Internationale Bauausstellung (IBA)1984/87

Dia-Serie Internationale Bauausstellung (IBA)1984/87 1978 fasste der Berliner Senat den Beschluss, mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) und einem damit verbundenen Städtebaulichen Wettbewerb die Westberliner Innenstadt als Wohnstandort zurückzugewinnen. Insbesondere sollten jene Bereiche der Berliner Innenstadt, die durch den Bau der  Kontext: Berliner MauerBerliner Mauer 1961 in eine Randlage gedrängt worden waren, wie die südliche Friedrichstadt, die Luisenstadt und Kreuzberg SO 36 entwickelt werden. Der Senat gründete dafür 1979 die Bauausstellung Berlin GmbH. Entsprechend der Ausgangssituation der jeweiligen Stadtteile sollten zwei Schwerpunkte realisiert werden. Zum einen der "Kritische Rekonstruktion" genannte, auf innerstädtische Neubaugebiete orientierte Bereich unter Leitung von Josef Paul Kleihues (* 1933),
der das Ziel verfolgte, die Berliner Innenstadt ausgehend von der historischen Bebauung unter Einhaltung verbindlicher Parameter, wie Blockrand, Traufhöhe usw. als Wohnort zu gestalten. Ein zweiter Schwerpunkt hieß "Behutsame Stadterneuerung" und war unter Leitung von Hardt-Waltherr Hämer (* 1922) mit der Sanierung der Altbaugebiete befasst. Das Konzept der behutsamen Stadterneuerung war 1977 mit den  Kontext: Strategien für KreuzbergStrategien für Kreuzberg entwickelt, von der IBA ausformuliert und vom Berliner Abgeordnetenhaus 1983 beschlossen worden. Die IBA führte zwischen 1979 und 1987 insgesamt 28 Architektur- und Städtebauwettbewerbe durch. 1987 wurden die Ergebnisse vorgestellt. In der südlichen Friedrichstadt wurden im Zuge der "Kritischen Rekonstruktion" insgesamt 2500 Wohneinheiten einschließlich der erforderlichen Infrastruktur wie Schulen, Kindereinrichtungen, Grünflächen, Sportanlagen, Verkehrsflächen usw. geschaffen. Unter dem Motto "Behutsame Stadterneuerung" wurden in der Luisenstadt 3000 und in Kreuzberg SO 36 4000 Altbauwohnungen saniert und auch die Infrastruktur erneuert. 1986 wurde als Nachfolgerin der Arbeitsgruppe Stadterneuerung die private Nachfolgegesellschaft S.T.E.R.N. GmbH ausgegründet, um die Sanierung der Altbaubereiche weiter zu führen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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