Henschelverlag

befand sich in Mitte (Spandauer Vorstadt),
Oranienburger Straße 67/68.

Dia-Serie Henschelverlag An der Stelle hatte, wie eine 1901 angebrachte Tafel informiert, Alexander von  Kontext: Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt seit 1843 gelebt. Das im 18. Jahrhundert errichtete Wohnhaus war 1895 abgerissen und um 1900 durch das heutige achtgeschossige Bürohaus ersetzt worden. In dieses Gebäude zog 1948 der 1946 von Bruno Henschel (1900–1978) gegründete Bühnenvertrieb und Verlag Henschel und Sohn. 1951/52 erfolgte dessen Vereinigung mit dem Deutschen Filmverlag und dem Deutschen Funkverlag zum Henschelverlag Kunst und Gesellschaft. Zu seinen Publikationen zählten neben „Theater der Zeit“ und „Theaterdienst“ weitere Fach- und Publikumszeitschriften sowie jährlich etwa 90 bis 100 Titel aus den Gebieten Schauspiel, Musik und Musiktheater, Film und Fernsehen, Unterhaltungskunst, bildende Kunst und Denkmalpflege. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde der Verlag 1990 in eine GmbH umgewandelt, aus der sich 1991 der ehemalige Bühnenvertrieb als Autoren-GmbH Henschel Schauspiel, Marienburger Straße 28, ausgliederte. Der Bereich Musik ging in die von der Bärenreiter-Verlagsgruppe Kassel übernommene Henschel Musik GmbH, zunächst Oranienburger Straße 67/68, später Kastanienallee 74 (Prenzlauer Berg), ein. 1992 wurde dann der unter Treuhandverwaltung gestellte Restverlag liquidiert. Teile des Programms übernahm die als Henschel Verlag GmbH firmierende Ausgründung innerhalb der Dornier-Verlagsgruppe mit den Bereichen darstellende Kunst, Musik und Katalogproduktion, zunächst Weydingerstraße, später Germaniastraße 18–20 (Tempelhof).

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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