Haus Lindenberg

Kreuzberg,
Methfesselstraße 23-25.

Die zweigeschossige, reich verzierte Villa ist das letzte noch original erhaltene Gebäude der Villenkolonie Wilhelmshöhe, die um 1871 am Osthang des Kreuzbergs entstand. 22 Berliner Familien hatten sich hierfür zu der Baugesellschaft "Villen-Sozietät Wilhelmshöhe" zusammengeschlossen. Gründer der Gesellschaft waren der Geheime Finanzrat Kühnemann und der Kaufmann Paul Pinkus Munk. Sie beauftragten die Architekten Wilhelm Böckmann (1832–1902) und Hermann Ende (1829–1907) mit dem Bau von vierzig Villen, von denen die Hälfte dann tatsächlich gebaut wurde. Es entstand eine elegante Villensiedlung mit prachtvollen Gartenanlagen mit Freitreppen, Springbrunnen usw. Eigens für die hier ansässigen Fabrikanten, wie Friedrich  Kontext: Butzke, Ferdinand Friedrich Wilhelm Ernst (Fritz)Butzke, Gardeoffiziere und Beamte wurde eine Privatstraße, die Straße Wilhelmshöhe angelegt, die durch ein Gittertor für "Unbefugte" abgesperrt war. Der Name Wilhelmshöhe wurde nach dem gleichnamigen Schloss bei Kassel gewählt. Das H. ist die einzige noch im Originalzustand erhaltene Villa, hier findet man auch noch einen Rest der dazugehörigen Gartenanlage mit Freitreppe und alten Bäumen. Zwei Platanen aus jener Zeit, Methfesselstraße 43/Wilhelmshöhe, auf dem Spielplatz und auf dem Rondell Wilhelmshöhe sind als Naturdenkmäler geschützt. An zwei weiteren Villen in der Methfesselstraße wurden bei Sanierungsarbeiten die Fassaden modernisiert. Anstelle der Villen befinden sich am Osthang des Kreuzberges jetzt Neubauten, wie der Gebäudekomplex des "Hauses der Familie". Das H. steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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