1920 |
Die Stadtbücherei in Spandau wird eröffnet. Bis April 1923 in
einem Privathaus untergebracht, kam sie dann ins Spandauer Rathaus, wo auch ein
Lesesaal eingerichtet wurde.
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1921 |
Der Film »Verlogene Moral« mit Adele Sandrock wird in den Decla-
Lichtspielen Unter den Linden (Mitte) uraufgeführt.
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1922 |
An der meteorologischen Station der Höheren Gärtnerlehranstalt Dahlem
wird an diesem Tag Schneefall beobachtet, das war der früheste im
Beobachtungszeitraum 1908 bis 1924.
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1923 |
Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je Kilowattstunde
beträgt 880 Millionen Mark.
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1927 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Amateur-Radrennen statt. Die
Bahnmeisterschaft von Berlin über 1 000 m gewann K. Käber
(Semper Berlin).
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1928 |
Das Abspannwerk Scharnhorst in der Scharnhorststraße wird in Betrieb
genommen.
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1930 |
Der Physiker Manfred von Ardenne hält auf einer gemeinsamen Sitzung des
Elektrotechnischen Vereins und der Heinrich-Hertz-Gesellschaft in der
Technischen Hochschule einen Vortrag über »Vielfachrundfunk auf einer
Ultrakurzwelle in der Großstadt«.
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1930 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet der Gau Groß-Berlin
der NSDAP eine Kundgebung unter dem Motto »Vor der Katastrophe!«.
Nach den Klängen von Preußens Gloria trat u.a. das Mitglied des
Reichstages Dr. Joseph Goebbels als Redner auf.
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1932 |
Günther Heidemann wird geboren. Der Berliner Boxer gewann bei den
Olympischen Spielen in Helsinki 1952 die Bronzemedaille im Weltergewicht.
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1933 |
Die Camphausenstraße (Kreuzberg) wird in Körtestraße umbenannt.
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1934 |
Verlag und Schriftleitung der Tageszeitung »Der Tag« teilen ihren
Lesern mit, daß die Zeitung nach drei Jahrzehnten ihres Erscheinens ab 23.
Oktober von der Zeitung »Berliner Lokal-Anzeiger« übernommen
wird.
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1935 |
Vor einem Sondergericht in Moabit (Tiergarten) beginnt der Prozeß gegen
elf Mitglieder der Sekte des Heilmagnetiseurs Joseph Weißenberg. Diese
hatten trotz deren Verbots ihre Tätigkeit in der Sekte weiter
ausgeübt.
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1935 |
Die Berliner Singakademie beginnt in ihrem Haus am Festungsgraben (Maxim Gorki
Theater, Mitte) ihre 145. Saison. Unter Leitung von Georg Schumann erklang
Beethovens »Missa Solemnis« und anläßlich seines 350.
Geburtstages »Magnificat« von Schütz.
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1935 |
Im Capitol am Zoo (Charlottenburg) wird Carl Froelichs Film »Ich war Jack
Mortimer« uraufgeführt. In der Titelrolle war Adolf Wohlbrück zu
sehen.
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1936 |
Der italienische Außenminister, Graf Galeazzo Ciano, nimmt in Begleitung
des italienischen Botschafters, Exzellenz Attolico, mit dem
Reichsjugendführer Baldur von Schirach an einem Kameradschaftstreffen im
Berliner Sportpalast (Schöneberg) teil.
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1941 |
Die Lehrkräfte an der Beuth-Schule (Wedding) erhalten anstelle von
»Studienrat« die Amtsbezeichnung »Baurat«.
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1942 |
Die Gestapo ernennt Selmar Neumann zum neuen administrativen Direktor des
Jüdischen Krankenhauses, einen Tag nach dem Freitod seines Vorgängers,
Julius Schönfeld, der zur Deportation bestimmt war.
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1944 |
Ein Ministerialerlaß verfügt, daß der Lehrbetrieb an der
Technischen Hochschule zu Berlin weiterhin durchgeführt wird.
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1945 |
Eine »Käthe-Kollwitz-Gedächtnisausstellung« wird im
ehemaligen Landwirtschaftlichen Institut in der Invalidenstraße (Mitte)
eröffnet.
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1946 |
Der Physiologe und Biochemiker Prof. Otto Heinrich Warburg, der 1931 den
Nobelpreis für Medizin und Physiologie erhielt, wird zum Mitglied der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewählt.
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1946 |
Gemäß einer Verordnung der Alliierten Kommandantur werden in Berlin
alle Devisen- und Währungsgeschäfte verboten.
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1946 |
Im wiederhergerichteten Weißen Saal des Berliner Stadtschlosses wird eine
Ausstellung moderner französischer Kunst eröffnet.
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1948 |
Vertreter des Verbandes der Deutschen Presse im FDGB sowie der
»demokratischen Parteien und der Massenorganisationen« gründen im
Sowjetischen Sektor ein »Komitee gegen die Kriegshetze«.
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1949 |
Der Generalintendant des Rundfunks im Amt für Information der DDR teilt
mit, daß der bisherige Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig,
Kurt Heiß (SED), zum Intendanten des Berliner Rundfunks und des
Deutschlandsenders berufen wurde.
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1950 |
Nach ihrer Wiederherstellung wird in Tempelhof die im Kriege zerstörte
Stubenrauchbrücke über den Teltowkanal, die Verbindung zwischen dem
Mariendorfer Damm und dem Tempelhofer Damm, dem Verkehr übergeben.
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1952 |
Der Vorsitzende des Berlin-Ausschusses des Bundestages, Dr. Gerd Bucerius (CDU),
wird zum Beauftragten der Bundesregierung für die Auftragslenkung nach
Berlin ernannt. Er war dem Bundeswirtschaftsminister Prof. Ludwig Erhard direkt
unterstellt.
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1954 |
Das Abgeordnetenhaus verabschiedet das »Gesetz über die Sonn- und
Feiertage«. Als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung sollten
danach Sonn- und Feiertage staatlichen Schutz genießen.
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1957 |
Im Titania-Palast feiert der »Edeka-Verband Deutscher kaufmännischer
Genossenschaften« sein 50jähriges Bestehen.
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1959 |
Am Hindenburgdamm in Lichterfelde erfolgt die Grundsteinlegung für das
Klinikum der Freien Universität Berlin.
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1961 |
Am Hüllenpfuhl in der Gatower Feldflur (Spandau) werden 17 rastende
Bekassinen beobachtet. Dieser Schneevogel galt in Mitteleuropa in seinem Bestand
als stark gefährdet.
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1964 |
Wilhelm Kuhweide, Segelsportler des Vereins Seglerhaus am Wannsee, gewinnt bei
den Olympischen Spielen in Tokio 1964 die Goldmedaille im Finn-Dingi.
Kuhweide nahm an fünf Olympischen Spielen teil.
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1967 |
Am »Tag des internationalen Protestes gegen den Krieg in Vietnam«
kommt es abends auf dem Kurfürstendamm (Charlottenburg) zu schweren
Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und etwa
1 500 Demonstranten, die den Verkehr blockiert hatten.
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1996 |
Eine 250-Kilo-Bombe wird in der Rudower Chaussee (Treptow) entschärft. Die
Bewohner der umliegenden Häuser mußten vorübergehend ihre
Wohnungen verlassen.
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1996 |
Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin erklärt, daß Berliner
Patienten »nach wie vor alles medizinisch Notwendige« vom Arzt
verordnet bekommen. Sie reagierte auf Auseinandersetzungen zwischen
Krankenkassen und Brandenburger Ärzten um Medikamente-Budgets.
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1996 |
An der S-Bahn-Strecke zwischen Tegel und Hennigsdorf beginnen die Bauarbeiten
zur Wiederherstellung der Gleisanlagen, die nach der Grenzschließung
1961 unterbrochen wurden. Auf der 8,5 km langen Strecke mußten
u.a. sechs Brücken saniert werden.
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1996 |
Der 26. Jahreskongreß der International Bar Association beginnt in Berlin.
Zu den Beratungen dieser internationalen Anwalts- und Juristenorganisation, die
der Deutsche Anwaltsverein ausrichtete, kamen etwa 4 000 Teilnehmer
aus aller Welt nach Berlin.
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1996 |
Ein Computerfehler führt für etwa 1 1/2 Stunden zur
Unterbrechung des S-Bahn-Verkehrs zwischen Hauptbahnhof (Ostbahnhof,
Friedrichshain) und Lehrter Stadtbahnhof (Tiergarten).
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1997 |
An der Humboldt-Universität zu Berlin beginnt der neue Studiengang
»Geschlechterstudien - Gender Studies«. Der neue Magisterstudiengang
wurde bis Anfang Oktober von 293 Studenten im Hauptfach und 98 im
Nebenfach belegt.
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1997 |
In Berlin eröffnet Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU) den
Weltkongreß für Telematik. An dem fünftägigen Treffen
für intelligente Transportsysteme beteiligten sich rund
4 000 Delegierte aus aller Welt.
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1997 |
Die Hauptstelle der Stadtbibliothek Wilmersdorf erhält den Namen Dietrich
Bonhoeffers. Der evangelische Theologe war wegen seines Widerstands gegen die
Hitler-Diktatur 1943 verhaftet und am 9. April in Flossenbürg durch
den Strang hingerichtet worden.
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1998 |
Im Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm (Mitte) findet die Trauerfeier für
den verstorbenen Schauspieler Bernhard Minetti statt. Anschließend wurde
der Leichnam des Schauspielers auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof,
Chausseestraße (Mitte), beigesetzt.
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1998 |
Im Rahmen einer Kooperation mit der Deutschen Post beginnt der Lebensmittelmarkt
Reichelt in seiner Filiale am Platz der Vereinten Nationen
4 (Friedrichshain) mit der Betreuung einer Poststelle im Shop-in-Shop-
System.
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1998 |
Für den Erweiterungsbau des Bundesverkehrsministeriums an der
Invalidenstraße (Mitte) wird Richtfest gefeiert. Da Verkehrs- und
Bauministerium zusammengelegt wurden, galt der Bau bereits als zu klein.
Über einen weiteren Neubau wurde nachgedacht.
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1999 |
Der Schauspieler, Textautor und langjährige Moderator der Rias-Sendereihe
»Schlager der Woche«, Fred Ignor, stirbt im Alter von 79 Jahren
in Berlin. Seine Schlagersendung galt als eine der ersten
»Diskosendungen« in der Rundfunkgeschichte.
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