Scherl, August Hugo Friedrich

* 24.07.1849 Düsseldorf,
† 18.04.1921 Berlin,
Verleger.

Dia-Serie Scherl, August Hugo Friedrich Sch. gründete am 01.10.1883 in Berlin seinen Presse- und Buchverlag, der zu einem der ersten deutschen Presse-Großverlage wurde. Die Namen des Verlages lauteten Heribert Kurth & Comp., ab 1888 Berliner Lokal-Anzeiger August Scherl & Comp. KG (ab 1895 GmbH) und ab 1900 August Scherl Verlag GmbH. Am 03.11.1883 gründete Sch. den ersten deutschen Generalanzeiger "Berliner Lokal-Anzeiger", gab ab 1889 die "Berliner Abendzeitung", 1894 die "Neueste Berliner Handels- und Börsennachrichten" heraus. 1899 folgte die Illustrierte "Die Woche" und 1900 "Der Tag". Sch. kaufte 1904 die "Gartenlaube" und 1905 den "Praktischen Wegweiser" den er als "Allgemeiner Wegweiser" zum geschäftlichen Erfolg führte. Neben dem Kauf weiterer Zeitschriften, baute er den Adressbuchverlag und die Annoncenexpedition aus und beschäftigte sich u. a. mit Theaterorganisation, Lotterie-Systemen und der Einschienenbahn. Diese kostspieligen Projekte bedrohten seine Firma schließlich mit dem Ruin, so dass Sch. an den "Deutschen Verlagsverein" verkaufte und 1914 aus dem Unternehmen ausschied, das 1916 an den Hugenberg-Konzern ging. In seinem Buchverlag veröffentlichte Sch. vor allem Reisebeschreibungen, politische und zeitgeschichtliche Werke, Kalender, Jugendbücher und Romane. Der Kunstverlag brachte Reproduktionen von Gemälden sowie Grafiken moderner Künstler. Der Scherl-Verlag befand sich seinerzeit Zimmerstraße 40/41. Sch. wohnte u. a. in der Naunynstraße und ist beerdigt auf dem  Kontext: Luisenstädtischer Friedhof (Alter Friedhof der Luisenstadt-Gemeinde)Luisenstädtischen Friedhof.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html