Bebel, Ferdinand August

* 22.02.1840 Köln-Deutz,
† 13.08.1913 Passugg (Schweiz),
Politiker.

Dia-Serie Bebel, Ferdinand August Als anerkannter Führer der deutschen Sozialdemokratie prägte er wesentlich die politischen, ideologischen und sozialen Auffassungen der Partei. Der gelernte Drechsler kam über seine Freundschaft mit Wilhelm  Kontext: Liebknecht, Wilhelm Philipp Martin Christian LudwigLiebknecht zur Sozialdemokratie, zu Karl Marx (1818–1883) und Friedrich Engels (1820–1895), deren Ideen ihn zunehmend beeinflußten und prägten. 1867 wurde er Präsident des Verbandes Deutscher Arbeitervereine. Im gleichen Jahr wurde B. als Kandidat der Sächsischen Volkspartei in den Reichstag des Norddeutschen Bundes gewählt. Von 1871 bis 1913, mit einer Unterbrechung zwischen 1881 und 1883, war B. Mitglied des Deutschen Reichstags. Gemeinsam mit Liebknecht gründete er im August 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP). Wegen seines Bekenntnisses zur Pariser Kommune und der Verweigerung weitere Kriegskredite nach Ausrufung der Französischen Republik sowie seiner Forderung nach einem gerechten Frieden wurde er 1872 wegen Hochverrats und Majestätsbeleidigung zu zwei Jahren und neun Monaten Festungshaft verurteilt. B. trug wesentlich zur Vereinigung von SDAP und ADAV zur Sozialistischen Arbeiterpartei bei und wirkte erfolgreich im Kampf der Partei gegen das Sozialistengesetz. B. erwies sich seit den 1870er Jahren als wirkungsmächtiger Publizist und sozialistischer Theoretiker, wofür sein 1879 illegal erschienenes Werk "Die Frau und der Sozialismus" beredtes Zeugnis ist. Nach dem Fall des Sozialistengesetzes war B. einer der Vorsitzenden der SPD. Sein Arbeits- und Lebensmittelpunkt wurde in den 1890er Jahren das heutige Kreuzberg. Zuerst in der Katzbachstraße, ab 1903 in der Lindenstraße, wo der Parteivorstand der SPD seinen Sitz hatte. Am früheren Sitz des Parteivorstandes der SPD in der Katzbachstraße 9 und in der Hauptstraße 97 (Schöneberg) erinnern Gedenktafeln an den Politiker. Der Bebelplatz in Mitte wurde nach ihm benannt

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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