L. beeinflusste neben August Bebel entscheidend die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie. L. studierte Philologie, Theologie und Philosophie und arbeitete seit 1847 als Lehrer in Zürich. Er nahm an der 1848er Revolution in Baden teil und wurde 1849 in Genf zum Präsidenten der deutschen "Arbeiter- und demokratischen Vereine in der Schweiz" gewählt. 1850 wurde L. aus der Schweiz ausgewiesen, ging nach London und lebte dort bis zur allgemeinen Amnestie in Deutschland 1861. Während dieser Zeit entwickelte sich ein enger Kontakt zu Karl Marx und Friedrich Engels (1820–1895), er trat dem "Bund der Kommunisten" bei. 1862/63 berichtete er für die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung" aus Berlin. Im gleichen Jahr trat er dem Allgemeinen Deutschen Arbeiter-Verein (ADAV) bei und redigierte bis 1865 die Zeitung "Social-Democrat" mit. 1869 gehörte L. zu den Mitbegründern der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, war von 1867 bis 1871 Abgeordneter des Reichstages des Norddeutschen Bundes und von 1874 bis 1900 mit kurzen Unterbrechungen Reichstagsmitglied. Mit der Vereinigung von ADAV und SDAP wurde er einer der führenden Köpfe der deutschen Sozialdemokratie. Nach dem Fall des Sozialistengesetztes siedelte L. 1890 nach Berlin über. Im Wahlkreis VI (Königstadt und Stralauer Viertel) erhielt er die meisten Wählerstimmen aller Reichstagsabgeordneten. Ab 01.01.1891 hatte er das Amt des Chefredakteurs des "Vorwärts" inne. L. wohnte 1862–1865 in der Neuenburger Straße 13, er wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) begraben. Eine Gedenktafel an der Wilhelm-Liebknecht-/Namik-Kemal-Bibliothek erinnert an ihn.
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