Deutsche Bank

hatte ihren Sitz bis 1945 in Mitte (Dorotheenstadt/Friedrichstadt),
Gebäudekomplex I: Karree Mauerstraße,
Behrenstraße,
Französische Straße,
Glinkastraße,
Gebäudekomplex II: Mauerstraße,
Französische Straße,
Glinkastraße,
Jägerstraße,
Gebäudekomplex III: Mauerstraße 35–42.

Der Komplex I entstand 1872–1874 nach Plänen von Ende & Böckmann (Hermann  Kontext: Ende, Hermann Gustav Louis Ende und Wilhelm  Kontext: Böckmann, Wilhelm Böckmann), er wurde zwischen 1889 und 1909 von Wilhelm Martens (1872–1910) umgebaut und erweitert. Es handelt sich um ein fünfgeschossiges, architektonisch einfach gestaltetes Geschäftshaus mit monumentaler Ausstrahlung. Der 1900/01 von Martens gebaute Komplex II – ein viergeschossiges Geschäftshaus mit schmuckloser natursteinverkleideter Fassade und einem zweigeschossigen Tresor unter der Kassenhalle – erhielt 1908 einen Schwibbogen zum Komplex I. 1900/01 folgte Komplex III, entworfen von Kayser & v. Großheim (Heinrich  Kontext: Kayser, Heinrich Joseph Kayser, Karl von  Kontext: Großheim, Karl von Großheim). Bemerkenswert an dem viergeschossigen ursprünglich reich dekorierten Bürogebäude ist der Relieffries an der Nordseite. Im II. Weltkrieg teilweise zerstört, wurden die drei Komplexe um 1950 um- und wiederaufgebaut, nach 1990 komplett saniert und umgebaut. Die Anfang 1870 gegründete D. nahm am 9. 4. 1870 ihren Geschäftsbetrieb in der Französischen Straße 21 auf, zog 1871 zur Burgstraße 29 und 1879 in die Gebäude der Unionbank. Um die Gründung der D. haben sich verdient gemacht Adelbert Delbrück (1822–1890) und Ludwig Bamberger (1823–1899). Der I. Weltkrieg brachte den massiven Einstieg in die Staatsfinanzierung mit sich. Wiederholt fusionierte die D. mit anderen Geldinstituten, so am 26. 9. 1929 im großen Sitzungssaal in der Mauerstraße mit der Disconto Gesellschaft. Der 21. 4. 1945 war der letzte reguläre Arbeitstag im Berliner Stammhaus. Am 28. 4. 1945 befahl der sowjetische Stadtkommandant, alle Finanzgeschäfte einzustellen. Die D. etablierte sich 1952 mit Sitz in Frankfurt/Main. Die größte deutsche Universalbank mit flächendeckendem Filialnetz nutzt heute u. a. das  Kontext: Geschäftshaus der Deutschen Bank Geschäftshaus der Deutschen Bank, Unter den Linden 13. In der Behrenstraße 9–10 saß vor der D. bis 1876 die Unionbank und in der Mauerstraße 35–42 bis 1914 die Nordstern-Versicherung. Nach der D. befand sich bis 1990 das Ministerium des Innern der DDR in den drei Komplexen an der Mauerstraße, heute nutzen sie verschiedene Bundesbehörden. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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