Luisenstadt

bezeichnet ein historisches Stadtgebiet,
das in die Bezirke Mitte und Kreuzberg einging.

Die L. befindet sich östlich der  Kontext: Spree Spree, südlich von Neu-Cölln am Wasser, westlich der Friedrichstadt, nördlich und östlich des Luisenstädtischen Kanals. Die Luisenstadt-Erweiterung wird begrenzt von Spree, Luisenstädtischem Kanal sowie der  Kontext: Akzisemauer Akzisemauer. Nachdem Cölln 1261 das damals Myrica genannte Gebiet erworben hatte, siedelten sich hier nach und nach Ackerbürger an. Als während des 30jährigen Krieges 1641 die Furcht vor schwedischen Überfällen dazu führte, zur Schaffung eines freien Schußfeldes das Terrain niederzubrennen, fielen dem Feuer 108 Wohnhäuser zum Opfer. Einer raschen Wiederbesiedlung der Cöllnischen Feldmark bzw. des Köpenicker Feldes, wie die Myrica später genannt wurde, war dann die 1658–1683 errichtete  Kontext: Festungsanlage Festungsanlage hinderlich, die zwischen Neu-Cölln am Wasser und der im Süden ab 1665 wieder allmählich entstehenden Cöllnischen Vorstadt nur das Köpenicker Tor als Durchlaß bot. 1701 wurden die inzwischen 1 000 – größtenteils aus Frankreich stammenden – Bewohner der Cöllnischen Vorstadt, dann auch als Köpenicker Vorstadt bezeichnet, hinsichtlich ihrer Bürgerrechte mit Berlin gleichgestellt. 1734–1737 wurde an der südlichen Grenze die Zoll- und  Kontext: Akzisemauer Akzisemauer gebaut. Sie erhielt dort bis 1865 vier Tore: das Wassertor, das Kottbusser, Köpenicker und Schlesische Tor. Am 4. 4. 1802 erhielt das Viertel durch Verfügung  Kontext: Friedrich Wilhelm III., König von Preußen Friedrich Wilhelms III. (1797–1840) den Namen seiner Gemahlin  Kontext: Luise Auguste Wilhelmine Amalie, Königin von Preußen Luise. 1841 wurde die äußere L. in Berlin eingemeindet. Im 19. Jahrhundert kam es zu einer Mischung von Wohn- und Gewerbebauten. Das Groß-Berlin-Gesetz teilte 1920 die L. auf die neuen Bezirke Mitte und Kreuzberg auf. An deren Grenze verlief 1961–1990 die  Kontext: Berliner Mauer Berliner Mauer zwischen Ost- und West-Berlin. Mit der Bebauung in der heutigen Zeit soll die im II. Weltkrieg durch Flächenbombardements stark zerstörte L. wieder optisch zusammenwachsen.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html