Hallesches Tor (Hochbahnhof)

Kreuzberg,
südlich des Mehringplatzes am  Kontext: LandwehrkanalLandwehrkanal.

Der zweigleisige Viaduktbahnhof mit zwei Seitenbahnsteigen entstand nach Plänen von Hermann Solf (1856–1909) und Franz Wichards (1856–1919). Am 18.02.1902 wurde der Bahnhof mit der ersten Berliner U-Bahn-Linie dem Verkehr übergeben. Er ist nach dem früher hier gelegenen gleichnamigen Tor in der  Kontext: Akzisemauer (auch Zoll- und Akzisemauer)Akzisemauer benannt. Vor die sachlich gestaltete Bahnhofshalle (6,60 m über der Straße) wurde der Kopfbau mit Treppen und Eingangshalle gesetzt. Mit seinem prächtigen Neorenaissancestil war der Bahnhof an die unmittelbar benachbarte Belle-Alliance-Brücke ( Kontext: Hallesche-Tor-BrückeHallesche-Tor-Brücke) und an den repräsentativen Belle-Alliance-Platz angepasst worden. Wegen des schmalen Baugrundes zwischen dem Tempelhofer Ufer und dem Kanal mussten die Eisenstützen des Unterbaus mit steinernen Pfeilern im Flussbett gegründet werden. 1923 wurde im Zusammenhang mit dem Bau des Untergrundbahnhofes Hallesches Tor die Eingangshalle erweitert und ein Fußgängertunnel angelegt. Die ursprünglich 54,50 m langen Bahnsteige wurden 1927 auf 114 m verlängert. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof stark zerstört und danach bis 1949 vereinfacht wieder aufgebaut. Ab 14.10.1945 war ein provisorischer hölzerner Seitenbahnsteig in Betrieb. Der Bahnhof bedient die Linien U1 (Krumme Lanke – Warschauer Straße) und U15 (Uhlandstraße – Warschauer Straße). Er steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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