Dorotheenstädtische Kirche

befand sich in Mitte (Dorotheenstadt),
Neustädtische Kirch-/Dorotheen-/Mittelstraße.

Den ersten Bau errichteten von 1678 bis 1687 Rutger van Langerfeld (1635–1695) und Michael Mathias  Kontext: Smids, Michael Mathias Smids. Die im Barockstil gestaltete Backsteinkirche war kreuzförmig angelegt und mit Rundfenstern und Turmaufsatz ausgestattet. Die Kanzel war an einem Pfeiler über dem Altar angebracht, bis 1822 Altar und Kanzel räumlich getrennt wurden. Abseits auf dem mit Linden bepflanzten Kirchhof stand ein Gerüst mit dem Geläut. Die D. diente als Simultankirche für Lutheraner und Calvinisten. 1861–1863 bauten Otto, Habelt und Hoffmann an gleicher Stelle eine neue D., nachdem unmittelbar zuvor die alte abgerissen worden war. Auf fast quadratischem Grundriß zeigte sich nun eine dreischiffige Hallenkirche im Rundbogenstil. Auf dem schlanken Glockenturm saß ein spitzer Helm. Einige Ausrüstungsgegenstände sind aus dem Vorgängerbau übernommen worden, so das Taufbecken, die Altarbibel und zwei Glocken. Erhalten blieben u. a. auch die Grabdenkmäler von Smids und Langerfeld, der Malerin Anna Dorothea Therbusch (1721–1782), des Politikers Karl August Fürst von Hardenberg (1750–1822), des Baumeisters Johann Arnold  Kontext: Nering, Johann Arnold Nering und von Alexander Graf von der Mark (1779–1787), einem Sohn Friedrich Wilhelms II. (1744–1797). Das letztere Grabmal, geschaffen von Johann Gottfried  Kontext: Schadow, Johann Gottfried Schadow, befindet sich heute in der  Kontext: Nationalgalerie Nationalgalerie. Die D. ist im II. Weltkrieg zerstört und 1965 abgetragen worden. Auf dem  Kontext: Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinden steht seit 1975 ein Marmorstandbild des Reformators Martin Luther (1483–1546) aus der Kirche. Heute befindet sich auf dem Terrain der D. ein Parkplatz. Die Fundamente der Kirche und die Gräber sind als Bodendenkmale ausgewiesen.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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