Islamische Moschee

Wilmersdorf,
Brienner Straße 7/8.

Dia-Serie Islamische Moschee Der Bau der I. an der Brienner Straße/Ecke Berliner Straße geht auf die moslimische Religionsgemeinschaft "Ahmadiyya Anjuman" mit ihrem Hauptsitz in Lahore (Pakistan) zurück. Der Imam Maulana Sadr-du-Din, der die erste deutsche Übersetzung des Korans vornahm, sorgte für die Errichtung der Moschee, deren Grundsteinlegung 1924 erfolgte. Der Berliner Architekt Karl August Herrmann (* 1869) gestaltete die Moschee 1924/25 nach dem Vorbild einer bekannten indischen Grabeskirche, der so genannten "Tadj Mahal" bei Agra. Ihr Hauptbau ist in indisch-mohammedanischem Stil gehalten und etwa 20 m hoch. Durch einen Vorraum gelangt man in den Versammlungsraum, der etwa 400 Personen fasst. Eine 26 m hohe Kuppel von 10 m Durchmesser wölbt sich darüber. Rechts und links neben dem Eingang erheben sich zwei je 32 m hohe Minarette. In einem besonderen Hausanbau befindet sich die Wohnung des Imam. Der Gottesbau wurde von den Gemeindemitgliedern finanziert und musste mehrmals wegen finanzieller Probleme unterbrochen werden. Am 23.3.1928, am Tag des Beiramfestes (Fest des Fastenbrechens), wurde die I. feierlich eingeweiht. Daran nahmen u. a. Vertreter des Auswärtigen Amtes, der persische und der afghanische Gesandte und der türkische Handelsattaché teil. Am 18.10.1937 besuchte Aga Khan III. (†1957), Imam der schiitischen Ismaeliten-Sekte, die Moschee, ein indischer Fürst, der seinerzeit als einer der reichsten Männer der Welt galt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die I. erheblich beschädigt. Das Kuppelgebäude und beide Minaretts waren teilweise eingestürzt. Im August 1945 fanden sich ca. 200 Mohammedaner ein, die in den erhalten gebliebenen Räumen des Gemeindehauses ihren ersten Gottesdienst abhielten. Mit Unterstützung der Alliierten erfolgte zunächst die Instandsetzung des Hauptgebäudes durch die Ahmadiyya Religionsgemeinschaft in Lahore. Danach wurde sie am 24.6.1952 mit einer Festpredigt des Berliner Imams, Mohammed Aman Hobohm, wieder ihrer Bestimmung übergeben. In den 1970er Jahren wurden mit Lottomitteln weitere Reparaturen durchgeführt. Am 29.8.2001 wurde an der Moschee ein neues Südminarett mit Kuppel und Spitze aufgesetzt. Seit 1996 arbeitete das Berliner Architektenbüro von Jürgen Lampeitl an der Restaurierung des 1945 beschädigten Gebäudeensembles. Die Gemeinde setzt sich aus Angehörigen vieler Nationalitäten zusammen.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Metzger Kirchen, Christoffel ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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