Benjamin, Georg

* 10.9.1895 Berlin,
† 26.8.1942 KZ Mauthausen,
Mediziner.

Der Bruder Walter  Kontext: Benjamin, Walter Benjamins studierte ab 1919 an der Berliner Universität Medizin. Er gehörte ab Ende 1920 der USPD und ab Herbst 1922 der KPD an. Ab 1923 wirkte als Arzt in Berlin und wohnte in der Nazarethkirchstraße. B. war Mitglied des Proletarischen Gesundheitsdienstes und ab 1925 erster hauptamtlicher Schularzt im Wedding. Seit 1926 war er mit Hilde Benjamin, geb. Lange, (1902–1989) verheiratet, die von 1953–1967 Justizministerin der DDR war. Zudem gehörte er von 1929 bis 1933 der  Kontext: Bezirksverordnetenversammlung Bezirksverordnetenversammlung Wedding an und wirkte bis 1931 als Bezirksarzt. Im April 1931 zog die Familie in die Badstraße um, wo B. am 1. 7. 1932 seine Praxis eröffnete. 1933 wurde B. im Konzentrationslager Sonnenburg inhaftiert und mit Berufsverbot belegt. Nach seiner Entlassung beteiligte er sich am Widerstand gegen das NS-Regime. 1936 erneut verhaftet, verurteilte ihn das Berliner Kammergericht zu sechs Jahren Zuchthaus. 1942 wurde er im Konzentrationslager Mauthausen ermordet. Gedenktafeln in der Badstraße 40 sowie in der Binzstraße 50 und der Karower Straße (beide Pankow) erinnern an ihn.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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