in Schönau (Schlesien) geboren. Der Jurist und Verfasser juristischer Arbeiten wurde 1859 Stadtrichter in Berlin, gründete im selben Jahr die »Preußische Gerichtszeitung« und die Juristische Gesellschaft.
1921 Jerzy Kanal wird in Blaski bei Kalisch (Polen) geboren. Nach der Besetzung Polens 1939 wurde Kanal im Warschauer Ghetto interniert und 1943–1945 in verschiedenen KZ-Lagern inhaftiert. Seit 1953 in Berlin, war er von 1992 bis 1997 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde.

1932 Reichspräsident Paul von Hindenburg bestätigt die Amtsenthebungen von Preußens SPD- Ministerpräsidenten Otto Braun und von SPD- Innenminister Carl Severing. Er unterstellte die preußische Polizei der Reichswehrgeneralität.
1948 Auf einer Pressekonferenz erklärt der vom Landesgesundheitsamt eingesetzte Referent für Tuberkulosekrankheiten, daß von den Lernanfängern des Jahres 1948 ein Drittel an Tbc erkrankt sei. An offener Tbc waren zu diesem Zeitpunkt 26 000 Berliner erkrankt.

21. Juli
1747 Friedrich II. verbietet in einem Edikt den Brauch des Maiensetzens (Schmücken von Gebäuden mit Maiengrün).
1837 Wilhelm von Bezold wird in München geboren. Der Physiologe und Meteorologe war seit 1885 Leiter des Meteorologischen Institutes in Berlin.
1920 Das letzte in Staaken bei Spandau gebaute Luftschiff LZ 109 wird nach 22 Fahrten über insgesamt 18 220 Kilometer mit 222 Betriebsstunden nach England überführt.

1945 Im Stadion Neukölln wird die erste Nachkriegsmeisterschaft der Berliner Zeitungsfahrer ausgetragen.
1972 Der Westberliner Senat erwirbt für 31 Millionen Mark ein zu Ost-Berlin gehörendes Grundstück am Potsdamer Platz. Dort sollte eine Straße zur besseren Verbindung zwischen den nördlichen und südöstlichen Bezirken West-Berlins gebaut werden.

22. Juli
1886 In Berlin geht ein heftiges Gewitter nieder. Innerhalb einer Stunde fielen in der Innenstadt 31,5 Millimeter, das sind 31,5 Liter pro Quadratmeter, Regen. Das war die größte gemessene Niederschlagshöhe im Beobachtungszeitraum von 1848 bis 1887.
1922 Die Max-Eyth- Schule wird als Maschinenbauschule, die von Technikern während vier Semestern in Tageskursen besucht wird, eingeführt. Sie war im April 1921 in die Ingenieurschule Beuth verlegt und dem Direktor der Beuth-Schule unterstellt worden.
1934 In Berlin herrscht »Kartoffelkrieg«. Die Hausfrauen liefen von einem Laden zum anderen, um einige Kartoffeln zu bekommen. Hamsterer und Schwarzhändler machten sich die Situation zunutze.

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23. Juli
1709 Es ergeht ein königliches »Patent, wegen der Fleisch-Taxe (Preisliste) etc. in Residentzien«. Darin wurde es sowohl »dem Bürger als Landmann aus denen Städten und Dörfern« erlaubt, täglich außer sonntags Fleisch zu festgesetzten Preisen anzubieten.
1812 Das Edikt gegen das »Maiensetzen« (Grünschmuck zu Pfingsten) wird aufgehoben.
1872 Anstelle des Zentralbureaus des Zollvereins wird das Kaiserliche Statistische Amt mit Sitz in Berlin ins Leben gerufen.
1890 In der Wildwestshow von William F. Cody (Buffalo Bill) zeigen 200 Indianer, Cowboys und Artisten mit 200 Tieren »in einem umzäunten, mit Gehölz bedeckten großen Parke« auf dem Kurfürstendamm Ecke Augsburger Straße (Charlottenburg) ihre Kunststücke.

24. Juli
1679 Philipp Gerlach wird in Spandau bei Berlin geboren. Der Architekt wirkte maßgeblich an der Berliner Stadterweiterung mit.
1890 Die Charlottenburger Stadtversammlung lehnt die Bereitstellung des Geländes am Wittenbergplatz als Standort für den Bau der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche ab, da sie die parochiale Abtrennung eines steuerkräftigen Gebiets befürchtete.

1972 Erstmals können von West-Berlin aus Ferngespräche in die DDR im Selbstwählferndienst abgewickelt werden. Der Selbstwählferndienst wurde zunächst mit 32 Ortsnetzen im Bezirk Potsdam eröffnet.

25. Juli
1549 Kurfürst Joachim II. Hektor ordnet in einer Urkunde an, daß das Predigerhaus auf dem Berliner St.-Nikolai- Friedhof »vorne an mit einer sommerlobe schwartz und weisz mit einem tisch, Bencke« ausgestattet werden sollte.
1892 Im Hinterzimmer einer Gastwirtschaft in der Kastanienallee wird der Fußball- Club Hertha 1892 gegründet. Die erste Spielstätte des Vereins war der Exerzierplatz Einsame Pappel an der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg).
1931 Das Luftschiff LZ 127 (Graf Zeppelin) startet vom Flugplatz Staaken (Spandau), wo es zwischengelandet war, zu einer Arktisfahrt, die der Erforschung des Polargebietes dienen sollte.
1945 Die Alliierte Kommandantur beginnt ihre Sitzungen im ehemaligen Gebäude des Verbandes Öffentlicher Feuerversicherungsanstalten (später Sitz des Präsidialamtes der Freien Universität Berlin) in der Dahlemer Kaiserswerther Straße (Zehlendorf) abzuhalten.

26. Juli
1814 König Friedrich August I. von Sachsen, Staatsgefangener Preußens, wird auf seinen Antrag hin im Schloß Friedrichsfelde einquartiert. Von dort aus siedelte er am 22. Februar 1815 in das österreichische Preßburg (Bratislava, Slowakei) über.
1886 Um 9 Uhr steigt »Barbara«, ein Ballon der Militär- Luftschifferabteilung, vom Übungsplatz auf dem Tempelhofer Feld mit einem Offizier und einem Unteroffizier auf. Der Ballon erreichte nach fast fünf Stunden Flugzeit den Mützelberger Forst bei Stettin.
1904 In Berlin wird eine Kamerunbergwerks- Gesellschaft gegründet. Sie sollte die Erdölvorkommen in der deutschen Kolonie in Afrika ausbeuten.

27. Juli
1883 Im Zoologischen Garten zu Berlin beginnt eine Völkerschau mit einer Kalmückenkarawane. Zwei buddhistische Priester führten 15 Kamele, viele Pferde und Fettschwanzschafe vor. Der Garten verzeichnete einen Besucherrekord von etwa 100 000 Gästen.

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1899 Das neue Pathologische Museum der Charité (Mitte), auch Virchow-Museum genannt, wird in Anwesenheit prominenter Persönlichkeiten aus Regierung, medizinischer Forschung und Kunst mit einer Festveranstaltung im überfüllten großen Hörsaal eröffnet.
1948 Die westlichen Militärregierungen ordnen an, daß die Bezirksbürgermeister nichtamtliche Geldumtauschstellen für die beiden in Berlin umlaufenden Währungen lizenzieren sollen. Der Umtauschkurs sollte von den Wechselstuben festgesetzt werden.

28. Juli
1659 Charles Ancillon wird in Metz (Frankreich) geboren. Er folgte 1685 als jugendlicher Glaubensflüchtling seinem Vater nach Berlin, wurde Inspektor aller Gerichtshöfe der französischen Flüchtlinge in Preußen und verfaßte eine Geschichte der Hugenotten.
1751 König Friedrich II. unterzeichnet eine Order, nach der dem Wilmersdorfer Müller Ziege erlaubt wurde, in Alt- Schöneberg (Langenscheidt-/ Ecke Monumentenstraße) bei Zahlung einer jährlichen Pacht von 55 Talern eine Mühle zu bauen.

1886 Das Café Schiller, neuestes Wiener Kaffeehaus am Gendarmenmarkt (Mitte), wird eröffnet.
1922 In Berlin wird die Filmorganisation Aufbau- Industrie und Handels AG der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) gegründet. Die wesentlichste Aufgabe der IAH bestand im Verleih sowjetischer Filme.

29. Juli
1760 Heinrich Graf von Podewils, Herr des Podewilsschen Palais in der Klosterstraße, Minister des Auswärtigen und Vertrauter Friedrichs II., stirbt in Magdeburg, wohin der preußische Hof und die Behörden wegen des ungewissen Kriegsverlaufes geflüchtet waren.
1843 Der Münzmeister Bernhard Gottfried Loos stirbt in Berlin. Loos hatte 1809 das sogenannte caldarische Erz erfunden, eine Legierung, die vor allem das Silber bei der Besteckherstellung ablöste.
1899 Zum erstenmal wird der Friedrichshain elektrisch beleuchtet. 52 Bogenlampen ermöglichten ein längeres Verweilen an den herrlichen Sommerabenden in dieser Anlage, die als eine der schönsten Berlins bezeichnet wurde.

30. Juli
1872 Der Mathematiker Karl Heinrich Schellbach von der Berliner Kriegsschule legt dem preußischen Kultusministerium eine Denkschrift vor, in der er das niedrige Niveau der deutschen Präzisionsmechanik kritisierte.
1905 Auf einer Versammlung der Rollkutscher, Begleiter und Bodenarbeiter aus allen Speditionsbetrieben Berlins wird die Einführung des zehnstündigen Arbeitstages bei einem Wochenlohn von 30 bis 33 Mark gefordert.

31. Juli
1812 Wilhelm Mahlmann wird in Berlin geboren. Er war der erste Direktor des 1847 gegründeten Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts.
1929 Das Großkraftwerk »Georg Klingenberg« zählt seit seiner Einweihung am 14. Mai 1927 über 40 000 Besucher.
1945 Polizeipräsident Paul Markgraf gibt Erläuterungen zur bestehenden Meldevorschrift heraus. Danach unterlag jede Person, die in eine Wohnung ein- oder aus einer Wohnung auszog, der Meldepflicht innerhalb von drei Tagen.

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