Böß, Gustav August Johann Heinrich

* 11.04.1873 Gießen,
† 06.02.1946 Bernried/Starnberger See,
Politiker.

Nach seinem Studium war B. ab 1901 in der preußischen Eisenbahnverwaltung tätig, 1906 Mitglied ihrer Direktion in Berlin, 1910 Verkehrsstadtrat in Schöneberg, 1912 Stadtkämmerer und am 10. 2. 1921 zum Oberbürgermeister Berlins gewählt. In dieser Funktion förderte er gezielt den Sportstättenbau und die Kunstpflege in der Stadt. Zudem war B. Aufsichtsratsvorsitzender verschiedener städtischer Unternehmen, u. a. der Gaswerke und der Elektrizitätswerke, sowie Vorsitzender des Deutschen Städtetages. Berlin entwickelte sich unter B. in den 20er Jahren zu einem attraktiven Ausstellungs- und Messeort, so fand 1926 erstmals die „Grüne Woche“ statt. 1930 ließ sich B. nach einem Disziplinarverfahren im Zusammenhang mit dem Sklarek-Skandal in den Ruhestand versetzen und verließ Berlin 1933. Die Gustav-Böß-Straße am  Kontext: Rotes Rathaus Roten Rathaus trägt seit 1991 seinen Namen.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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